//Kapitel 5//

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"Gwendolyn? Gwendolyn, hörst du mich?" "Verdammt, Gwenny jetzt wach auf!" ,die Stimmen klangen weit entfernt. So,als würde man durch eine Höhle rufen. Ohne Echo natürlich. Das wäre dann überdramatisierter Hollywoodstyle. Langsam schlug ich die Augen auf und begann mich wieder an das grelle Licht zu gewöhnen. "Tut mir echt leid. Ich wollte dich nicht kaputt machen...",piepste eine Stimme neben mir. Ich drehte den Kopf und blickte in das besorgte Gesicht des kleinen Jungen. Unwillkürlich musste ich grinsen. "Keine Angst,du hast mich nicht kaputt gemacht. Wer bist du überhaupt?" ,stöhnend setzte ich mich auf und stützte mich an Gideon. Die Augen des Jungen waren so kristallblau,dass mir schon wieder schwummrig wurde. Er sah mich entsetzt an. "D-Du weißt nicht wer ich bin? Ich glaube ich habe dich doch kaputt gemacht. Wirklich,tut mir leid!",sein Blick durchbohrte mich und ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen.
"Mein Name ist Anthony. Anthony Lucas de Villiers." Diese de Villiers gab es echt wie Sand am Meer. "Erinnerst du dich,Mum?"
"Tut mir leid Kleiner,ich kann mich bei besten Willen nicht an einen Anthony eri- warte,was?",ich starrte zurück. Im Saal herrschte Totenstille,alle starrten uns an,aber das war mir egal. "Sag das nochmal!",forderte ich ihn auf. Er sah mich an,als hätte er es mit einer Verrückten zu tun und dachte scheinbar nicht einmal daran,es zu wiederholen. Gideon zog mich stattdessen sanft auf die Beine. "Komm,Gwendolyn,das war heute sehr viel für dich. Du musst dich ausruhen." Er nahm mich am Arm und führte mich nach draußen. Selbst als die Tür schon hinter uns zugefallen war,spürte ich noch den Blick des kleinen Jungen im Rücken.

"Wer war das?",flüsterte ich aufgebracht. Keiner antwortete. "Wer...wer zum Teufel war das?",fragte ich noch einmal. Keine Reaktion. Ich schlug aufgebracht mit der Hand gegen das Sitzpolster. "Wer zum Teufel war das?!" Neben mir zuckte Gideon leicht zusammen. "Gwendolyn,ich erkläre dir das alles zu Hause,okay?" Ich starrte ihn an. Er wartet er wirklich von mir,dass ich Bekanntschaft mit einem kleinen Jungen mache,der so eine verdammt gruslige Wirkung auf mich hat,dass er 1:1 aus einem Horrorfilm stammen könnte?
"Nein. Ich will ihn nochmal sehen.", fauchte ich - eher unbeabsichtigt. Dann wandte ich mich an den Taxifahrer. "Umdrehen bitte! Schnell."
"Nein.",Gideon drückte mich in den Sitz zurück. "Fein!",fauchte ich nocheinmal,wartete bis das Taxi etwas langsamer fuhr,schnallte mich ab,öffnete die Tür und stürzte mich aus dem Auto auf den Bürgersteig.
Okay,auf dümmere Ideen hätte ich garantiert nicht kommen können.
Ich stöhnte auf. In Sport war ich noch nie die Beste gewesen - und Purzelbäume waren eine meiner Schwächen. Mit dem Gesicht nach unten hörte ich schwere Schritte neben mir. Kurz darauf fand ich mich in Gideons Armen wieder. Doch anstelle von ein paar schmerzlindernden Worten starrte er mich nur total entgeistert an. "Verdammt! Gwendolyn Sophie Elizabeth Shepherd! Bist du jetzt völlig durchgedreht?!"
Dem kann ich wohl oder übel nur zustimmen.

Citringelb - Rubinrot FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt