Zum Glück vergeht die Stunde mit ihr ziemlich schnell. Sie teilt unseren Stundenplan aus, der nebenbei bemerkt ziemlich voll ist, und dann beginnt sie schon mit dem Stoff. Ich stelle fest, dass ich ziemlich gut mitkomme, obwohl ich an meiner alten Schule in Englisch nur zu den Mittelmäßigen gehörte. In der Pause beobachte ich Tom immer wieder heimlich. Er hat irgendetwas an sich, was ihn für mich anziehend macht. Also nicht, dass ich jetzt gleich etwas mit ihm anfangen würde, aber ich frage mich, wie er wohl so ist. Freundschaftlich. Ich komme aber nicht mehr zu einem weiteren Gespräch mit ihm, da er sich bei den anderen Jungs aufhält. Sonst wechsle ich nur ein paar Worte mit anderen Mitschülern, die eigentlich alle ganz nett wirken. Der Tag geht aber schnell vorbei.
Als ich heimkomme, mache ich mir ein Brot und setze mich an den Tisch. Hausaufgaben haben wir noch keine. Dafür schwirren meine Gedanken herum. Es war ein ziemlich anstrengender Tag, meine Gedanken fliegen von Tom zu Frau Mandl, die äußerst distanziert ist, zu Leonie, die ich heute auch kennengelernt habe und die wie ein Wasserfall redet, aber ziemlich lieb zu sein scheint. Langsam bekomme ich Kopfschmerzen. Auch verstehe ich nicht, wieso ich mir so viele Gedanken über Frau Mandl mache. Sie ist, wie erwähnt, ziemlich distanziert und auch relativ kalt, zumindest kam es mir in dieser Stunde so vor. Trotzdem finde ich, dass sie – für eine Lehrerin – auffallend gut aussieht. Am Ende der Stunde meinte sie, ich solle morgen Früh zu ihr zum Lehrerzimmer kommen, da wir noch ein paar Formalitäten wegen meines Schulwechsels klären müssten. Lust habe ich darauf echt nicht.
Schließlich entscheide ich mich dafür, fernzusehen, damit ich etwas von meinen ganzen Gedanken abgelenkt bin. Der Nachmittag zieht vorbei, abends kommt meine Mutter nach Hause und fragt mich, wie denn mein erster Schultag war. „War eigentlich ganz in Ordnung, ich sitze neben Tom, er scheint auch ganz nett zu sein. Morgen muss ich allerdings noch zu unserer Klassenlehrerin, ein paar Sachen wegen des Schulwechsels klären.", erzähle ich ihr. „Na, dann passt ja alles.", lächelt meine Mutter nur. Ich nicke ihr zu und verschwinde ins Badezimmer, wo ich mir eine Dusche gönne und mich dann in das Bett kuschle. Schnell schlafe ich ein.
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Im Chaos der Gefühle
RomanceMarie ist in der 11. Klasse und wechselt an eine Schule, an der sie noch niemanden kennt. Bald schon ist sie hin- und hergerissen zwischen ihrem gut aussehenden Mitschüler Tom und der Anziehung zu ihrer Lehrerin, die sie selbst nicht ganz verstehen...