Ein Knurren ertönte. "Lass sie los!", war eine mir seltsam bekannte Stimme zu hören. "Sie gehört MIR!"
Dann stand er plötzlich vor mir. Ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen, ein Geruch umfing mich, der all meine Sinne vernebelte. Und diese Augen... diese wunderschönen blauen Augen...
"Endlich..."
Dann brach das Bild. Auf einmal lehnte seine Stirn an der meinen, ein Kribbeln breitete sich dort aus.
"Es tut mir leid.", hauchte er.
☆☆☆☆
Schweißgebadet richtete ich mich in meinem Bett auf.
Werwölfe.
Verdammte Werwölfe.
Überall um mich herum, überall an dieser Schule.
School of Wolves. Wieso war ich nicht zuvor darauf gekommen?
Ich seufzte, strich mir die feuchten Haare aus der Stirn und ließ mich wieder zurückfallen.
Aus den Augenwinkeln sah ich etwas leuchtendes und drehte mich in die Richtung.
Ein Wecker zeigte in roten Ziffern die Zahlen 2:04 an. AM.
Ich stöhnte. Heute musste ich eigentlich zur Schule.
Ich erinnerte mich an das, was geschehen war, als ich mit Berg aus dem Speisesaal gekommen war, um endlich unsere Führung durch die Schule zu starten.
"Berg...", sprach ich ihn unbewusst wieder mit seinem Kosenamen an, doch er lächelte nur leicht.
"Ja?"
"Ich... mir ist... ein bisschen schwindelig..."
Ich hielt mich an seinem kräftigen Arm fest.
"Oh, immer noch? Schaffst du es dann bis in dein Zimmer?"
Mein Sichtfeld schrumpfte immer weiter zusammen und schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen umher.
"Ich glaube..."
Mehr konnte ich nicht hervorbringen, denn ich verlor das Gleichgewicht und stürzte auf ihn zu.
Das letzte was ich sah waren Blackys eisblaue Augen, die in meinem Geist herumspukten.
Und dann war ich hier aufgewacht.
In einer Wolfsschule.
Was suchte ich hier überhaupt? Ich war kein Werwolf, nur ein einfacher Mensch.
Ich schob alle Gedanken beiseite und stand auf, denn ich konnte nicht mehr schlafen.
Ich merkte zufrieden, dass ich noch die Kleidung von gestern trug, und machte mich auf ins Bad, um schnell mein Gesicht zu waschen.
Dann ging ich in das Zimmer zurück und setzte mich an den Schreibtisch.
Staunend bemerkte ich, dass ein Rucksack darauf lag, ein schlichter schwarzer ohne Marke oder ähnliches. Daneben lagen Collegeblöcke und Stifte, Sachen, die ich wohl für die Schule brauchen würde.
Ich packte diese in den Rucksack und grübelte, was ich jetzt machen könnte.
Die Führung war ausgefallen, aber vielleicht konnte ich mich auf eigene Faust aufmachen, die Schule zu besichtigen.
Zufrieden mit meiner Idee stand ich auf und ging aus dem Zimmer, ohne viel Geräusche zu verursachen.
Der Kühlschrank brummte in seiner Ecke, als ich durch die Tür ging, und ich schlüpfte schnell in den Gang hinein.
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Mondflüstern - Die Legende der Wölfe
WerewolfEs ist ein ganz normaler Tag, als Caitlyn die Einladung für ein Internat bekommt. Und in diesem Internat ist es auch, dass sie die Wahrheit über ihr Wesen erfährt und den Einen kennenlernt - der Junge, der für immer bestimmt ist, an ihrer Seite zu w...