Sorge

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Dracula:

Ich zischte wütend, es hatte schon wieder nicht funktioniert.

Meine Kinder waren tot und mein Vorhaben wurde immer schwerer umzusetzen.

Meine Hoffnung war Luna, sie war der Beweis dass ich trotz meines untoten Daseins noch Leben schaffen konnte.

Wo war meine Tochter denn überhaupt?

Meine leisen Schritte führten mich zum Gemach meines einzigen Kindes und ich stieß die Tür zu ihren Gemächern auf. Was ich sah ließ mich erstarren.

Regungslos lag sie dort und ihr leiser werdender Herzschlag konnte ich kaum noch vernehmen. Ich stürzte zu ihr und nahm sie hoch.

Ich wusste was sie jetzt brauchte, Blut und so gab ich ihr etwas von meinem eigenen und befahl Aleera für Luna einen Menschen zu jagen und sein Blut her zu bringen.

Mit größter Sorgfalt legte ich sie in ihr Bett und deckte sie zu.

Van Helsing:

Anna und ich brachten das Monster, ich nenne es jetzt einfach mal Frankie, in Sicherheit.

Als ich aus dem Fenster einer Hütte sah, konnte ich beobachten wie eine von Draculas Bräuten einen armen Mann verschleppte. Ich wunderte mich, denn sie hatten schon gejagt für diese Nacht, wozu also brauchte sie dann diesen Mann?

Eine Lösung wäre es das sie es für ihren Herren Dracula holte, doch für Dracula galt dasselbe wie für seine Bräute, er brauchte kein Blut.

Eine Theorie reifte in mir heran, eine abscheuliche Theorie, die mir nicht gefallen wollte.

Anna und ich liefen in den Schatten versteckt zu dem Schloss, ich lief in das Zimmer welches ich in dieser Zwischenzeit bewohnte.

Als ich einschlief wurde ich nicht zu Luna gerufen, ich träumte in dieser Nacht nichts und niemand besuchte mich in meinen Schlaf.

Dracula:

Ich saß an der Seite meiner Tochter und beobachtete besorgt ihr blasses lebloses Gesicht.

Sie brauchte Blut und das schnell sonst könnte sie ihre Augen für immer schließen. Eine Angst die ich mir nun eingestanden hatte, ich wollte mein Kind nicht verlieren und ich hatte Angst um sie. „Gabriel.... Nicht....", es war leise, sehr leise aber ich konnte es verstehen.

Ein wütendes Zischen überkam meine Lippen und ich konnte ein Fauchen gerade noch so unterdrücken.

„Vater...hab dich lieb....bleib bei mir", die leisen Worte die sie mit ihrer Stimme gerade noch so herausbringen konnte und ich sah automatisch in ihr Gesicht.

Lunas Augen waren etwas geöffnet und sie schien in Trance zu sein.

Mit einem Ruck trug ich meine Tochter zu ihrem Bett, wenn sie schon nicht aufwachen wollte dann sollte sie nicht auf dem kalten Steinboden liegen.

Ein erneuter Blick auf Lunas Gesicht lies mich erschrecken, sie sah wächsern aus, tot.

Wann kam Aleera endlich wieder?

In diesem Moment kam meine loyalste Braut zurück in ihrer Hand ein Kelch voller Blut und eine Kanne mit derselben dunkelroten Flüssigkeit.

Ich stützte Lunas Kopf und öffnete ihre Lippen, meine 1. Braut leerte das Blut in ihren Mund und meine Tochter schluckte reflexartig.

Ein leises Stöhnen entrang ihren Lippen und ihre Augen öffneten sich flackernd, ihr wächsernes Gesicht begann wieder Farbe zu bekommen.

„Vater...ich bin müde, so unglaublich müde", murmelte Luna leise und ich drehte mich zu ihr.

„Dann schlaf mein Engel, dann schlaf.", Langsam erhob ich mich von ihrem Bett und gab Aleera das Zeichen mit mir den Raum zu verlassen.

Luna:

Ich sah wie mein Vater die Tür schloss und mich allein ließ, ich war so müde und so erschöpft.

Ich hatte alle meine ‚Geschwister' verloren und hatte ihre Schmerzen und ihren Tod miterleben müssen.

Mein Körper war erschöpft und ich musste endlich schlafen, meine Augen fielen zu und mein Bewusstsein glitt langsam ins Land der Träume.

Meine Augen schlossen sich gleich nach dem ich sie geöffnet habe. Das Licht war ja mal wirklich grell.

Als meine Augen endlich das Licht akzeptiert und sich auf es eingestellt hatten, konnte ich meine Beine über den Bettrand schwingen und aufstehen.

Leise ging ich zur Tür und öffnete diese, trat auf den Flur hinaus und lief ihn entlang zum Arbeitszimmer meines Vaters. Dort war die Tür nur angelehnt und ich hörte die Stimme meines Vaters und späte durch, er starrte das Bild meiner Mutter an.

„Serena, ich weiß nicht was ich machen soll. Unsere Tochter liegt jetzt schon seit 1 Woche in einem tiefen Schlaf und sie möchte nicht aufwachen. Wie kann ich ihr helfen?"

Ich hob meine Hand und klopfte an, danach trat ich ein und lächelte meinen Dad an.

„Hey Vater.", schneller als ich schauen konnte lag ich schon in einer Umarmung, „Du bist endlich erwacht mein kleiner Stern."

WOW so kannte ich meinen Vater mal überhaupt nicht, der war immer ein Eisklotz auch mir gegenüber. Hatte er sich wirklich Sorgen gemacht? Um mich?

Hatte dieser König der Untoten wirklich Vatergefühle für mich entwickeln können?

In meinen Augen sammelten sich Tränen, auch wenn ich es bis jetzt nicht wahr haben wollte aber ich mochte den Mann vor mir, der gerade seine Maske hatte fallen lassen.

„Ich hab dich lieb Vater.", sagte ich und diesmal meinte ich es ehrlich und aus tiefsten Herzen, zu meiner Überraschung hörte ich sogar ein 'Ich dich' auch von diesem unnahbaren Mann, welcher mein Vater war.

Matt:

Ich tigerte durch den Saal in den wir uns alle eingefunden hatten.

Meine Sorgen um Luna brachten mich fast um, zwar wusste ich dass es ihr gut ging und dennoch wollte ich sie nur wieder in den Arme halten und sie beschützen, so wie ich es getan hatte als sie noch klein war.

„Matt beruhig dich und setz dich hin, du machst aller hier nur nervös!", knurrte Van Helsing den ihn an. Was fiel dem eigentlich ein?

„Nicht jeder kann so gefühlskalt sein wie sie Van Helsing", zischte ich, „Sie haben selbst gesagt dass Luna sich nicht bei ihnen gemeldet hat, ich mach mir im Gegensatz zu ihnen Sorgen ums sie!"

Van Helsing sprang mit einem wütenden Gesichtsausdruck auf und ich war kurz davor ihm an die Kehle zu springen.

„Beruhigt euch wieder, es bringt uns nichts wenn ihr euch jetzt zerfleischt. Es würde nur dazu führen dass wir scheitern.", Karl war aufgesprungen und hielt uns beide zurück.

Leider klang das was er sagte logisch und ich konnte ihm nicht wiedersprechen, verdammt noch mal.

Noch immer wütend ließ ich mich in einem Sessel nieder. Während Van Helsing, Anna und Karl versuchten einen Plan zu erarbeiten hörte ich nicht zu, meine Sorgen um Luna wogen schwer auf meinen Schultern.

„Matt hast du mich verstanden?", erschrocken zuckte ich aus meinen Gedankengängen auf und sah in die Runde, schüttelte den Kopf und seufzte.

3 Tage später waren wir in Bukarest und versuchten Van Helsings Plan umzusetzen.

Ich war mit ihm am Tor als er und Anna angerannt kamen, als 1. Fiel mir die Bisswunde auf, dann dass wir alle nicht durchs Tor kommen würden.

Schnell zog ich Anna Valerious durch und ließ es zufallen, ich war mir meines Todes wohl bewusst als mich das Tor unter sich begrub, doch war ich mir bei einem sicher ich würde Luna wiedersehen, ich würde sie wiedersehen und ihr dann endlich alles sagen.

Denn der Tod entbindet dich von allen Versprechen und Schwüren die du jemals gegeben hast.

Van Helsing - LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt