Pläne und schwarze Magie

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Luna:

Als ich aufwachte rannte ich so schnell es ging in das riesen Bad und wusch mich anständig.

Als ich in den Spiegel sah musste ich an letzte Nacht denken und lief sofort rot an.

Ich hatte einen Weg gefunden mit Gabriel, so wie ich ihn nennen durfte, zu kommunizieren.

Die Traumebene hatte ich per Zufall gefunden und es war auch mehr Glück dass ich Gabriel hatte rufen können.

Als ich fertig war zog ich mir ein Kleid an und eilte in den Speisesaal, dort saß auch schon mein Vater. Es war immer noch schwer zu akzeptieren aber ich musste eine brave Tochter sein um mich frei und ohne Bewachung im Schloss bewegen zu können.

„Guten Abend Vater.", sprach ich mit der sanftmütigsten Stimme, mit der ich sprechen konnte. Er hob eine Augenbraue und ich lächelte.

„Verzeih mir bitte mein Benehmen Gestern, ich war nur so aufgewühlt weil alle schmerzhaften Erinnerungen an meine Mutter ausgegraben worden sind und dann gibst du dich zu erkennen, dass war einfach zu viel für mich. Aber ich bin froh jetzt hier bei dir zu sein, ich meine ich dachte ich hätte keine Familie mehr und jetzt habe ich dich.", lächelte ich ihn liebevoll an.

„Verstehe...", sagte er nur und gab mir ein Glas mit Blut.

Ich schluckte einmal und hob das Glas an meine Lippen und trank es aus.

Als ich es abstellte sah ich ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen liegen.

„Wie schön dass du so einsichtig bist.", säuselte er grinsend.

Die Tür wurde geöffnet und Aleera und Verona traten ein.

„Ah da seid ihr zwei ja."

„Eine wundervolle Nacht Meister und auch dir Luna, Tochter", schmeichelten die beiden gleichzeitig.

Ich hob fragend meine Augenbraue und sah meinen Vater an.

„Die Beiden sind meine Bräute und in gewisser Weise dann auch so etwas wie deine Stiefmütter.", erklärte er nur und ich setzte ein Lächeln auf.

„Wie schön, dann bin ich ja nicht allein und wir können so etwas wie Haarflechten und kennenlernen machen. Das wäre doch schön, nicht war Aleera Okaa-San, Verona Okaa-San?"

Ich benutzte absichtlich die japanische Anrede für die Mutter, weil ich wusste dass sie die Beiden nicht verstehen würden.

„Schön lasst uns nun unsere Speisen einnehmen.", ertönte Draculas Stimme.

Ich hob ein weiteres Glas mit Blut und prostete es den Beiden zu.

Ich schluckte das warme Blut und stellte das Glas auf den Tisch.

„Vater, hast du Sticksachen hier?", fragte ich nun etwas leise, er hatte mich trotzdem gehört und sah mir tief in die Augen. „Wofür brauchst du Sticksachen?", fragte er misstrauisch, ich seufzte. „Ich möchte sticken natürlich. Sowas kann eine junge Dame doch oder nicht?", antwortete ich ihm mit einem strahlenden Lachen. „Du bekommst welche.", sagte er schließlich. „Oh Danke schön!", freudig quietschend sprang ich auf und viel ihm anschließend um den Hals. Sichtlich überfordert legte er seine Hand auf meinen Kopf und strich mir durchs Haar.

Das überraschte mich jetzt schon irgendwie, ich hatte nicht gedacht dass er zärtlich sein konnte.

Als ich mich später in mein Zimmer zurückzog sah ich Strick-, Näh-, und Sticksachen auf meinem Bett liegen. Okay, das war jetzt mehr als ich wollte aber gut, jetzt hatte ich wenigstens Alternativen und mir würde nicht so schnell langweilig werden.

Er hatte mir sogar verschiedene, extrem teure Stoffe kommen lassen.

Ich nahm das Stickzeug und ein Taschentuch und fing an mit meiner Stickerei.

Luna:

Nach Stunden, machte ich eine Pause von meiner Handarbeit und besah mir den königsblauen Stoff den ich mit silbernen Faden bestickt hatte.

Ich hatte meine Initialen darauf festgestickt und drum herum Sterne abgebildet.

Unwillkürlich musste ich lächeln, meine Mutter hatte mir beigebracht wie man stickte, nähte usw. Sie liebte alle Formen der Handarbeit und hatte es sich nicht nehmen lassen mir diese auch bei zu bringen, immer mit der Begründung eine junge Dame wie ich müsste diese Form der Arbeit können. Sehr nützlich wenn ich daran dachte wie oft ich so Matts und meine Kleider geflickt und zusammen genäht hatte.

Ich erhob mich und räumte die Handarbeitsmaterialien auf die Kommode, danach legte ich mich ins Bett und schloss die Augen. Mein Geist versuchte wieder in die Träume von Gabriel Van Helsing zu gelangen.

-Nächste Nacht-

Ich wachte am späten Abend auf und lies mir noch einmal den Plan durch den Kopf gehen.

Ich hatte Van Helsing in seinem Traum besucht und wir hatten gemeinsam einen Plan ausgearbeitet wie er in das Schloss gelangen könnte. Als ich mich vom Bett erhob und in das riesige Badezimmer ging, fragte ich mich, ob es richtig war was ich tat. Ich wusste es war falsch so zu denken aber Dracula war nun mal mein Vater. Der einzige der aus meiner Familie noch lebte. Naja er war untot also lebte er nicht wirklich, trotzdem bewegt er sich und... ach man warum musste das so kompliziert sein? Mein Auftrag war es Dracula zu vernichten und der Auftrag geht immer vor, das hatte mir Matt schon in der 1, Stunde beigebracht. Ich ließ mir ein Bad ein und goss einen wohlriechenden Badezusatz in die Wanne. Ach Mama, wieso bist nicht mehr hier? Warum hast du mich allein gelassen? Ich weiß du würdest mich nicht allein lassen und mir in dieser Situation helfen. , dachte ich bekümmert. Ich vermisste sie, ich vermisste meine Mutter so sehr.

Dracula:

Diese Nacht würde eine gute Nacht werden, das hatte ich im Gefühl. Mein Weg führte mich zu meiner Schlossbibliothek. In meinem Besitz waren mehr als 20 000 Bücher manche waren auch über Mystische Themen wie Zauberei usw. Mein Blick glitt über die alten Einbände und blieb an einem schwarzen Buch hängen. Langsam zog ich es heraus und schlug es auf. Die Seite die ich sah beschäftigte sich mit der Beschwörung eines Geistes. Ich blätterte das Buch durch und langsam schlich sich eine Idee in meinen Kopf, die immer mehr Gestalt annahm.

Was wäre wenn ich Serenas Geist zurückholen könne und ihn irgendwie an diese Welt binden könnte? Sie wäre für immer bei mir und bei Luna. Ich hatte mich nie nach einer Familie gesehnt, nur damals als ich Serena in mein untotes Leben gelassen hatte. Sie hatte mir diesen Wunsch erfüllt, auch wenn es mir lieber gewesen wäre sie wäre noch am Leben, aber vielleicht würde ich sie ja doch mit Hilfe der schwarzen Magie zurückholen können.

Van Helsing - LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt