Böse Überraschung

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Bei Anne angekommen, stellte Eddie sein Motorrad fast direkt vor der Haustür ab. Das war aufgrund der starken Neigung der Straße nicht einfach aber er schaffte es schließlich.

Er ging zum Eingang und klingelte. Eddie hoffte, dass Dan nicht da war. Er war zwar ein sehr netter Kerl und hatte ihm damals sehr geholfen, als er den Anfall im Restaurant bekommen hatte aber es war einfach komisch. Eddie war ihr Ex und Dan ersetzte ihn gewissermaßen. Er liebte Anne noch immer und die zwei zusammen zu sehen schmerzte.

Normalerweise wäre jetzt so ein Moment wo Venom in seinen Gedanken rumstocherte und irgendeinen Kommentar abgab. Die plötzliche Stille in seinem Kopf war seltsam. Venom sagte ständig, was er dachte. Das war meistens okay, zum Beispiel wenn sie alleine waren, doch in der Öffentlichkeit war es schwer nicht darauf zu reagieren. Die Leute neigten dazu ihn mit verwirrenden Blicken anzusehen.

Eddie sah Anne durch die Glasscheibe die Treppe herunter kommen und machte die Tür auf.

»Hey Eddie. Schön, dass du gekommen bist.«

»Für dich doch immer«, erwiderte er und lächelte.

Er setzte zu einer Umarmung an. Anne hielt kurz inne aber umarmte ihn schließlich. Danach winkte sie ihn rein und er ging die Treppe hoch. Sie wohnte immer noch in derselben Wohnung, in der sie beide noch gewohnt haben, als sie zusammen waren. Aber er merkte sofort, dass sich viel verändert hatte.

Nichts stand mehr wo es war und scheinbar waren auch welche von Dan mit eingezogen.

»Setz dich doch«, sagte sie und winkte ihn mit einer Handbewegung Richtung Fenster, vor dem ein großer Esstisch stand. In der Mitte lag eine Pralinenpackung mit kleinen Lindt Schokokugeln. Vielleicht war er ja doch froh, dass Venom gerade nicht bei ihm war. Anne wusste nicht, dass er noch am leben war und Eddie war sich ziemlich sicher, dass er sich bei dem Anblick dieser feinen Schokolade nicht hätte beherrschen können. Eddie kaufte immer nur die billige, was Venom ihm auch regelmäßig zum Vorwurf machte.

»Also, worüber wolltest du reden?«, fragte er als er sich gesetzt hatte.

»Ich weiß auch nicht. Ich dachte, es würde uns helfen darüber zu reden, was so passiert ist... Das war ja dann doch schon alles sehr verrückt.«

Sie rief sich die Bilder vom letzten Jahr in den Kopf aber verbannte sie gleich wieder.

»Du hast dich lange nicht gemeldet«, entgegnete Eddie. Anne nickte leicht.

»Ich weiß, aber weißt du, ich brauchte einfach Zeit das alles... zu verarbeiten.«

Der Satz stieß bei Eddie auf Unverständnis. Schließlich war es damals nicht Anne sondern er gewesen, dessen Körper von dem ein Alien Besitz ergriffen und von der Life Foundation durch halb San Francisco gejagt worden war.

Sie sah seinen konfusen Blick und wechselte schnell das Thema.

»Und ist bei dir alles okay? Ich habe vorhin die Nachrichten gehört. Cletus Kasady ist aus dem Gefängnis ausgebrochen.«

»Ja, ja. Das ist wirklich schlimm...«, beteuerte Eddie geistesabwesend.

Anne zögerte und legte schließlich ihre linke Hand auf den Tisch. An ihrem Ringfinger steckte ein Ring auf dem ein Diamant thronte. Eddie riss die Augen auf.

»Oh wow«, rief er und starrte den Ring an.

»Ja. Das ... wollte ich dir nicht am Telefon erzählen. Ich dachte ich sage es dir lieber persönlich.«

Sie sah ihn hoffnungsvoll an. Sein Blick wechselte vom Ring zu ihr. Er wirkte eher schockiert als glücklich.

»Ja, ich, äh ... freu mich für dich«, gab Eddie kleinlaut von sich.

What if: Venom - Let There Be Carnage (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt