Steckbriefe und Wahrheiten

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Oben am Schloss angekommen war die Sonne schon fast untergegangen, nur ein leichter Lichtstreifen war noch am Horizont zu erkennen. Kiri rutschte steif von dem Rücken des Pferdes hinunter und konnte kaum richtig stehen. Das würde er nicht noch einmal machen, lieber lief er den Weg das nächste Mal hinunter in die Stadt. Dem König machte das lange sitzen im Sattel wohl überhaupt nichts aus, denn dieser schwang sich elegant von seinem Tier und lief direkt los in Richtung des Schloss Einganges. Kiri folgte.

Das Abendessen verlief Schweigend. Es wirkte so, als würde Katsuki über etwas nachdenken, zumindest sagte dies sein Blick aus. Der König aß auch recht wenig, stattdessen stocherte er viel mehr sein Gemüse zu Tode. „Was ist los?", damit unterbrach Kiri das Schweigen. Der Aschblonde seufzte wieder, sein Blick blieb auf seinen Teller gerichtet. „Ich verstehe nicht was hier vor sich geht. Heut Morgen kam die Nachricht rein, dass Dekus Rebellen mal wieder eine der Adelskutschen überfallen hatten. Sie stehlen, behalten es aber nicht für sich. Es wurde nie die Gestohlenen Güter bei irgendwem von ihnen gefunden, von daher gibt es keine Beweise und wir können sie nicht festsetzen", Katsuki schob seinen Teller beiseite und schaute an die Decke des Saals. Kiri schob seine Reste ebenfalls beiseite. "Woher weißt du, dass sie es waren, wenn nichts gefunden wurde?" Bakugo wirbelte herum und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Weil ich es weiß du Idiot!", wütend starrte er den Rotschopf an. Dann beruhigte er sich jedoch wieder und fuhr etwas ruhiger fort:" Es gab vor ca. einem Jahr schon Vorfälle, wo bewiesen werden konnte, dass es Deku und seine Truppe waren. Es waren kleinere Dinge, welche unbedeutend schienen, aber jetzt haben sich diese Vorfälle erhärtet." Kiri nickte verstehend. Nach kurzer Zeit stand Katsuki auf und wies Kiri mit einer Handbewegung an, dass dieser ihm folgen sollte. Gemeinsam gingen sie in Richtung des Arbeitszimmers von Katsuki.

Im Schloss war es so ruhig wie sonst nie. Die Flackernden Kerzen in den Fluren warfen unheimliche Schatten an die Wände und der knarrende Boden unter ihren Füßen schien lauter als sonst zu sein. Ein Schauer lief Kiri über den Rücken als ihnen einer von Katsukis sogenannten Beratern über den Weg lief. Dieser schaute Kiri nur kurz abwertend an, bevor er weiter seines Weges lief. Er hatte immer noch ein ungutes Bauchgefühl bei diesen Männern. Bald hatten sie das Arbeitszimmer erreicht. Bakugo schloss die Tür auf und trat ein. Kiri folgte. Nur Bakugo und seine Berater besaßen einen Schlüssel für die Tür, zu wichtig waren die ganzen Dokumente hier drinnen, als das man die Tür hätte offen lassen können. Der Aschblonde entzündete die Kerzen alle nacheinander, sodass der Raum in ein Warmes Licht geflutet wurde. Katsukis Haare schimmerten in dem Licht leicht Golden.

Er ging zu seinem Schreibtisch und fing in einer der vielen Schubladen an zu suchen. Es dauerte nicht lange bis Katsuki das gesuchte Schreiben auch schon fand. Er breitete alles auf seinem Schreibtisch aus. Kiri trat näher heran, um alles richtig erkennen zu können. Er konnte nur einzelne Worte in dem Schreiben verstehen, da er ja nie so richtig lesen gelernt hatte. Woher auch? Lesen und schreiben war für normale Bürger viel zu teuer, sowas war nur den Adligen vorbehalten worden. Aber mit den beigefügten Skizzen konnte er etwas anfangen. Zwei der aufgezeichneten Personen erkannte er, Denki und Hanta. Dann waren dort aber noch weitere Personen skizziert worden. Der auffälligste war ein großer, extrem muskulöser Mann. Er sah aus wie ein Gladiator oder sowas in der Richtung. „Wer sind die?", fragte Kiri und schaute sich die Bilder weiter an. Katsuki schnaubte:" Das ist Dekus Rebellen Truppe, einige dieser waren sogar einmal Angestellte hier im Schloss gewesen." Kiri schaute ihn verblüfft an. „Der große da", er zeigte auf den Gladiator ähnlichen Mann, „Sein Name ist Toshinori Yagi, mehr bekannt unter dem Namen All Might, er war ein Elite Kämpfer, einer der Besten Dämonentöter unter der Hand meines Vaters. Er musste sich durch einen Unfall zur Ruhe setzten, doch jetzt steht er auf der Seite von Deku und kämpft gegen mich." Bakugo erklärte ihm wer die ganzen Personen alles waren. Er fing mit Deku an, dessen Name wohl Izuku Midoriya war, ein einfacher Bauernjunge, der als Kind hier im Schloss wohl ein einfacher Knappe war. Dann gab es die Hexe Ochaco Urakaka, sie lebte irgendwo im Wald und hatte ein großes Wissen über verschiedene Tränke und kleinen Zaubern. Kyoka Jiro, eine Meister Spionin, Mina Ashido eine talentierte Waffenschmiedin, Tsuyu Asui eine ehemalige Magd im Schloss, Denki und Hanta waren früher einmal Taschendiebe gewesen und viele weitere Personen zählte der König auf. Er hatte auch den Verdacht, dass einer seiner besten Ritter, Tenya Iida, mit von der Partie sei, aber Beweise hatte er noch nicht genug gesammelt um ihn zu entlarven. Kiri versuchte sich die Gesichter der ganzen Leute einzuprägen, es würde nützlich sein, falls er ihnen irgendwann einmal begegnen sollte.

Sie stöberten noch einige weitere Dokumente durch, damit Kiri alles über die Rebellen lernen konnte, was es zu wissen gab. Katsuki erzählte ihm sogar, dass er als Kind mit Izuku recht gut befreunde war. Das ganze ging jedoch ab seinem 7 Geburtstag zu Bruch, genau in der Zeit, wo Katsukis Eltern auf unerklärlicherweise verstarben. Als Bakugo ihm dies erzählt hatte, schaute er den Aschblonden verständnisvoll an. Kiri selber, hatte seine Mutter ja ebenfalls sehr früh verloren. „Sag mal, warum hassen dich die Bürger so? Heute in der Stadt warfen sie dir alle solch hasserfüllten Blicke zu", fragte Kiri vorsichtig. Er wollte dem König eigentlich nicht zu nahe treten, war jedoch zu neugierig. „Ich weiß es nicht genau", Katsuki seufzte. „Am Anfang war ich schwierig, ich war ja auch ein Kind und hatte gerade meine Eltern verloren. Als ich älter wurde, da war ich so hasserfüllt und konnte meine Wut kaum bändigen, meine Bediensteten mussten alles ausbaden. Vielleicht sind sie sauer, weil ich meine Macht als König ausgenutzt habe." Aus irgendeinem Grund rückte Kiri etwas näher an Katsuki heran. „Wie meinst du das?", fragte er weiter. Katsuki rollte seine Dokumente zusammen und verstaute sie wieder in der Schublade vom Schreibtisch. „Dein erster Tag hier war ja nicht so besonders im Kerker, oder? Auf meinem Befehl, mussten schon einige Leute ihr Leben lassen und das nur, weil ich sauer war und mir vieles nicht passte. Als Kind war ich mir aber auch nicht dessen bewusst, dass wenn ich einen Befehlt gab, dieser auch sofort ausgeführt wurde.", Katsuki legte eine kurze Pause ein. Er schaut Kiri in die Augen, bevor er weiter sprach. „Vor 2 Jahren begriff ich mein Handeln, nie wieder gab ich den Todesbefehl."

Eijiro schluckte leicht.Wenn Katsuki den Todesbefehl nicht gab, warum erzählten ihm damals die Wachen,dass er wegen "Königsbeleidigung" sterben sollte. Irgendwas war doch faul. Der Rotschopf schaute in die Augen des Königs. Sie leuchteten im Licht der flackernden Kerzen. Sie strahlen eine unbekannte Vertrautheit aus, zeigten aber auch einen Hauch von Sorge. Er sagte die Wahrheit. Kiri schien, als würde er sich in dessen Augen verlieren. Ein seltsames Gefühl stieg in ihm auf. Eine ungewohnte Wärme. Für einen Moment schien die Zeit still zu stehen, Kiri hatte dieses Gefühl in seiner Brust noch nie in seinem Leben erlebt. Er glaubte für einen Augenblick, dass sein Gegenüber leicht Rot um die Wangen wurde, doch wie peinlich berührt drehte Katsuki hastig den Kopf zur Seite. Das seltsame Gefühl in Kiris Brust zog sich leicht zusammen, so wie Enttäuschung. Aber warum, was war los mit ihm? „Es ist spät, wir sollten schlafen gehen", sagte Katsuki und erhob sich. Er hatte recht, durch das kleine Fenster auf der anderen Seite des Büros schien der Mond hinein und Sterne funkelten am Wolkenlosen Himmel. Kiri seufzte kurz und nachdem Bakugo die ganzen Kerzen im Raum gelöscht hatte, machten sich beide auf den Weg ins Schlafgemach.   

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⏰ Letzte Aktualisierung: 19 hours ago ⏰

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Wenn die Liebe Verboten ist / KiriBakuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt