Lydias P.o.V
Endlich waren alle eingeschlafen.
Ich stand leise auf und ging lautlos an Aragorn und Legolas vorbei, die am Sitzkreis in den Schlaf hinüber geglitten waren.Leichtfüßig lief ich die Haupttreppe, die zu Galadriel hinauf führte, hoch.
Als ich oben ankam, wartete sie bereits auf mich und zeigte mir mit einer Handbewegung, dass ich ihr zu einer Hängebrücke folgen sollte.Fasziniert schaute ich mir ihr Kleid an, das wie Wasser um sie herum floss.
Sie bemerkte meinen Blick, lachte leise und änderte die Richtung.Vor einer eleganten Tür blieben wir stehen.
"Mach die Augen zu.", meinte sie lächelnd. Ich gehorchte und spürte, dass sie meine Hand nahm.Galadriel führte mich durch die Tür und ließ mich einfach stehen.
Trotzdem ließ ich die Augen geschlossen.
Da fühlte ich plötzlich einen angenehmen Stoff in meiner rechten Hand."Du kannst die Augen wieder auf machen.", hörte ich die Elbenfürstin neben meinem Ohr, also öffnete ich meine Augen und starrte auf das, was Galadriel mir gegeben hatte:
Ein strahlend weißes Kleid mit Schleppe und weiten Ärmeln, wie Galadriel eines an hatte.
Mit offenem Mund schaute ich sie an.
Sie nahm mich nur am Arm, zog mich lachend in ein kleines Zimmer und ging wieder hinaus. Na wenn das mal keine Wink mit dem Zaunpfahl war.Ich entkleidete mich und zog das Kleid an. Es passte wie angegossen.
Bewundernd drehte ich mich vor einem Spiegel mehrmals um die eigene Achse.
Mit meinen anderen Klamotten auf dem Arm und einem Lächeln im Gesicht trat ich wieder hinaus.Galadriel wartete vor der Tür. Lachend umarmte ich sie.
Sie musste ebenfalls lachen und erwiederte die Umarmung.
Dann ließ sie mich los und musterte mich.
"Das steht dir hervorragend!", kommentierte sie fröhlich.
"Danke, danke, danke!", rief ich glücklich (leise um die restlichen Leute nicht zu wecken).
Galadriel schien zu überlegen.
"Warte kurz!", befahl sie und verschwand.Kurz darauf kehrte sie mit einer Kette, einer Bürste und einem Haarband zurück.
"Ist nicht dein Ernst!", sagte ich ungläubig.Die Kette war schmal und silbern. In ihrer Fassung steckte ein weißer Edelstein, der zudem auch noch leicht leuchtete.
Galadriel lächelte nur verschmitzt, ging um mich herum und fing an, meine zerzausten Haare zu kämmen."Lass dir doch einfach etwas Gutes tun.", sagte die Elbin sanft.
"Du hast so lange in der Dunkelheit gelebt, dass es ein Wunder ist, dass du dich nicht der Verzweiflung hingegeben hast.""Wie kann es eigentlich sein, dass eine Elbenfürstin wie ihr sich dazu herablässt, einer einfachen Elbin die Haare zu kämmen und ihr noch dazu dermaßen wertvolle Dinge ausleiht?", fragte ich."
"Wer sagt etwas von ausleihen? Ich schenke dir diese Dinge.Und außerdem bist du nicht einfach irgendeine Elbin, sondern die Tochter meines Bruders Galados, des Gebieters des Lichts.
Und ich habe gesehen, dass du seine Gabe erhalten hast."Ich blickte sie sprachlos an. Sie nahm jedoch lediglich meinen Kopf, drehte ihn wieder nach vorne und fuhr fort, meine Haare zu kämmen.
》Mein Vater, der Gebieter des Lichts? Und er ist Galadriels Bruder? Aber das heißt ja, sie ist meine ...《
"Tante?", fragte Galadriel. Sie musste wieder meine Gedanken gelesen haben."Ja, das bin ich.
Doch muss ich dir leider mitteilen, dass Galados tot ist. Und auch deine Mutter und der Rest deines Volkes.
Bevor ich dich sah, hatte ich geglaubt, auch du wärest gestorben."Ich bewegte mich nicht.
Sie alle waren tot?
Wie konnte das geschehen?
Ich hatte zwar keinerlei Erinnerungen an sie, doch traf es mich dennoch hart. Schließlich war es meine Familie gewesen.Galadriel nahm während dessen sanft ein paar Strähnen von vorne (links und rechts), flocht sie hinten zusammen und befestigte ihr Werk mit dem Haarband.
Als sie mir die Kette umlegte, sagte Galadriel:
"Ich werde dir erzählen was ich über das Schicksal deines Reiches zu erfahren vermochte.Alles begann mit deiner Geburt..."
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Hi;
Ich weiß, dass es etwas langweilig war, aber in Büchern kommen ja auch solche Zwischenstücke vor
*schief grins*
Das nächste Kapi wird interessanter!
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Die Elbin aus dem Schatten (Hiatus)
FanfictionLydia - eine Elbin die nicht weiß woher sie kommt. Vor vielen Jahren nahm ein Mann sie bei sich auf, wurde jedoch im Laufe eines Jahres getötet. Die junge Frau flieht und sucht in einem Wald Zuflucht. Da sie sich wie eine Verräterin vorkommt, weil...