Er gehört ganz dir

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Am Abend vor dem Ankommen der kleinen Sarah hatten wir unsere Freunde dazu eingeladen, noch einen Abend im Pub zu verbringen, bevor dies die nächsten Wochen nicht mehr möglich sein würde. Harry und ich würden alle Hände voll mit der Kleinen zutun haben und hatten vereinbart, dass wir sie beide erst einmal nicht allein lassen würden. Getrennte Abende im Pub waren also erst einmal vom Tisch. 
Harry ging es wieder besser, doch der Vorfall hatte uns recht schnell aus der Romantik der Hochzeit zurück in den Alltag geholt und es machte mich traurig. 
Vor dem Pub legte Harry den Arm um mich und zog mich an sich. Sofort sah ich in seine Augen und er schenkte mir ein liebevolles Lächeln. 
"Lass uns heute Nacht noch einmal so richtig genießen, ja?" flüsterte er. 

Lächelnd nickte ich, hauchte einen Kuss auf seinen Mundwinkel. "Ich liebe dich", flüsterte ich. Harry grinste zufrieden. "Und ich liebe dich. So sehr, Lou", antwortete er, ehe er unsere Lippen miteinander verband und mich fester an sich zog. Ich erwiderte sofort, meine Arme legten sich wie von selbst um seinen Nacken und ich seufzte zufrieden in den Kuss, lehnte mich mehr gegen ihn. 
"Hey, verschiebt das Rummachen auf nach den Pub, habt ihr keinen Anstand!?" 

Mein Lachen unterbrach den Kuss und wir sahen zu Niall, der vor uns stand und die Hände in die Hüften gestemmt hatte. Hinter ihm tauchten Zayn und Liam auf, die uns amüsiert angrinsten. 
"Wir haben nie Anstand", antwortete Harry grinsend, dann begrüßten wir die Drei und gingen hinein. 
Gemeinsam setzten wir uns an einen großen Tisch in der Ecke, sofort rutschte ich nah an Harry entlang und lehnte mich gegen ihn. 
"Bier?" fragte Liam und wir alle nickten, also ging er grinsend zur Bar, um die erste Runde zu holen. Zayn zog sich die Jacke aus, dann sah er zu Harry. 
"Wie geht es dir?" fragte er ihn neugierig und mit eindeutiger Besorgnis im Blick. 

Harry lehnte sich zurück. "Es geht mir wieder gut", antwortete er schlicht mit einem zufriedenen Lächeln. Er schien unbesorgt und das gab mir wiederum die nötige Ruhe, um mich nicht die ganze Zeit um ihn zu sorgen. 
"Freut mich zu hören. Haben Sie denn irgendwelche Tests gemacht?" fragte Zayn dennoch und ich sah ihn fragend an. Er lächelte mich beruhigend an, ehe er sich wieder Harry widmete. Dieser schüttelte den Kopf.
"Nein, haben sie nicht. Der Arzt hat gesagt, dass es bei meinem Lebensstil nur logisch ist, dass der Körper irgendwann mal die Notbremse zieht. Ein wirklich ungünstiger Zeitpunkt, wenn ihr mich fragt. Aber ich fühle mich besser, jetzt nach der Zwangspause!" sagte er ruhig und lächelte Liam an, als dieser mit der Runde Bier zurück kam und jedem ein Glas vor die Nase stellte. Zayn nickte und hob sein Glas. 
"Dann auf euch und auf dass unser lieber Harry jetzt mal die ein oder andere Dienstreise auslässt!" sprach er und wir lachten alle, stießen mit ihm an und ich küsste Harry's Wange. "Ab morgen läuft eh das ganze Leben ein wenig anders."

"Wann holt ihr die Kleine denn ab?" wollte nun Niall wissen.
"Morgen um elf Uhr. Die Sozialdienstmitarbeiterin bringt sie und schaut sich auch direkt die Wohnung und Sarah's Zimmer an. Wir haben alles eingerichtet, es ist wirklich richtig toll geworden. Sie wird es hoffentlich lieben!" erzählte ich begeistert. Von der Pflegemutter hatten wir erfahren, dass Sarah die Farbe Orange liebte. Also hatten wir neben weißen Kindermöbeln vorrangig diese Farbe für die Dekoration verwendet und die Wände in einem gelblichen Ton gestrichen. Es sah ganz wundervoll aus und wir hatten uns die größte Mühe gegeben, es der Kleinen so schön wie möglich zu machen, damit sie sich wohlfühlen würde bei uns.
"Dann sollten wir heute den Abend noch einmal ausgiebig nutzen", antwortete Niall grinsend und ließ uns noch ein zweites Mal miteinander anstoßen. 

Vier Runden später hatte ich bereits ganz warme Wangen und war ein wenig angetrunken, den anderen schien es genauso zu gehen. Absolut zufrieden lehnte ich mich mehr gegen Harry und seufzte leise, während unsere Freunde in einer hitzigen Diskussion über Fußball waren. 
"Alles in Ordnung?" fragte er flüsternd. 
"Ja, alles ist ganz wunderbar", sagte ich leise und sah in seine Augen. Seine Hand ruhte auf meinem Oberschenkel, seine Fingerspitzen strichen zart darüber und ich leckte mir über die Lippen, lehnte meine Stirn gegen seine Halsbeuge. Aus irgendeinem Grund machte seine sanfte Berührung mich an. 
"Gefällt dir das?" murmelte er, ich konnte das Grinsen in seiner Stimme eindeutig hören. Deshalb nickte ich leicht und hauchte einen Kuss auf seinen Hals. 

The Love It Takes | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt