Citringelb - Rubinrot Fanfiction

//Kapitel 6//

Mit schmerzendem Arm lag ich auf der abgenutzten Couch in der Loge. Immerhin hatte ich mein Ziel erreicht. Jetzt war nurnoch fraglich,wo der kleine Junge geblieben war. Fragen war schlecht,denn Freunde hatte ich mir mit dieser Aktion wohl eher weniger gemacht...
Gideon sah missachtend auf mich herab. Mitleid hatte ich auch gar nicht erst erwartet.
"Warum machst du so etwas? Du hättest dich ernsthaft verletzen können!",motzte er. Ich verdrehte nur die Augen. "Ja,Gideon,mir geht es gut. Ach nein. Mein Arm tut höllisch weh und ich komme mir ein bisschen verarscht vor,aber danke der Nachfrage!",ich setzte ein zuckersüßes Lächeln auf,doch Gideon zuckte nicht einmal mit der Wimper. Dann,ganz plötzlich,wurde sein Blick weich und sanft. "Ich will doch nur nicht,dass dir etwas zustößt,Gwen. Verdammt,verstehst du das denn nicht?" Mein Herz setzte eine schreckliche Sekunde lang aus,als sich seine Augen sanft in meine verankerten. Ich öffnete den Mund um etwas zu kontern,aber mir fiel nichts ein. "Dann sag mir wenigstens wer dieser Junge war. Oder ich muss mir noch mehr dumme Dinge einfallen lassen,um es heraus zu finden!",ich versuchte sicher zu klingen,aber alles was heraus kam war ein schüchternes Gestammel. Jetzt sah er mich ernst an. Ich hasste diesen ernsten Blick. Er sah so... Bedrohlich aus. "Anthony Lucas de Villiers ist dein Sohn,Gwendolyn. Unser Sohn." Ich starrte ihn an. Glaubte er echt auf so eine psycho Verarsche würde ich anspringen. Ich stieß ein abstößiges Lachen aus. "Ja,genau,und Mäuse können fliegen und Charlotte ist das netteste Mädchen der Welt. Ganz ehrlich,Gideon. Verarschen kann ich mich selbst!" Das wäre der Augenblick gewesen,an dem er mich lachend geküsst und sich entschuldigt hätte - für diesen schlechten Witz natürlich.
Doch sein Gesicht blieb ernst und hart.

Ich starrte ihn - wieder einmal - total entgeistert an. "Okay. Nehmen wir mal an du meinst das ernst - nur zur Sicherheit,dass es doch nur ein doofer Scherz ist - wie,bitte sag mir WIE ist das möglich?! Ich glaube wenn ich schwanger gewesen wäre hätte ich das gewusst,oder?",irgendwie war ich mir da dann doch nicht mehr ganz so sicher. Gideon ließ sich seufzend neben mir auf dem Sofa nieder. "Er ist neun Jahre alt. Sein Geburtstag ist der neunzehnte August zweitausendsechzehn-" "Warte.",unterbrach ich ihn. Ich war zwar kein Ass in Mathe,jedoch wusste ich wielange eine Schwangerschaft dauert und konnte immerhin noch simpel addieren. "Eine Schwangerschaft dauert im Schnitt neun Monate. Wir haben September zweitausendfünfzehn,das heisst-." "Tausend Punkte,Sherlock. Irgendwann im November...",Gideon sah mich an. Ich wollte nicht daran denken,wie genau Anthony entstanden war. Der einzigste Gedanke in meinem Kopf war der,dass ich nicht zu so einer Assi-TV Teenie-Mutter werden wollte. Auch wenn es im Fernsehen bestimmt übertrieben ist und ich im Grunde schon eine Teenie-Mutter bin ohne es zu wissen. "Das heisst Anthony kommt aus dem Jahr Zweitausenfünfundzwanzig? Ich dachte in die Zukunft reisen geht nicht?" Das Ganze verwirrte mich immer mehr. "Da liegt das Problem. Es wird nach einer neuen Prophezeiung gesucht. Eine,die dieses ganze.... Schlamassel aufklärt. Gwendolyn,wir müssen einen Weg finden Anthony zurück zuschicken. Sobald er für uns geboren wird wird er sowieso verschwinden."
"Warte,das heißt wir MÜSSEN spätestens im November... Eh. Anthony... Herstellen?",stotterte ich und wurde rot. "Wow,das hast du schön gesagt."
"Danke,ich weiß."
"Und ja,du hast Recht. Werden wir es nicht tun,so wird Anthony auch nicht weiter existieren. Die Frage ist nur ob das Ganze einen konkreten Sinn hat.",er starrte an die Decke.
"Natürlich hat das einen Sinn. Hier passiert verdammt nochmal NIE etwas OHNE Sinn. Auch wenn es nur zu unserem Ärger dient. Der Typ der sich diese Prophezeiung ausgedacht hat,hatte sichtlich Spaß daran,unser leben zu erschweren.",motzte ich.
Und plötzlich war es still.