Kapitel 6

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„Ayın yıldızlarını
özlediği gibi,
ben seni özledim
benim ay ışığım"

Azize Ateş

Sonntag... ( Tag nach der Hochzeit)

Raschelnde Bäume, nasser Boden, starker Regen.
Das ist das, was ich sehe und höre, seid ich auf meinem Bett sitze und mein Blick zum Fenster gerichtet ist. Als ich auf die Uhr sah merkte ich, dass es erst 6:25 Uhr ist, doch es wunderte mich nicht, ich hab fast garnicht geschlafen.
Doch wie sollte ich auch ? Er ist wieder da, nach 5 Jahren.
Nach 5 Jahren voller Sehnsucht und vielen Gebeten, war er aufeinmal wieder da.
Doch er wirkte anders, nicht nur von aussehen, sondern auch von seiner Art und Weise. Er wirkte zurückhaltender, vorallem als wir zusammen, nachdem diese Sache draußen passiert ist, reingingen merkte ich wie zurückhaltender und ruhiger er war. Er wirkte so kalt.
Hat er sich denn garnicht gefreut wieder bei uns zu sein ? war sein Leben dort schöner ? hatte er uns schon lange vergessen? hatte er mich vergessen, trotz dass ich ihn immer in meinem Gebet erwähnt habe und es immernoch tue?
All diese Fragen stelle ich mir selbst, doch habe darauf keine Antwort.

Ich war so glücklich, dass er wieder zurück ist und hatte kurz die Hoffnung, dass alles wieder wie früher werden könnte, doch wenn ich jetzt so darüber nachdenke, verfliegt diese Hoffnung in mir.

Vielleicht hatte er mich wirklich nicht vermisst, sondern schon lange vergessen.
Vielleicht hatte er ja eine andere gefunden.
Vielleicht sollte ich erstmal von ihm etwas Abstand nehmen.

Vielleicht, vielleicht, vielleicht ...

Ich merkte, wie mir eine Träne an meiner Wange entlang floss. Der Regen wurd immer lauter, der Himmel immer düsterer und der Schmerz in meinem Herzen immer mehr. Ich wollte nur noch eins und zwar  die Gedanken verdrängen.
Ein Teil von mir hatte noch die Hoffnung, dass ich falsch lag, doch das erklärte sein Verhalten nicht.

Ich entschloss eine Dusche zu nehmen, in der Hoffnung, meine Gedanken dort sortieren zu können.
Das warme Wasser rinnt über meinen Körper und sofort umhüllt sich um mich ein Gefühl von Geborgenheit. Das warme Wasser fließt wie ein sanfter Regen, der die Sorgen des Tages in der Stille des Moments wegspült.

Ich hatte meine Duschroutine durchgeführt und began mich für den Tag etwas fertig zu machen.
Ich entschied heute für einen dunkelgrünen Zweiteiler, der aus einer dunkelgrünen Stoffhose und einem lockeren,dünnen dunkelgrünen langarm Oberteil bestand.
Meine Haare föhnte ich nur und lies sie glatt.
Ich cremte nur noch mein Gesicht ein, bog und tuschte etwas meine Wimpern, bevor ich mir etwas Goldschmuck anzog und etwas Parfum und Deo auftrug und nun fertig war.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir es bereits 8 Uhr hatten, also nahm ich mein Handy und ging eine Etage runter, um zu schauen ob einer meiner Brüder auch schon wach war. Als erstes klopfte ich an der Tür von meinem Bruder Adem und dann an die Tür von meinem Bruder Aziz und als ich die Tür von Aziz aufmachte, traf ich auf meine beiden Brüder.

„Günaydin" ( guten Morgen) wünschte ich ihnen, was sie erwiderten.
„was macht ihr?" fragte ich sie, weil sie beide am Laptop saßen.
„nichts besonderes, nur wegen der Arbeit mussten wir etwas technisches klären, aber damit sind wir jetzt fertig, also hayde lasst alle zusammen runter gehen, Anne und Baba sind bestimmt auch schon wach" antwortete mein Bruder Adem mir motiviert, mit seinem strahlenden Lächeln, dass andere förmlich direkt mit zum Lächeln bringt.

Nasip - unser  Schicksal steht geschrieben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt