Nasip - unser Schicksal steht geschrieben

Kapitel 5

Azize Ateş

„Amir" sagte ich schockiert aber leise vor mich hin, zumindestens dachte ich das, denn kurz danach haben sich alle Köpfe von diesem Tisch, zur Tür wo ich hinsah gedreht.
„Halts Maul ist das Amir dort ?" fragte mein Cousing Kemal schockiert in die Runde. Ich spürte Seyrans besorgten Blick auf mir, doch ich konnte weder was sagen, noch mich bewegen.
Ich war in einer schockstarre, der Mann für den ich über 5 Jahre lang jeden Tag gebetet habe ist hier.

Nach 5 Jahren haben sich unsere wieder gekreuzt.

Ich holte das Tesbih, was er mir damals schenkte raus und hielt es ganz fest in meiner Hand, als würde ich mir selbst damit zeigen wollen, dass es kein Traum ist.

Doch dann trafen sich unsere Blicke...

er hatte uns nun bemerkt und unsere Blicke trafen sich und wir konnten sie nicht mehr voneinander nehmen, es ist das erste mal das ich nach 5 Jahren voller leid ihm in die Augen sah.

In die Augen, in den ich versank.

Ich nahm nichts mehr von außen war, das einzige was ich wahrnahm war er, seine Augen, sein Gesicht, ich nahm nur ihn war, alles andere um mich herum war wie verschwunden.
Er sah anders aus, er ist größer geworden, hat nun einen leichten Ziegenbart und eine sehr trainierte Statur, doch seine Augen ...

allein durch sie, könnte ich ihn immer wieder erkennen ...

Ich merkte nicht, wie die Tränen meiner Wangen herunterliefen, ich sah vom Augenwinkel wie mein ältester Cousing Musa zwischen uns hin und her sah, doch das war mir grade egal. Das einzige was für mich grad zählt ist, dass er wieder da ist, bei mir.

Amir Yilmaz

Und da war sie, dass Mädchen mit den blau grünen Augen, die sogar in meinen Träumen aufgetaucht sind, auch wenn ich mir immer einreden wollte, dass ich sie schon lange vergessen hatte. Ich sehe ihr wieder nach 5 Jahren in den Augen, ich hätte niemals gedacht, dass das noch einmal passieren wird.
Links und rechts von mir nehme ich nun die Anwesenheit meiner beiden Brüder Bilal und Ismail war. Sie müssen wohl jetzt auch eingetroffen sein. „zum Thema du hast sie vergessen, wen  wolltest du eigentlich verarschen?" fragte mich Bilal belustig, normalerweise hätte ich ihm dafür eine klatsche auf sein Nacken gegeben, aber ich bin grade wie gelähmt, gelähmt von diesen Augen, in die ich endlich wieder gucken darf. Aus Reflex umgriff ich mein silbernes Armband, dass um mein rechtes Handgelenkt liegt, ich hatte es mir vor 5 Jahren kurz bevor ich wegzog anfertigen lassen. Auf der innseite dieses Armbandes steht ihr Name. Ich hab es seid da an jeden einzelnen Tag getragen, warum weiß ich selbst nicht, ich hatte immer gesagt, dass ich sie schon lange vergaß, doch in echt konnte ich mich nicht mal vom Armband, mit ihrem Namen trennen. Ich wusste sie war mir nicht egal, doch ich wollte es mir selbst nicht eingestehen, denn sowas wie Glück hab ich nicht verdient, ich habe sie nicht verdient. Ich würde sie nur genauso in dem Loch, indem ich steck hineinziehen.
Als mir das bewusst wurde unterbrach ich den augenkontakt auch direkt, ich sollte mich schämen, sie überhaupt vor ihrer Familie so anzustarren, dass gehört sich nicht. ,,Hayde wir sollten sie begrüßen" meinte nun Ismail, nach dem ich leicht nickte, sind wir in ihre Richtung gegangen, wo direkt ihre Brüder und Cousings aufgestanden sind, um uns entgegen zu laufen. ,,way way way burada kimimiz var?"(wen haben wir den hier?) kam direkt ihr älterer Bruder und mein Kollege Adem auf mich zu und gab mir ein brüderlichen Handschlag und zog mich kurz in eine brüderliche  Umarmung, die ich erwiderte. Nachdem ich auch Musa, Deniz  und Aziz begrüßte, war nun Kemal an der Reihe. ,, Babyyyy ich hab dich vermisst" schrie er so laut, dass ich die Blicke, der anderen Gäste schon förmlich spürte. ,, Junge Kemal Hals Maul" sagte ich direkt, während ich ihm einen leichten Schlag auf sein Nacken gab. „Du hast dich null verändert Baby" sprach Kemal, worauf ich direkt erwiderte „ das selbe kann ich auch bei dir behaupten". Nachdem die anderen in Gelächter ausbrachen, wir uns alle begrüßten und ich ihnen Bilal und Ismail vorstellte, die sich wie gedacht direkt gut verstanden, sah ich kurz zu Azize. Ich merkte in was für eine Schockstarre sie grad war und ich sah die einzelne Tränen, die ihrer Wange hinunter fließen, sie wischte sie schnell weg, weil sie bestimmt  nicht wollte, dass man sie Schwach sieht, dass konnte sie schon früher nicht ab.