Citringelb - Rubinrot Fanfiction

//Kapitel 1//

Die Gesichtszüge des Grafen verschwammen zu harten dünnen Strichen. Ich zwinge mich die Augen offen zu halten - oder zu öffnen.
Schweißgebadet fahre ich aus dem Schlaf und Atme schwer.
Verwirrt schaue ich mich um und muss feststellen dass ich das Brausen der Dusche wohl für das Meeresrauschen gehalten habe.
Fehlanzeige.
Mit dem Handrücken fahre ich mir über die Stirn, bevor ich einen Blick auf den Wecker werfe.
5:00. Na toll. Einschlafen lohnt sich jetzt auch nicht mehr.
Also suche ich meine Klamotten zusammen und mache mich im Halbschlaf auf den Weg zum Badezimmer. Immerhin konnte ich mich jetzt in Ruhe fertig machen.
Genug Zeit um diese ekelhaften, vielsagende dunklen Augenringe zu überschminken.
Zufrieden betrachte ich mich im Spiegel,bevor ich erstaunlich wach die Treppe herunterhüpfe.
Auf Frühstück habe ich keine Lust.
Starbucks tut's jetzt auch!
Gerade als ich die Haustür hinter mir zu ziehen wollte, tauchte ein all zu bekanntes Gesicht im Türrahmen auf.
"Glaubst du nicht,etwas mehr Schlaf hätte dir gut getan,Gwendolyn?"
Charlotte.
Hatte ich gedacht dieser Morgen kann gut werden?
Fettes Irrtum.
"Da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden.", entgegne ich.
"Schönheitsschlaf hätte dir gut getan.",giftet sie weiter.
"Dir auch. Ach warte nein, bei so hoffnungslosen Fällen wie dir lässt sich selbst da nichts mehr machen."
Ich schenke ihr ein bittersüßes Lächeln,bevor ich die Tür hinter mir zuschlage.

Als ob meine Laune nicht schon einer schlechten Zitrone gleichen würde, war jetzt auch noch Starbucks wegen Umbauarbeiten geschlossen.
Dann musste ich meinen Koffeinschub wohl woanders her bekommen...
Oder ich breche da einfach ein...
Oder ich schlafe einfach im Unterricht...
Oder ich- Weiter konnte ich meinen äußerst geistreichen Gedankenfluss nicht führen,da mir jemand von hinten auf die Schulter klopfte und mir etwas heißes entgegenstreckte.
Vollenden wir das Ganze.
Oder ich habe eine so supertolle Freundin wie Leslie, die ,im Gegensatz zu mir, mitdenkt.
Sie grinst mich an.
"Ich habe gehört Starbucks hat zu. Und so wie ich dich kenne bist du garantiert nicht auf die Idee gekommen zum Schulbäcker zu gehen.",sie zwinkert mir zu.
"Wir haben einen Schulbäcker?",frage ich verwirrt und nehme einen großen Schluck Kaffee.
"Ja. Schon seit so ungefähr...immer. Und jetzt komm Gwen,wir haben nicht den ganzen Tag Zeit." Leslie verdrehte die Augen, griff mich dann bei der Hand und zog mich hinter ihr her ins Schulgebäude und auf direktem Weg in unser Klassenzimmer.
Ich hatte gerade den Kaffeebecher mit einem Touchdown in den Mülleimer verfrachtet, als unser werter Mathelehrer eintrat und der Höllentag begann.
Die erste Stunde hatte ich gerade hinter mich gebracht,als es an der Tür klopfte.
Genervt lehnte ich mich zurück,starrte auf die Tafel und versuchte die für mich völlig sinnfreien Rechnungen zu verstehen.
Ich sah aus den Augenwinkeln,wie jemand die Tür öffnete und hörte danach nur,wie einige Mädchen nach Luft rangen,bevor sie anfingen aufgeregt zu tuscheln.
Ich hasse diese Tuschel-Tanten.
Alle fünf Minuten finden sie ein neues Thema,über das sie angeregt diskutieren können.
Ich schüttelte den Kopf,doch aus dem 'Schütteln' wurde wohl nichts,da mein Kopf sich weigerte die Klassenzimmertür aus dem Blick zu lassen.
Da stand er,in schwarzer Bikerjacke und verdammt gut aussehend.
Doch sein Blick verhieß nichts Gutes.
"Pack deine Sachen,Gwen. Es handelt sich um einen Notfall.",mit diesen Worten war Gideon auch schon wieder nach draußen gerannt.