Neue Begegnung

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Seit einer gefühlten Ewigkeit streifte Eijiro durch den Sommerlichen Wald. Die heißen Sonnenstrahlen brannten ihm im Nacken und der Schweiß rann ihm nur so von der Stirn. Vor ungefähr zwei Monaten trat er seinen langen Fußmarsch von Terosa an. Sein Ziel war die Stadt Ayerron, welche unter dem Schloss der Bakugos lag. Doch bis jetzt konnte man noch nicht einmal irgendetwas in der Ferne sehen. Klar hätte er auch schon längst da sein können, doch war der Weg zu Fuß einfach sicherer für ihn. Nach einer Weile blieb er dann stehen und lehnte sich an einen Baum. Dieses Wetter laugte ihn einfach aus. Langsam ließ er sich an dem Baum auf den Boden gleiten und seufzte. Wie lange es wohl noch bis nach Ayerron war? Vorsichtig zog er eine alte Karte aus seiner Hosentasche hervor und breitete sie übern Boden aus. Langsam ließ er seinen Blick darüber schweifen, bis er Ayerron fand. „Hmm normalerweise müsste ich schon ziemlich in der Nähe sein", murmelte er in sich hinein. Langsam faltete er die Karte zusammen und verstaute sie wieder in seiner Hosentasche. Die Arme verschränkte er hinter dem Kopf und schloss seine Augen. Eine warme Briese streifte ihm um die Nase und wehte einen seltsamen Geruch herbei. Er konnte den Geruch nicht so recht zuordnen und ignorierte ihn. War sicher eh nur ein Tier. Es dauerte also nicht sehr lange, bis er wegdämmerte.

Von einem unangenehmen brennen in der Nase wachte Eijiro von seinem Mittagsschlaf wieder auf. Sein Blick schweifte umher, um herauszufinden, aus welcher Richtung dieser beißende Geruch überhaupt herkam. Er wusste, dass er zu lange überlegt hatte, was dies überhaupt war, denn nun sah er es. Zwischen den Stämmen konnte er das Orangerote aufblitzen von Flammen erkennen. Der Wald brannte. Schnell sprang er auf, um sich so schnell wie möglich einen Überblick zu beschaffen. Wie konnte in so kurzer Zeit überhaupt ein Feuer ausbrechen?!

Am helllichten Tag konnte es nur zwei Möglichkeiten geben, dass so etwas überhaupt passieren konnte. Dumme Menschen oder Drachen. Einer seiner Verdachte konnte er schon sicher einmal ausschließen, denn irgendwo in seiner Nähe waren Schreie zu hören. Ein Drache würde niemals solche Geräusche machen. Er Überlegte. Entweder sollte er einfach weitergehen und diese Idioten ihrem Schicksaal überlassen oder er stürzte sich mit in die Flammen, um sie zu retten. Er seufzte. Wenn er weitergehen würde, dann wär er ja wohl nicht viel besser als die Bastarde, die ihn Tot sehen wollten.

Er fasste sich ein Herz und rannte nun in den Wald. Der Rauch stieß ihm in die Augen und er musste sie ein wenig zukneifen, was sein Sichtfeld noch mehr einschränkte. Umso tiefer er in den Wald drang, umso heißer wurde es um ihn herum. Jedoch wurde das Geschrei immer lauter. Sein Ziel näherte sich also auch. Nach einer Weile konnte er sogar einzelne Sätze verstehen. „Du Vollidiot! Warum passt du nicht auf!", brüllte eine Männliche Stimme. Eijiro drang immer weiter zu der Stimme vor und dann sah er auch schon zwei Kerle. „Hey!", rief er ihnen zu, „Los folgt mir hier raus!" Eijiro drehte sich wieder um und konnte aus dem Augenwinkel sehen, dass die beidem im auch folgten. Langsam stießen ihm die Tränen in die Augen, der Rauch war einfach schon viel zu dicht. Immer öfter konnte er spüren, wie brennende Äste seine Gliedmaßen striffen, doch ignorierte er einfach die Schmerzen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit sprang er aus dem Wald hinaus und konnte den kühlen Luftzug auf seiner Haut spüren. Es war einfach ein wunderbares Gefühl. „Wir müssen weg hier, schnell!", brüllte er den zweien hinter sich zu. Eijiro rannte den steinigen Weg entlang, bis er das Gefühl hatte, dass sie jetzt erst einmal in Sicherheit waren und blieb stehen. Keuchend ließ er sich zu Boden fallen, seine Kondition war auch mal besser gewesen. Seine Begleiter taten es ihm gleich. „Ahhh Danke, ohne dich hätten wir es nie heraus geschafft", sprach der eine und musste am Ende ziemlich stark husten. Eijiro hob ein wenig den Kopf, um seine Begleiter sich mal genauer anzuschauen. Der eine hatte Strohblondes, mit einer Art schwarzen Blitz, Haar. Sein Kumpel hingegen tiefschwarzes, leicht mattes Haar. „Ist das Feuer wegen euch ausgebrochen?", fragte Eiji sofort nach und warf den beiden einen wissenden Blick zu. Der blonde kratzte sich leicht am Hinterkopf. „Naja... irgendwie schon, eigentlich wollte ich nur ein Kaninchen braten", er wirkte leicht verunsichert und schaute kurz hinter sich, wo die Flammen immer noch den Wald am verschlingen war. Eiji seufzte nur, warum mussten die ersten Menschen die er traf auch nur solche Idioten sein? „Es ist schade um den Wald, muss ich ja zu geben, aber jetzt können wir es nicht mehr ändern", wandte sich der Schwarzhaarige nun zu Wort, „wer bist du eigentlich? Sehen hier nicht so oft Reisende".

Kurz überlegte er. Sollte er wirklich seinen Richtigen Namen nennen? Doch diesen Gedanken warf er schnell beiseite, was soll denn schon groß dabei sein? „Ich bin Eijiro Kirishima und bin auf den Weg nach Ayerron", antwortete er ihm, „und ihr?" Der Blonde räusperte sich kurz: „Mein Name ist Denki Kaminari und das hier ist Hanta Sero" Mit einer kurzen Handbewegung Zeigte er zu Sero. „Was willst du denn in Ayerron?", fragte dieser noch schnell hinterher. Wieder verfiel Eijiro ins Denken. Diesmal konnte er wirklich nicht sagen, was er dort eigentlich wollte. Wenn er ihnen einfach sagen würde, dass er seine Rache am König vollbringen will, dann würde er sicher sofort am Stadttor abgeführt werden. „Nun, eigentlich will ich ein neues Leben mir dort aufbauen", antwortete er den Beiden, was eigentlich ja nicht so ungelogen war. Die beiden gegenüber nickten kurz. „Wenn du willst, bringen wir dich dort hin, es ist eh nicht mehr so weit", schlug Sero ihm vor. Eijiro konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Echt? Wow Danke!"         

Wenn die Liebe Verboten ist / KiriBakuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt