„Bitte, schau es dir doch wenigstens mal an. Ich brauche deine Hilfe, wirklich." Die Kälte des Winters schien die Worte in der Luft gefrieren zu lassen. Er stand da, sein Blick fest und unnachgiebig, während ich versuchte, die Verzweiflung in meiner Stimme zu verbergen. Doch seine Miene blieb hart, als wäre sie aus Stein gemeißelt, und seine Hände steckten tief in den Taschen seiner Jacke. „Es bleibt bei Nein, ich arbeite nicht auf einem Weihnachtsmarkt. Ich suche mir einen neuen Job; die suchen zur Zeit so viele und du schaffst das doch auch prima ohne mich. Außerdem wäre der Job nach Weihnachten eh vorbei, ich brauche aber einen dauerhaften." Seine Worte schnitten durch die frostige Luft, und ich spürte, wie die Hoffnung in mir wie ein schmelzender Schneeball zerfiel. „Wieso nicht? Das wäre ihre Chance, allen zu zeigen, was sie drauf haben, und die wollen sie einfach so verspielen. Außerdem stehen sie durch den Unfall ja eh irgendwie in unserer Schuld." „Bitte was?!" Sein Gesicht wurde steif, als ich die letzten Worte ausstieß.
„Ich brauche ihre Hilfe, es ist eine Stelle beim Weihnachtsmarkt frei, und sie stehen wegen dem U..." „Ja, ich habe es gehört. Was ich meinte, ist: Ich stehe in keiner Schuld. Ich kann nämlich, wie gesagt, nichts für den Unfall deiner Freundin. Bitte hör auf, immer wieder damit anzufangen und jetzt entschuldige mich bitte." „Nein, bitte warte!" rief ich und griff nach seiner Hand, unsere Körper passten fast perfekt nebeneinander. Ein kurzer, elektrischer Moment, als sich unsere Augen trafen. In seinen tiefen Augen spiegelte sich ein Gefühl wider, das ich nicht ganz greifen konnte – eine seltsame Vertrautheit, die meinen Bauch zum Kribbeln brachte. Doch er schüttelte nur schweigend den Kopf, zog seine Hand von meiner zurück und verschwand im Café. Ich fühlte mich verloren, als ich dort im Schnee stand. Warum hatte sich in wenigen Tagen alles so kompliziert entwickelt? Es war, als würde ich in einem Labyrinth aus unerwünschten Gedanken gefangen sein. Die sanften Schneeflocken fielen weiterhin vom Himmel und legten sich wie ein kalter Mantel auf meine Schultern. Weihnachten stand vor der Tür, und doch war mir gar nicht danach.
~ Am nächsten Tag ~
Die ersten Sonnenstrahlen durchdrangen das Bürogebäude, als Frau Simon mit einem entschlossenen Blick an mich herantrat. „Du müsstest dem Verwüster des Marktes eine Falle stellen", sagte sie leise, während sie ihre Stimme über die leeren Tische huschen ließ. Meine Augen weiteten sich vor Überraschung; die Idee blitzte wie ein Lichtstrahl in ihrem Kopf auf. Doch plötzlich spürte sie die Zeitnot, nur noch 2 Tage bis Weihnachten, bis die Überraschung fertig dein musste – die Vorfreude, die normalerweise diese Zeit begleitete, schien wie weggeblasen. Nach Feierabend kehrte ich zurück nach Hause. Ich wusste das ich mein Ziel aufgegeben musste um nicht noch mehr unter dem Zeitdruck zu leiden, der mir schon seit Tagen die Kehle zu schnürte. Erneut blitzten die Bilder in meinem Kopf auf, von dem Weihnachtsmarkt der wieder verwüstet wurde und diesmal noch schlimmer als zuvor. Alles war kaputt, verwüstet oder fehlte, bis auf die Bühne die unversehrt blieb. Ich wusste genau das ich dieses Chaos alleine nicht mehr schaffte und es brauchte sowieso nichts da der Verwüster dann wahrscheinlich wieder zuschlug und alles zerstörte. Wer tat sowas? Wollte jemand Weihnachten absichtlich kaputt machen? Alles ungeklärte Fragen, die sich in meinem Kopf sammelten.
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❄ Christmas wish ❄ / Abgabe für den Smile Schreibaward 2024
RomanceDie ersten Schneeflocken für dieses Jahr rieselten schon sacht vom Himmel. Weihnachten stand schon bald vor der Tür. Als ein schwerer Unfall alles veränderte und ein großes schmerzhaftes Loch in Laras Leben riss. Als sie plötzlich auf den charmante...