~ Kapitel 3 - Ein kalter Wintertag ~ ❄

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Der Schnee fiel leise in dichten, weißen Flocken, die sich sanft auf den Gehweg legten, während die kalte Luft meine Wangen rötete

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Der Schnee fiel leise in dichten, weißen Flocken, die sich sanft auf den Gehweg legten, während die kalte Luft meine Wangen rötete. Ich trat aus dem Laden, die Tüte in der Hand schwer von den Einkäufen, die ich erledigt hatte. Ein zufriedenes Lächeln huschte über mein Gesicht; ein weiteres Häkchen auf meiner mentalen Liste. Mein Schritt wurde schneller, als ich an dem großen gelben Briefkasten vorbeikam. Ein Blick nach unten ließ mir das Herz kurz stehen: Ein Brief lag auf dem Boden, schmutzig und ein bisschen zerknittert. Ein Klumpen matschigen Schnees klebte an seinem Umschlag. Mit einem kurzen Zögern beugte ich mich hinunter, hob den Brief auf und las den Namen: „Frau Goldman". Neugierde erfasste mich. Vorsichtig schnitt ich den Umschlag mit dem Finger auf, das feuchte Papier fühlte sich rau an. Der Gedanke, was wohl in diesem Brief stehen könnte, ließ meine Gedanken rasen, während ich den kleinen, zerknitterten Zettel hervorholte und die noch leserliche Schrift betrachtete.


~ Mein Wunschzettel an den Weihnachtsmann ~ 

Stand als Überschrift, gespannt fing ich an zu lesen. 

,,Lieber Weihnachtsmann"

Das ist mein erster Wunschzettel an dich, ich habe vorher noch nie einen geschrieben, deswegen ist er ein bisschen anders, ich hoffe das ist nicht ganz so schlimm und du kannst meinen Wunsch trotzdem erfüllen. 

Ich habe noch nie an dich geglaubt, auch wenn meine Mama sich immer ganz sicher war das es dich gibt. Ich möchte wissen ob es dich wirklich gibt oder ob das nur ein Märchen für kleine Kinder ist, um zu zeigen das du wirklich Wünsche erfüllen kannst, erfüllen bitte auch meinen. 

Ich wünsche mir das mein Bruder Carl wieder so wie früher wird und wieder mehr Zeit für mich hat, wir wieder zusammen spielen, lachen und Quatsch machen können. Er ist seit ein paar Tagen immer so ernst und wirkt so traurig, ich mag es nicht wenn er so kühl und traurig ist. Bitte mache ihn wieder zu meinem alten Bruder, ich wünsche es mir so sehr. Ich habe nur noch ihn, Mama starb vor einem Jahr bei einem schweren Unfall und Papa ist ständig nur arbeiten. 

Das ist auch mein einziger Wunsch Süßigkeiten oder Spielzeuge brauche ich nicht. Hoffentlich bringt deine gute Freundin meinen Brief zu dir. 

 Ich würde mich so sehr freuen wenn du meinen Wunsch wahr machst. 

~ Ganz liebe Grüße deine Mia ~


Ein schüchternes Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich an meine eigene Kindheit dachte. Nie hatte ich an den Weihnachtsmann geglaubt, und auch jetzt war ich skeptisch, aber der Wunsch des Mädchens berührte mich. Ich erinnerte mich an die besondere Briefkastenstation, die ich einst eröffnet hatte, wo Kinder ihre Wünsche an den Nikolaus schicken konnten. Die Wünsche waren stets materiell – ein neuer Roller, Schokolade, mehr Zeit zum Spielen. Doch niemand hatte je den sehnlichen Wunsch geäußert, einen geliebten Menschen zurückzubekommen. Während ich darüber nachgrübelte, schob ich den Brief vorsichtig zurück in den Umschlag. Plötzlich fiel mein Blick auf ein Foto, das ich hastig herauszog. Der junge Mann auf dem Bild war mir nur zu vertraut. Seine Augen, sein Lächeln – ich kannte ihn! Das Herz schlug mir bis zum Hals, als mir klar wurde, dass dieser Carl ihr Bruder war. Ein Schauer durchlief mich. Ich hatte durch meine impulsive Wut nicht nur meinen Job ruiniert, sondern auch den sehnlichen Wunsch eines kleinen Mädchens in Gefahr gebracht. Mit einem raschen Handgriff versteckte ich das Bild und steckte den Umschlag tief in meine Tasche. Als ich mich von der Szenerie abwandte und zum Auto ging, fiel mein Blick auf die festliche Dekoration der Fenster. Überall funkelten Lichter, und der süße Duft von Zimt und frischem Schnee lag in der Luft. Ich konnte den Winter förmlich spüren, die kühle Brise, die mein Gesicht kühlte und mir für einen Moment ein Gefühl von Freiheit gab. 

❄ Christmas wish ❄ / Abgabe für den Smile Schreibaward 2024Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt