1 Kapitel

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Ich öffne die Augen und blinzle. Wie spät ist es denn? Mein Blick fällt auf den Wecker, es ist kurz vor 7. Eigentlich sollte ich mein müdes Gebein aus dem Bett quälen und mich für die Schule fertig machen. Erster Schultag an meiner neuen Schule. Die Angst sitzt mir in allen Knochen, schließlich kenne ich niemanden. Da tönt meine Mutter aus der Küche, dass ich doch bitte zum Frühstück kommen solle. Also doch aufstehen. Schnell ziehe ich mir die Jean und die Bluse, die ich gestern noch bereitlegte, an. Danach ins Bad. Zähneputzen, schminken und meine langen, dichten Haare zu einem Zopf bändigen. In der Küche stellt mir meine Mutter eine Schüssel Cornflakes hin, die ich hastig hinunterstürze. Ich bin spät dran. Schnell noch meine Umhängetasche schnappen, hinausgehen und aufs Rad schwingen.

Als ich bei der Schule ankomme, herrscht um mich pures Chaos. Ich war hier erst einmal, nämlich, als ich mich hier anmeldete. Es gab nur ein paar Aushänge, wer in welcher Klasse ist. Beim Aushang „Klasse 11A" entdeckte ich meinen Namen und bahnte mir meinen Weg durch die Menschenmenge, um die Klasse zu suchen. Endlich angekommen, lasse ich mich auf einen Stuhl in der ersten Reihe fallen. Neugierig beäugen mich meine Klassenkameraden. In meinem Kopf geistern viele Fragen herum. Wie sie mich wohl finden? Ist mein Outfit passend? Werde ich denn Freunde finden? Was, wenn ich mich total dumm anstelle? Werde ich allein sitzen?

Doch diese Gedanken werden unterbrochen, als sich ein Junge neben mich hinsetzt. „Ich bin Tom", begrüßt er mich. „Marie.", gebe ich nur schüchtern zurück. Tom hat kurze, blonde, wuschelige Haare und dunkelbraune Augen, das fällt mir sofort auf. Er ist ziemlich attraktiv. Auch er mustert mich interessiert. Ich habe lange, blonde, lockige Haare, die mir bis zum Ellbogen gehen und graue Augen. Außerdem bin ich nicht sehr groß. Alles in Allem bin ich auch nicht sehr selbstbewusst.

Es klingelt. Eine große, schlanke Frau betritt den Raum. Sie hat strahlend blaue Augen und schulterlange, braune Haare. „Wow, ist die hübsch", denke ich mir. Die Frau ist höchstens 30 Jahre alt. „Ich bin Frau Merja Mandl und in diesem Schuljahr eure Klassenlehrerin. Ich unterrichte euch in Englisch und Musik. Ich erwarte hier äußerste Disziplin, nur, dass das klar ist.", erklärt sie.

Aha, Frau Mandl also. Sie wirkt ziemlich streng und auch nicht sonderlich sympathisch.

Im Chaos der GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt