Chapter 5

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Ein Klingeln an meiner Tür lässt mich zusammenzucken. „Jaaa?", frage ich etwas unsicher, da wenige Leute wissen wo ich wohne. „Ich bin's.", ist das einzige was ich höre. Verwirrt öffne ich die Tür und erblicke meinen Bruder. „Quentin?", frage ich überrascht, während meine Freude steigt. „Ich wollte dich mal besuchen gehen, kleine Schwester.", sagt er grinsend und zieht mich in eine Umarmung. Plötzlich bemerke ich Kethan da stehen. Schnell lasse ich meinen Bruder los und versuche ihn in meine Wohnung zu ziehen, damit er Kethan nicht sieht. „Warum hast du es so eilig, ich wollte dir noch meinen Freund vorstellen." Quentin tut genau das was ich nicht wollte. Mit seinem Finger zeigt er auf Kethan und sagt:"Das ist mein Bro Kethan." Ich entscheide mich so zu tun als würde ich ihn nicht kenne und lächele Kethan mit einem fake Lächeln an. „Nett dich kennenzulernen, ich bin Lotus, Quentins Schwester." Ich merke wie seine Blicke mich durchlöchert und ich werde nervös. „Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt das du mit einem Freund vorbei kommst?" „Es war spontan. Wir waren hier in der Nähe und ich wollte dich besuchen, da ich nicht immer die Chance dazu habe, dich zu sehen. Besser mit ihm, als dich gar nicht zu sehen." Von den Worten meines Bruders merke ich wie sehr ich ihn vermisst habe. Ich spüre wie mein Herz schwer ist und ich am liebsten alles bei ihm ausschütten will. Ich weiß das er mir zuhören würde und mich nicht beurteilen würde. Er ist die Person, die immer zu einem steht.
„Kommt rein.", sage ich nachdem ich zusammen gerissen habe. Schritt für Schritt gehe ich wieder in meine Wohnung, während die beiden Jungs mir folgen. Quentin und Kethan schauen durch den Raum und beide Blicke halten bei einem Bild, wo ich Kind war. „Bist du das?", fragt Kethan und schaut zu mir. „Ja.ja..", bekomme ich nur raus, da er wieder seine Aufmerksamkeit auf mich gerichtet hat. Ugh warum bin ich nur so schüchtern? „Ich geh kurz aufs Klo." Unterbricht Quentin mein und Kethan's starren. Verlegen räubere ich mich und nicke. Mein Bruder verschwindet und ich stehe alleine mit Kethan in meinem Wohnzimmer. Aus Nervosität fange ich an mit meinen Finger zu spielen bis Kethan sagt:
"Wie geht's dir?" „Gut.", lüge ich ihn ins Gesicht, da ich es selbst nicht weiß. „Was ist überhaupt passiert?", fragt er eine persönliche Frage. „Du musst nicht-„ „Schon gut...mein Freund hat mich betrogen, das war's.", versuche ich tapfer zu sagen. „Das war's? Ich würde nicht dein Wert erniedrigen.", sagt er klar. Aus irgendeinem Grund kann ich in seinen Augen puren Hass sehen. Warum? Täusche ich mich oder hasst er Loren? „Dieser-" „Alles gut bei euch?", ertönt eine verwirrt Stimme hinter mir. Ich drehe mich um und erblicke meinen Bruder, der seine feuchten Hände auf seine Hose reibt. „Ja.", sagen wir beide gleichzeitig und mein Bruder fängt an zu lachen. „Ihr versteht euch gut oder? Ich will nicht das ihr in Zankerei endet." „Klar.", sagen wir wieder gleichzeitig und Quentin schaut jetzt langsam skeptisch. „Alsooo wollen wir was zusammen machen?" „Was denn?" „Film schauen, essen gehen z.b." „Ich würde gerne zuhause bleiben.", sage ich meine Meinung und bereue es sofort. „Warum?" „Ihr könnt ruhig essen gehen, wenn ihr raus wollt.", sage ich leise. Wo ist mein Selbstbewusstsein hin?! Ich höre jemand laut ausatmen und erkenne das es Quentin ist. „Schwesterherz ich bin hier für dich und du empfängst uns mit depressiver Laune, das ist traurig.", sagt er ironisch aber auch mit einem ernsten Unterton. „Stimmt...ja sorry..ich bin gerade nur etwas durcheinander..", versuche ich meine Worte zu ordnen. Ich schaue in Quentins Augen und ich bemerke wie ihm jetzt erst klar wird das es mir nicht gut geht. Er schaut mich mit diesen riesen Kulleraugen an und ich fühle mich seltsam. „Was ist los?" „Nichts..-" „Soll Kethan gehen und wir reden allein?" „Qu-" „Oder sollen wir gehen?" „QUENTIN HÖR AUF, DU MACHST ES NOCH SCHLIMMER." Quentin verstummt und ich schaue zu Boden, da ich keinen in die Augen schauen kann. Keiner traut sich was zu sagen und ich ergreife das Wort. „Ich..Loren hat mich betrogen." „Loren also.", höre ich Kethan flüstern. „W..wasss?!", fragt mein Bruder geschockt. „Es ist alles vorbei aber trotzdem fühle ich mich runter." „Warum hast du mir nichts erzählt?" „...we...weil ich dich nicht stressen wollte..", gebe ich zu und plötzlich werde ich in eine Umarmung gezogen. „Du stresst mich nie.", haucht Quentin leise in meine Halsbeuge und ich fange an zu schluchzen. Mir ist es gerade egal das Kethan wie ein Außenseiter da steht, hauptsache ich kann endlich alles rauslassen.

LemonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt