Alte Bekannte

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Venom saß gemütlich auf der Couch und schob sich eine Schokoladentafel nach der anderen rein. Am Boden sammelten sich bereits die zerrissenen Verpackungen.

»Wir müssen hier wirklich mal aufräumen« ertönte Eddie Stimme in Venom's Kopf.

Der Klyntar schaute sich um. Es sah wirklich schlimm aus, doch Lust hatte er keine.

»Ohne mich.« Er grinste und zog sich zurück, sodass Eddie zum Vorschein kam und nun auf der Couch saß.

»Das kommt gar nicht infrage. Das machen wir gefälligst zusammen. Schließlich wohnst auch du hier!«, herrschte er ihn sofort an.

»Wenn's sein muss ...«, grummelte Venom in seinen Gedanken.

Während sie ihre Wohnung zu neuem Glanz verhalfen, teilten sie ihre Arbeit ein. Sie schmissen den Verpackungsmüll weg, saugten überall und stellten die Möbel wieder an Ort und Stelle. Wenn sie sich gerade nicht gegenseitig an die Kehle gingen arbeiteten waren sie ein gutes Team.

Als sie schließlich fertig waren, bereitete Eddie auf Venom's Wunsch Kroketten zu, die er gedankenversunken in den Backofen schob.

Sein Handy klingelte. Der Klingelton ließ ihn leicht hochschrecken.

»Anne ruft an!«, schrie Venom auf.

Das kam für Eddie extrem unerwartet. Sie hatte sich seit den Vorkommnissen letztes Jahr nicht mehr gemeldet, obwohl er schon oft versucht hatte, sie zu erreichen.

Er zog sein Handy aus seiner Hosentasche und nahm ab.

»Sei nett zu ihr.« Eddie wollte etwas erwidern, doch Anne meldete sich schon auf der anderen Seite.

»Hi, Eddie.«

Ein leicht nervöses »Heeey« war die Antwort.

»Es tut mir wirklich leid, dass ich dich nicht eher zurückgerufen hab'. Ich denke ..., ich brauchte einfach Abstand von der ganzen Alien-beißt-anderen-Leuten-den-Kopf-ab-Sache. Wie auch immer. Ich hätte ein paar Neuigkeiten und ich dachte es wäre schön, wenn wir uns treffen könnten?«

»Ja!«, rief Venom begeistert in seinem Kopf.

Eddie ärgerte sich kurz. Venom konnte einfach nicht die Klappe halten.

Doch er spürte sofort ein Zwicken im Bauchbereich, was bedeutete, dass dieser schon wieder seine Gedanken las.

»Äh ja, gerne«, erwiderte er schnell.

»Geht heute Abend noch bei dir?« Eddie fiel ein Stein vom Herzen. Er war so erleichtert, dass sie sich treffen wollte. Sie hatte sich so lange nicht gemeldet, dass er sich schon Sorgen gemacht hat.

»Ja, von mir aus. Bei dir dann?«, fragte Eddie mit hörbarer Freude in der Stimme.

»Ja, sicher. Dann so gegen acht?«

»Perfekt. Dann bis später.«

»Ja, tschüss.« Anne legte auf doch Eddie hielt sein Handy noch immer am Ohr und ließ es nur ganz langsam sinken. Er konnte es kaum fassen.

»Endlich.«

Venoms Freude war so stark dass auch Eddie sie spüren konnte, der selbst ein Lächeln im Gesicht hatte.

Doch die Freude währte nicht lange als sein Blick zum stummgeschalteten Fernseher wanderte. Die Bilder waren deutlich: Absperrband, Blaulicht, und Notfallsanitäter waren zu sehen. Es erinnerte mehr an einen Kriegsschauplatz als an eine Stadt. Die Polizei lief im Hintergrund hektisch hin und her und versuchte die schaulustigen Menschen zurückzudrängen.

What if: Venom - Let There Be Carnage (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt