Eine viertel Stunde später hatte ich meine Koffer ausgepackt und saß gegenüber von Reeva auf meinem Bett. Jede von uns wollte eine Unterhaltung beginnen, doch keiner wusste wie.
Nach einigen Minuten der Stille fragte ich sie schließlich: " Wo kommst du eigentlich her?"
Erleichtert, dass ich das Schweigen gebrochen hatte, begann sie mit träumerischem Blick zu erzählen.
"Ich habe mit meinen Eltern und meinem Hund Bo in einem kleinen Fischerdorf an der Südküste gewohnt. Unser Haus ist ganz nah am Meer und Dad und ich sind fast jeden Abend zum Wasser gegangen um zu angeln...Und du?""Im Moment wohnen meine Geschwister und Mum bei meiner Großmutter. Unser Haus ist eingestürzt bei einem Sturm und wird grade renoviert", erzählte ich.
"Oh, das tut mir leid", sie sah mich bestürzt an und wechselte das Thema, "Von wem hast du deine Gabe? Ich hab' das Gen von meinem Großvater. Er wäre vor Stolz fast geplatzt als ich hierhin geschickt wurde."
Ich lachte und erzählte schmunzelnd: "Ich hab' es von meiner Großmutter. Sie hat es mir vorgestern gesagt, nachdem ich einen Albtraum hatte."
"Du weißt es erst seit zwei Tagen?", fragte Reeva mich ungläubig.
Ich nickte, aber bevor ich etwas weiteres sagen konnte, klopfte es fest.
Lia, die die ganze Zeit über durch das Zimmer geflitzt war, schoss zur Tür und öffnete sie.Ein vertrautes Gesicht grinste mich aus dem Türrahmen heraus an.
"Wer seit ihr?", fragte Aalijah etwas verunsichert.
"Hi, ich heiße Lucas. Ich bin ein Freund und Groß- groß... groß... Ach, belassen wir es einfach bei ein Freund von Sky. Und das sind meine Mitbewohner Raymond", er deutete auf einen großen braungebrannten Jungen mit langen Rastazöpfen, "und", seine Hand schwenkte zu einem kleinen, höchstens 13 jährigen, schmächtigen Jungen mit strohblondem Haar, der Raymond von der Seite her bewundernd anstarrte, "Robert. Sie wollten mir das Camp zeigen." Er wandte sich zu mir. "Ich wollte fragen, ob du mitkommen möchtest."
Ich zögerte einen Moment.
"Klar will sie mit!", rief Lia, zwinkerte mir zu und schob mich zu Lucas.
Ich spürte, wie ich rot wurde und wandte mich zu Reeva, die verdutzt auf die Besucher schaute.
"Kann Reeva mitkommen?", fragte ich und deutete auf sie. Sofort wurden ihre Augen groß und ein Lächeln breitere sich auf ihrem Gesicht aus.
Lucas schaute kurz zu den anderen Jungen und meinte dann, als Raymond nickte: "Klar, los geht's!"
Wir wollten grade aufbrechen, da schob sich Ronna an mir vorbei und lächelte Lucas kokett an.
"Ich komme auch mit. Ich kenne mich hier ziemlich gut aus.""Okay", meinte Lucas. Wurde er etwa ein wenig rot?!
Aalijah warf uns einen gespielt ärgerlichen Blick zu. "Was sind das denn für Manieren?! Mich einfach alleine zurückzulassen...Pustekuchen! Entweder alle oder keiner." Hocherhobenem Hauptes stolzierte sie an uns vorbei nach draußen.
Dann waren wir also zu siebt.
Das Camp war riesig! Raymond führte uns zuerst zu den Sport- und Trainingsplätzen, die nicht weit von der Lichtung mit den Hütten lagen und zeigte uns auch die vier großen Arenen, die aussahen, wie Fußballstadien. Danach machten wir uns auf den Weg zum Wald. Er schien sich über eine endlose Fläche zu erstrecken und Robert erzählte mit aufgerissenen Augen, dass niemand wisse, ob sich der Wald noch innerhalb der Ruinmauer befand.
"Quatsch", erwiderte Raymond allerdings gleich, "als wir im Wald Training hatten, habe ich die Mauer erreicht."
Robert nahm sofort die Farbe einer Tomate an und starrte sein Vorbild mit einer Mischung aus Verlegenheit und Bewunderung an.
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Fantasy4 Mädchen müssen es schützen So grün mit Erde, Wasser und Luft Doch Feuer fühlt sich mit allen verbunden Auch wenn es alles zerstören kann Ein Mädchen so klein, so zart und doch so stark Braun, braun Haar und Auge Herz der Natur dem so vieles gesche...