Kapitel 1: Wer ist Meywanya Hikayami?

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Takigakure

Meywanya Hikayami, bekannt als Mey, ist in Takigakure geboren und aufgewachsen. Takigakure, das „Dorf versteckt im Wasserfall", liegt tief eingebettet in einem unberührten Waldgebiet, das von steilen, rauen Klippen umgeben ist. Die dichten Bäume, deren Kronen sich hoch in den Himmel erstrecken, weben ein Netzwerk aus Schatten und Licht über das Dorf, das von allen Seiten abgeschirmt wirkt. Der Zugang erfolgt nur über einen verborgenen, donnernden Wasserfall, dessen Wassermassen unablässig in die Tiefe stürzen und sich wie ein schwerer Schleier über den versteckten Eingang legen. Dieser natürliche Schutzwall macht das Dorf praktisch uneinnehmbar und verstärkt die geheimnisvolle Aura des Ortes. Das Rauschen des Wasserfalls, das Blätterrauschen und das ferne Zwitschern der Vögel erfüllen die Luft mit einer fast überirdischen Ruhe und lassen Takigakure wie ein Relikt aus alten, fast vergessenen Zeiten wirken.

Im Zentrum von Takigakure erhebt sich der gewaltige Hüter-Baum, ein lebendiges Monument, das für die Dorfbewohner als Verkörperung von Leben und unerschütterlicher Stärke gilt. Seine massiven Wurzeln graben sich tief in die Erde, und sein Stamm, dick und mächtig, scheint das Dorf wie ein wachsamer Beschützer zu umarmen. Die ausladenden Äste breiten sich weit über die Dächer von Takigakure aus und bilden ein dichtes Blätterdach, das das gesamte Dorf vor neugierigen Blicken verbirgt. Sonnenlicht, das durch die Blätter fällt, malt lebhafte Muster auf die Böden und Wege und verleiht dem Dorf eine friedvolle Atmosphäre.

Rund um den Hüter-Baum schlängeln sich klare Flüsse, die aus unterirdischen Quellen gespeist werden und das Gebiet durchziehen. Ein ruhiger, glasklarer See liegt zu Füßen des Baumes, dessen spiegelnde Oberfläche die umliegenden Bäume und die zarten Bewegungen der Blätter widerspiegelt. Die Architektur des Dorfes harmoniert mit dieser natürlichen Umgebung... Schlichte Häuser aus dunklem Holz und Papierwänden, die mit der Natur eins werden, gruppieren sich in lockerer Anordnung. Die Gebäude fügen sich so organisch in die Landschaft ein, dass es fast so wirkt, als seien sie mit dem Wald gewachsen.

Ein breiter, kristallklarer Fluss durchzieht Takigakure und teilt das Dorf in zwei markante Hälften. Über den Fluss spannt sich eine majestätische, festungsähnliche Brücke, deren steinerne Bögen und kunstvoll gestaltete Details sie zu einem architektonischen Meisterwerk machen. Sie wird von Wachen geschützt und symbolisiert nicht nur eine Verbindung, sondern auch die Trennung zwischen den beiden Welten innerhalb des Dorfes.

Auf der linken Seite des Flusses leben die einfachen Bürger von Takigakure. Hier sind die Gebäude schlicht und funktional gehalten, hauptsächlich aus naturbelassenem Holz gefertigt, das im Laufe der Jahre durch Wind und Wetter eine graue Patina angenommen hat. Die Straßen sind eng und von einem rustikalen Charme geprägt. Die Bewohner führen ein bescheidenes Leben, das vom Handwerk und von der Arbeit mit den Händen geprägt ist. Alles hier wirkt bodenständig und spiegelt den beständigen Charakter dieser Gemeinschaft wider.

Die rechte Seite des Flusses gehört dem angesehenen Hikayami-Clan, deren Siedlung in gepflegter Ordnung und erlesener Bauweise erscheint. Hier ragen elegante Gebäude auf, die aus dunklem, glänzendem Holz errichtet sind und von harmonisch angelegten Gärten flankiert werden. Am Ufer des glitzernden Sees erhebt sich das prächtige Anwesen des Clan-Oberhauptes, das den Clan-Status eindrucksvoll verkörpert. Das weitläufige Anwesen, umgeben von hohen, massiven Mauern und streng bewacht, wirkt wie eine uneinnehmbare Festung und zeugt von Macht, Einfluss und dem Erbe der Hikayami.

Überall in Takigakure stehen Kirschbäume, deren sanft rosa Blütenblätter das Dorf in eine bezaubernde Kulisse tauchen. Bei jedem leichten Windhauch lösen sich einzelne Blüten und treiben sanft wie ein zarter Schleier durch die Luft, tanzen durch die Straßen und legen sich auf den Boden wie ein rosa Teppich. Die Kirschbäume, deren Blütenpracht das ganze Jahr über andauert, werden als Symbole der Schönheit und Vergänglichkeit verehrt. Sie sind eine ständige Erinnerung an die Bewohner, dass das Leben, so wie die Blütezeit, flüchtig und kostbar ist. Nur der gigantische Hüter-Baum zeigt seine rosa Blüten nur im Frühling - ein seltener Anblick, der das Dorf in eine fast überirdische Schönheit hüllt.

Jiyū no Kaze - Der Wind der Freiheit - Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt