Der frischgebackene Papa und die Enthüllung

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Dracula:

Ich stand noch immer in meinem Arbeitszimmer und schaute das Gemälde meiner Liebsten an. Wie immer wenn ich das Gemälde betrachtete krampfte sich mein totes Herz zusammen. Eigentlich dachte ich das ich Serena aus meinem Kopf verbannt hatte und jetzt stand da einfach eine Frau vor mir die behauptete ihre Tochter zu sein und riss damit eine tiefe Wunde auf, die ich seit dem Abschied von dieser Frau mit mir herum trug. Ich hatte mir vorgenommen sie zu vergessen. Unwillkürlich gerieten meine Gedanken zu Luna und ihr Rätsel hatte sie mir nur eine Bestätigung für meine Vermutung gegeben.

Ich roch es und sah es in ihren Augen und hatte sie es nicht selbst gesagt?

Sie war nicht wie andere Menschen und als sie ihm das Rätsel gab, waren da nicht ihre Eckzähne länger geworden? Sie hatte es nicht bemerkt aber Ich... Ich hatte es gesehen und ich wusste nun was sie war!

Wie ferngesteuert ging ich zu meinen Bräuten.

„Meister!", riefen sie überrascht aus.

„Aleera, Verona... erzählt mir was heute Mittag passiert ist! Warum ihr Anna Valerious nicht getötet habt, obwohl ihr ihr so nah wart, dass ich sie sogar jetzt noch an euch riechen kann.", donnerte ich.

„Es war so Meister dass wir sie fast schon soweit hatten.", fing Verona an.

„Doch Euer Gast, dieses Mädchen ist dazwischen gegangen und dann wurde Marishka getötet.", die letzten Worte waren leise von Aleera gesprochen worden.

„Wie hat euch so ein Mädchen aufhalten können? Sie hat keine besondere Kraft, sie hätte gegen euch keine Chance gehabt.", sagte ich gefährlich ruhig.

„Das Mädchen stand einfach da und gab uns den Befehl Anna los zu lassen. Wir wollten uns wehren aber unsere Körper bewegten sich wie von allein.", Aleera sah mich mit ihren großen Augen an.

Ich starrte gerade aus, meine Bräute hatten mir meinen Verdacht bestätigt.

Luna Faith war nicht nur die Tochter von Serena, nein sie war auch mein Kind!!!

Denn nur ich und Jemand dem mein Blut durch seine Adern floss hatte Macht über ein von mir erschaffenes Geschöpf.

„Nun gut, zieht euch zurück!", forderte ich sie auf.

„Meister?" fragte Verona jetzt etwas ungläubig. „Ach ja, behandelt Luna von nun an mit Respekt, so als würdet ihr mit mir sprechen.", merkte ich an.

„Warum?", kam es unisono von beiden.

„Luna Faith, ist meine Tochter, ich bin mir ganz sicher. Sie ist die Tochter von mir und einer Menschenfrau. Doch seid gewarnt, verliert ihr einen Ton darüber dann könnte es sein das ihr bald aufhört zu existieren.", zischte ich ihnen kalt entgegen.

Mit einem „Ja Meister" verschwanden die Beiden lautlos.

Ich überlegte mir wie Luna das sagen sollte. Doch war sie in gewisser Weise nicht auch eines meiner Geschöpfe?

Nein sie war kein Geschöpf!!

Sie war meine Tochter. Mein einziges lebendes Kind.

Ich konnte mich den Gefühlen, die mich bei diesem Gedanken überkamen nicht erwehren. Das 1. Mal spürte ich auch tatsächlich so etwas wie väterliche Liebe.

Mir war es bei meinen anderen Versuchen lebende Nachkommen zu bekommen immer nur um die Erhaltung meiner Art gegangen. Nie darum wirklich Vater zu werden.

Doch jetzt war sie hier und ich verstand nun auch endlich Serenas letzte Worte an mich, bevor ich sie verlassen musste. „Vlad, bald wirst du mein Geschenk erhalten, so wie ich es dir versprochen habe. Du wirst dich freuen da bin ich mir sicher.", hörte ich ihre lachende Stimme. Sie hatte damals schon gewusst dass sie ein Kind erwartete, wurde mir schlagartig klar.

Meine Schritte trugen mich wie von selbst raus auf den Balkon meines Schlosses.

Ich stützte mich auf dem Geländer ab und schrie in die Nacht heraus: „Du hast mir das schönste Geschenk der Welt gemacht, Serena. Du hattest Recht, ich freue mich."

Ich stieg auf das Geländer und stieß mich ab, im Sprung verwandelte ich mich in meine riesige Fledermausartige Gestalt und flog auf die Jagd. Als ich mit einem jungen Mädchen zurückkam schliff ich das bewusstlose Mädchen in den Speisesaal und lies nach Luna rufen.

Während ich wartete ließ ich Blut von der Kehle des Mädchens in zwei Gläser laufen und stellte es einmal auf meinen Platz und auf den Platz neben mir. Das Mädchen schaffte ich in einen anderen Raum und wartete nicht lange, bis die Tür aufgemacht wurde und Luna in einem langen grünen Kleid vor mir stand.

„Setz dich, ich möchte etwas mit dir bereden.", mit einer Handbewegung wies ich auf ihren Platz. Sie setzte sich ohne zu zögern und sah mich mit ihren blauen Augen an.

„Nun denn, " ich hob mein Glas und sie tat es mir nach, „trinken wir erst einmal. Trinken wir auf deine Mutter Serena." Kurz zuckte sie zusammen, nickte aber dann. Ich beobachtete sie, sie roch daran und verzog das Gesicht. „Das ist Blut.", stellte Luna mit angeekelter Stimme fest. „Natürlich was sollte es denn sonst sein?", erwiderte ich belustigt.

Sie sah mich wütend an und ich konnte sagen in ihrem Zorn sah sie mir schon ähnlich. Ihre blauen Iriden funkelten vor Zorn.

„Ich trinke kein Blut!", zischte sie wütend.

„Dann wird heute Nacht das erste Mal sein. Was meinst du wie lange du das noch aushalten wirst? Du brauchst das Blut, und nun trink!", für mich war die Diskussion beendet für Luna dagegen noch lange nicht.

„Was denkst du wer du bist, das du meinst mir Befehle geben zu können!", rief sie wütend und starrte mich bebend vor Zorn an.

„Ich bin Graf Dracula, der Vampir und außerdem bin ich der Herr dieses Schlosses und dein VATER", das letzte Wort hatte ich unbedacht herausgeschrien in meiner Wut über ihren ungehorsam.

„Nein, Nein.... Das kann nicht sein. Nein", sie schüttelte den Kopf und sah mich mit ihren großen Augen an in denen ich Tränen schimmern sehen konnte, dann drehte sie sich um und rannte davon.

Van Helsing - LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt