Enthüllung

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Die Soldaten, die Eijiro auf den Weg Richtung Kerker begegnete, schauten ihn verachtend an. Dabei wussten sie doch gar nicht was er getan hatte, bzw. eher was nicht. Sogar die normalen Bediensteten, die über den Hof liefen, warfen ihm dieselben Blicke zu. Doch Kiri ließ einen langer Seufzer von sich, als er durch eine enge Tür gedrückt wurde. Er wurde eine Steinerne Treppe hinunter geführt und im Licht einiger Fackeln konnte er erkennen, dass diese Nass waren. War dies wirklich nur Wasser oder vielleicht sogar Blut? Er atmete die Luft tief ein, doch nach Blut stank es hier nicht. Er ließ seinen Blick über die kahlen Wände schweifen und die Steine gaben eine unangenehme kälte von sich.

Als die Treppe endete, spaltete sich der Weg in mehrere Richtungen, wieder standen überall Wachen. Er wurde nach links gedrückt und nach weiterem Fußmarsch gelangten sie in einen Korridor, wo sich Zellen befanden. Nicht in jeder der Zellen saß jemand, doch die Menschen die dort waren, sahen schrecklich aus. Zudem roch es hier unten schrecklich. Der Geruch von Urin und Fäkalien stiegen ihm in die Nase und Eiji spürte, wie sich die Kotze ihren Weg nach oben versuchte zu suchen. Die Menschen hier unten verrotteten in ihrem eigenen Dreck.

Kurzerhand blieben sie vor einer Leeren Zelle stehen. Einer der beiden Wachen löste ihm die Fesseln und schubste ihn dann in die Zelle, welche der stämmige Kerl sofort verschloss. „Verrotte hier, so wie die anderen", lachte dieser und ging hinfort. Eijiro starrte ihnen hinterher, bis die Dunkelheit auch ihre Schatten verschlungen hatte.

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Der unerträgliche Gestank, der sich im gesamten Korridor festgefressen hatte bescherte Eijiro eine unangenehme Nacht. Mehrmals wachte er auf und musste würgen, jedoch kam nie etwas heraus. Kein Wunder, er hatte seit gestern Vormittag ja auch nichts mehr gegessen. Müde lag er auf dem klapprigen Holzbett und starte die Decke an. Der Hunger war ihm schon längst vergangen, auch wenn ihm jetzt irgendjemand ein saftiges Wildschwein vor die Nase legen würde, der Geruch würde ihn sicher sofort zum kotzen bringen. Er seufzte und drehte sich auf die Seite, nur um die nächste Kahle Wand anzustarren.

Doch plötzlich vernahm er ein Geräusch, was sich schwer nach einer sich öffnenden Tür anhörte. Danach folgten auch schon Schritte. Eijiro richtete sich leicht auf und schaute zu der Tür seiner Zelle. Davor blieb ein recht junger Kerl stehen, vielleicht sogar in seinem Alter? Das schummrige Licht der Fackeln ließ seine Augen Blutrot erstrahlen und seine Haare nahmen einen leichten orangen Ton an. Wahrscheinlich waren sie Weiß oder ein helles Blond. Eijiro konnte seinen Blick nicht von ihm lassen, irgendetwas hatte dieser Kerl an sich, was ihn faszinierte. Zögernd stand er vom Bett auf und auf die Gitterstäbe zu, um ihn besser betrachten zu können. „Recht Jung für einen Dieb und Königs Beleidiger", höhnte der Fremde. Eijiro schnaubte, die Wachen haben wohl schon allen ihre Lügen aufgetischt. „Sei still Kleiner, ich habe nichts gemacht und nun schieb deinen Dreckigen Arsch hier weg oder hast gleich etwas in deiner hässlichen Fresse", fing Eijiro an ihn zu beleidigen. Eigentlich war er ja nicht der Typ für so etwas, jedoch konnte seine jetzige Lage ja nicht noch schlimmer werden, als sie jetzt schon ist.

„Du machst nichts? Das hat sich aber gerade ganz anders angehört", der Rotäugige fängt an zu grinsen, „Du beleidigst mich und die Strafe dafür ist der Tod, jedoch würde es mir sehr viel Spaß bereiten, dich vorher ein wenig zu foltern." Langsam wurde Eijiro ein wenig wütend. „Was fällt dir Rotzlöffel eigentlich ein? Du hast hier eh nichts zu melden!", wurde Eiji nun ein wenig lauter. Doch sein gegenüber fing an zu grinsen. „Nichts zu sagen? Du stehst hier vor dem König!", lachte er spöttisch.

„Auf diesen Trick falle ich nicht rein, lass dir was anderes einfallen... Masaru ist mindestens doppelt so alt wie du!", entgegnete Kiri. Der Blick seines Gegenübers verfinsterte sich leicht. „Du redest von meinem Vater, er ist schon seit 9 Jahren tot", die Stimme von ihm wurde ein klein wenig leiser. Eijiro starrte ihn an. Der Kerl lügt doch, der König kann nicht tot sein! „Dein Vater?", fragte Eijiro vorsichtig. Der Kerl wandte den Blick nun von ihm ab. „Ja mein Vater, ich bin Katsuki Bakugo und bin seit dem an König... wo lebst du denn, dass du mich verdammt nochmal nicht kennst?", warf Katsuki ihm nun vor.

Eijiro starrte ihn weiterhin nur an. Er konnte nicht fassen, dass er nicht mitbekommen hatte, dass Masaru in der Zwischenzeit gestorben war. Seine Rache, sie ist für nichts. Langsam lies Eiji sich aus den Boden gleiten und starrte nun auf die zwei paar Füße vor ihm. „Dann ist es Sinnlos...", murmelte er eher für sich selbst. Katsuki schaute auf ihn hinab und rümpft die Nase: „Natürlich ist es Sinnlos, also beschwere dich nicht." Warum auch immer stiegen Eijiro Tränen in die Augen, welche ihm dann langsam über die Wangen flossen und dicke Kreise auf den Boden zeichneten. „Mama...", fing er an zu flüstern, „ich werde dich nie Rächen können."

Katsuki hob sichtlich verwirrt eine Augenbraue. „Für was willst du dich Rächen?", fragte er nach kurzem zögern. Doch Eijiro antwortete nicht sofort. „Ich war noch sehr klein, als meine Mutter von den Königlichen Soldaten ermordet wurde", er wischte sich ein paar seiner Tränen weg, „Als Grund haben sie angegeben, weil meine Mutter angeblich das Königreich verraten hatte, indem sie mich zur Welt brachte." Sein Blick hing weiterhin am Boden fest, als er sich die restlichen Tränen aus dem Gesicht wischte.

„Mein Vater war ein Arsch, doch manche Taten hatten ihren Grund, die auch ich nachvollziehen kann. Doch eine Frau zu töten, nur weil sie ein Kind bekommen hatte, ja das ging wohl echt zu weit", Katsuki fing an sich auch auf den Boden zu hocken, damit er mit Eijiro auf Augenhöhe war. Langsam wandte Kiri seinen Blick wieder ihm zu. „Ich habe später erfahren, aus welchem Grund sie ermordet wurde, will es aber bis jetzt nicht wahrhaben", hauchte Eijiro mit fast erstickter Stimme. Neugierig hob Katsuki eine Augenbraue und wies ihn somit an, weiter zu erzählen. Jedoch zögerte Eijiro wieder einen kurzen Moment, bevor er sich überwinden konnte.

„Nun mein Vater war ein Drache..." Die Augen von Katsuki weiteten sich und der pure Schock war ihm ins Gesicht schrieben. „Ja schon klar, willst mich eh umbringen, also ist nichts mehr dabei", erwiderte Eijiro auf dessen Gesichtsausdruck. „Du bist ein Halfblood?!", Katsukis Schock verwandelte sich jedoch überraschenderweise in Faszination. „Wenn du das sagst?", das Wort Halfblood hatte Eijiro bis jetzt noch nie gehört, aber so sympatisch klang es eben auch nicht. Katsuki fing an zu grinsen. „Na wenn das so ist, dann ändert das natürlich alles."

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( Sorry dass es diesmal so lange gedauert hat, aber ich war zwischendurch einmal Krank, hatte keine Zeit und die Motivation hat ein bissel gefehlt.... Als Wiedergutmachung ist das Kapitel diesmal sogar viel viel länger :3)

Wenn die Liebe Verboten ist / KiriBakuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt