Ich lebe noch :P

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Hi Leute,
wie ihr seht wurde ich in dem mehr als halben Jahr weder von Smaug gegrillt noch von einem Warg zum Abendessen verspeist ^^
Ich hatte einfach nur endlich mal wieder Bock was zu schreiben. Und jetzt, ohne weiteres Brimborium, das neue Kapitel :)

Legolas' PoV:

Den ganzen Tag über berieten sich der König und Gandalf über die vergangenen und zukünftigen Vorgehensweisen. Ich hörte nur mit einem Ohr zu, Mithrandir würde es uns später sowieso nochmal erklären. Aber scheinbar wollte Theoden nach Helmsklamm um der Belagerung von Orks und den Urûk Hái, so hießen offenbar diese riesigen Orkmischlinge, standzuhalten.
Ich schnaubte leise. Gondor, genauer Minas Tirith, war mein Ziel, doch wollte ich auch meine Gefährten nicht verlassen. So hörte ich dem Gespräch gelangweilt weiter zu.

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Aragorns PoV.:

Der König hatte tatsächlich seinen Willen durchgesetzt und ließ sein Volk zum Aufbruch vorbereiten. Gandalf, Legolas, Gimli und ich schritten zu den Stallungen und besahen uns die Pferde. Während der Zwerg und der Elb sich zu Arod aufmachten und Gandalf Schattenfell besuchte, zog es mich in die Richtung eines Tumultes den ein störrisches Pferd verursachte.

Zwei Männer versuchten mit Stricken den sich aufbäumenden Braunen auf den Boden zu bringen und ihn zu beruhigen. Langsam ging ich auf einen von ihnen zu und nahm ihm das Seil aus der Hand, was er nur zögernd zuließ. Anstatt anzureißen arbeitete ich mich nur zu dem Tier vor und band vorsichtig den Strick vom Halfter los. Danach nahm ich das andere in die Hand. Während all dem, stand das Pferd überraschend ruhig da. Zumindest sah es für die meisten Außenstehenden so aus, jedoch sprach ich in der Sprache der Elben und versprach ihm, dass es mir vertrauen könne. Ich löste das zweite Seil und streichelte den Hengst. "Er heißt Brego.", sagte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich zu ihr um und erkannte die Schildmaid Rohans, Eowyn. Sie kam auf mich zu und streichelte Brego ebenfalls. "Dein Name ist königlich.", sprach ich zu dem Pferd und bat Eowyn: "Stellt ihn für mich frei. Er hat schon genug vom Krieg gesehen." Dann wandte ich mich von ihm ab und ging zu Legolas und Gimli die draußen bei Gandalf standen und zusahen, wie er auf Schattenfell aufsaß. Er sagte: "Erwartet mich beim Sonnenaufgang des fünften Tages." Dann ritt er schnell wie der Blitz davon.

Erzähler PoV.:

Sie ritten fast einen Tag lang durch die Riddermark, die unberittenen Bewohner Edoras' zogen die Zeit in die Länge. Als es gerade Mittag ward, ertönten von den Spähern plötzlich Schreie. Noch während die Kolonne anhielt, konnte man sehen, dass ein großer Schatten ein Pferd und seinen Reiter zu Boden riss und nur wenige Sekunden später hörte man "WARGE!" von dem zweiten Späher. Während unter dem gewöhnlichen Volk Panik ausbrach, stellten sich die meisten Soldaten an vorderste Front, einige halfen Eowyn jedoch die Leute zu beruhigen und einen sichereren Weg entlang zu führen.

Legolas PoV.:

Ich saß von Arod ab und lief auf eine kleine Anhöhe, von wo aus ich die Angreifer vorrücken sah. Ich nahm den Bogen vom Rücken und schoss einen Wargreiter nach dem anderen von seinem Tier. Hinter mir hörte ich die Armee heranreiten und vor allem Gimli fluchen, da er allein auf dem Pferd saß. Ich lachte leise, schoss einen letzten Pfeil ab und drehte mich zu genau dem richtigen Zeitpunkt um, sodass ich mich, mich am Mähnenkamm festhaltend, elegant vor Gimli auf Arod schwingen konnte.

Von diesem Augenblick an war die Schlacht ein vollkommenes Durcheinander. Ich erstach mit meinen Dolchen, ich erschoss mit den Pfeilen. Irgendwann stieg ich ab, sammelte umherliegende Pfeile, erwehrte mich mit den Klingen und saß wieder auf. Gimli sprang von Arod, Aragorn sorgte dafür, dass der Zwerg, unter einem toten Warg und einem Urúk begraben, nicht von einem weiteren Warg getötet wurde. Doch weiter konnte ich nicht auf die beiden achten, da ich mich eines weiteren Biestes annehmen musste.

Als die Schlacht zu Ende war, blickte ich gen Himmel und atmete tief durch. Dann hielt ich Ausschau nach Aragorn und Gimli. Doch fand ich nur Gimli. Er hatte es tatsächlich geschafft an dem einzigen Baum weit und breit hängen zu bleiben. "Du hast es nicht so mit Bäumen, nicht wahr?", lachte ich. "Hilf mir einfach!", murrte der Zwerg. Ich hob ihn einfach hoch und der Zweig der ihn an den Haaren festhielt gab diese frei.
Danach suchten wir gemeinsam nach Aragorn, doch auch nach zehn Minuten auf dem nicht allzu großen Feld konnten wir ihn nicht finden.

Als wir in die Nähe einer Klippe kamen und abermals seinen Namen riefen, hörten wir auf einmal ein heiseres Lachen.
Davon angelockt, folgten wir ihm zu seinem Ursprung.
"Was weißt du?!", fragte Gimli forsch den liegenden Wargreiter. "Sprich schnell und vielleicht erleichtere ich dir deinen Abschied!"
"Er ist ... von der Klippe gestürzt..", hechelte er. Ich starrte ihn an.
"Du lügst!", rief ich und packte ihn. Er jedoch atmete nur schneller und starb. Sorge überkam mich. Was, wenn es stimmte? Dann fiel mein Blick auf eine Hand des Orks und ich fühlte mich, als ob der Erebor auf mich fallen würde und mein Herz zog sich zusammen. Denn in ihr lag Aragorns Kette.

Gimli und ich schwiegen fast ausschließlich auf dem restlichen Weg nach Helmsklamm. Es war so grausam, dass unser Freund nun tot sein sollte. 》Ist dies der Ausgleich für das Leben Lydias?《, fragte ich mich. In meiner linken Hand hielt ich die Sternenkette die Arwen Aragorn geschenkt hatte. Es versetzte mir einen Stich sie zu sehen, doch ließ ich meinen Blick lange auf ihr ruhen und fragte mich, ob Arwen den Schmerz überstehen würde. Denn auch wenn ich nun wusste, dass Lydia lebte, hatte ich dennoch in der Zeit meines Irrtums nur vor mich hin vegetiert, weder gegessen noch getrunken, bis Gimli mir das Lembas in den Mund geschoben hatte. Ein wehmütiges Lächeln legte sich für wenige Augenblicke auf meine Lippen.

Ein lauter Seufzer ließ mich den Kopf drehen, sodass ich zu Gimli schaute. "Ob Frau Galadriel auch dies vorhergesehen hat?", fragte der Zwerg leise. "Ich wünschte dem wäre so, denn dann wüsste ich, dass er überlebt hat, sonst hätte sie ihm nicht den wertvollen Stein geschenkt.", antwortete ich ebenso leise. Ich schaute wieder nach vorne und beobachtete Theoden, der seinen müden und doch wachsamen Blick stetig durch die Soldaten schweifen. Unsere Blicke kreuzten sich einen Augenblick und ich sah Verständnis in seinen Augen. Auch er hatte schon geliebte Personen verloren.

Als Helmsklamm in Sichtweite kam dachte ich plötzlich an Eowyn und die glühenden Blicke, die sie Aragorn immer zugeworfen hatte.
Ich wandte mich ratlos an den Zwerg:
"Was sollen wir nur zu Lady Eowyn sagen?" Gimli schenkte mir einen ebenso unwissenden und traurigen Blick. "Es scheint, als wäre Aragorn der Anker vieler gewesen. Was würde ich dafür geben, dass er wieder unter uns weilte!"

Die Elbin aus dem Schatten (Hiatus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt