Kapitel 29

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****Harrisons Sicht****

Ich bin gerade am telefonieren. Metthew, mein ehemaliger bester Freund, Der der mich einfach im Stich gelassen hat, ist auf der anderen Leitung und hat sich nach sehr langer Zeit gemeldet. Ich weis nicht wieso, aber es tut gut seine Stimme zu hören...jetzt wo Sam nicht mehr kommt. Ich weis nicht, hab ich was falsch gemacht ? Oder ist ihr plötzlich doch klargeworden, dass ich ein schlechter Umgang für sie bin ? Ich meine, wer will schon gerne mit einem Mörder und Angstgestörten befreundet sein ? Richtig, niemand....

"Hey Man, gehts dir gut ?" Meldet sich Mats Stimme wieder zu Wort.

"Alles bestens."

Aufeinmal wird es unruhig und laut in der Eingangshalle und ich höre Reifengequitsche. Ich schaue mich verwirrt um und sehe Dr. Desire und zwei Schwestern eine Trage durch den Gang schieben, eigentlich was total normales in diesem Haus, das eher unnormale ist, dass Sam auf dieser Trage liegt und total fertig aussieht.

Vor Benommenheit lasse ich den Hörer fallen und sehe zu wie sie in ein Krankenzimmer geschoben wird.

Was zum Teufel macht sie hier ? Und wieso geht es ihr nicht gut ? Was ist überhaupt passiert ?

Ich hebe den Hörer hoch und halte ihn wieder ans Ohr.

"Hey Mat, es war schön deine Stimme gehört zu haben. Ich muss jetzt auflegen."

"Ok, geht klar....ich meld mich wieder"

"Bin dann"

Ich bin mir nicht sicher ob er sich wirklich melden wird, aber das ist jetzt mein kleinstes Problem. Ich lege den Hörer auf das Vorgesehene Feld und mache mich auf den Weg zum Krankenzimmer, aus welchem Dr. Icehower, meine ehemalige Therapeutin, rauskommt.

"Dokor, was ist hier los ?"

"Oh, hallo Harrison. Schön dich zu sehen, aber ich sag dir da besser nichts. Am besten lässt du dir alles von Sam erklären. Aber geh da nicht sofort rein ja ?"

Warum ? Was macht sie überhaupt hier ?!

****Wieder Sams Sicht****

Als ich aufwache, höre ich ein gleichmäßiges Piepen und frage mich echt, was während der Hypnose passiert ist. Was mache ich denn schon wieder in diesem bescheuerten Zimmer ?

Ich öffne meine Augen und strecke mich. Dann sehe ich kurz zum Fenster und fahre erschrocken hoch.

"Harrison ?" Er sitzt wahrhaftig und wunderschön neben mir und lächelt mir zu. Wieso lächelt er ?

"Hey Samantha."

"Hey...was machst du hier ?"

"Das frag ich dich, was machst du hier ?"

Ok, jetzt ist wohl die Zeit der Erklärungen.

"Uhm. Das ist schwierig. Weist du, es hat so angefangen...." und so erzähle ich ihm die ganze Geschichte.

"Und du hattest Angst mir das zu erzählen ? Weißt du ich hab dir geglaub, als du mir das von deinem Vater erzählt hast" er tätchelt mir mein Knie und grinst.

"Das ist toll. Ich hatte echt schiss. Weist du, ich bin schon lange hier." ich rutsche etwas zur Seite und bitte ihn, sich neben mich zu setzen. Er lacht und zwängt sich neben mich.

"Und das ist echt erstaunlich. Wie kann ich dich so lange nicht bemerkt haben ?"

"Ich bin ein Naturtalent im Versteckenspielen"

"Ich liebe Versteckenspielen"

"Oh dann müssen wir das unbedingt mal spielen. Weißt du jetzt können wir uns zu jeder Zeit sehen" lache ich und höre wie die Tür aufgeht.

"Samantha du bist wach. Hallo Harrison ?" Dr.Icehower kommt mit einem Lächeln rein und Dr. Desire folgt in den Raum.

"Hi" er grinst und hebt die Hand.

"Es ist toll das du Sam Gesellschaft leistest, aber ich bitte dich später wiederzukommen. Wir müssen mit Samantha reden" bittet ihn Dr. Desire und nickt ihm zu.

"Natürlich, wir sehen uns zum Versteckenspielen" er zwinkert mir zu und verschwindet aus dem Raum.

"Hallo"

"Hi"

"Also. Weist du was passiert ist ?"

"Nope"

"Ok, du hast uns ziemlich gut geschildert was mit dir und deinem Vater passiert ist. Wir haben die Polizei schon angerufen und herbestellt. Wir sind sehr davon überzeugt dass du nicht lügst."

"Oh wow...das ist großartig."
Ich fühle mich echt verarscht. Die machen so ein Terz drum, lassen mich hypnotisieren, geben mir Spritzen, lassen mich heulen und glauben mir erst dann, dass ich nicht lüge ?

"Wir haben mit deiner Mutter geredet. Wenn alles glatt läuft, müsst ihr alle vor Gericht wegen dem Sorgerecht und so. Und wenn die Bestätigung der Polizei kommt darfst du hier raus, meine hast du nämlich schon, denn wie ich sehe geht es dir blendend"

"Ja mir geht's wirklich gut." fast will ich weinen vor Erleichterung, aber ich beiße mir auf die Zunge.

Es klopft an meinem Zimmer und Dr. Icehower macht die Tür auf. Dr. Desire währenddessen nimmt mir die Infusion aus der Hand, warum auch immer ich eine habe, und nimmt mir die komische Klemme vom Finger, die mein Blutdruck misst. Das Gerät schaltet er auch aus.

Diesmal tretet nur Frank ins Zimmer. Und er hat einen nervösen Blick aufgesetzt. Ein Bluterguss ziert seine rechte Wange.

"Wir sind dann draußen." die beide Ärzte verschwinden und die Tür schließt sich leise.

"Hallo Samantha, wie gehts ?"

"Gut, wie gehts dir ? Wie ich sehe warst du bei meinem Vater" ich kann mir einfach denken dass der blaue Fleck von meinem Vater kommt.

"Jup. Ich habe meine Aussage bei der Polizei geändert. Es tut mir leid dass das so lange gedauert hat, aber ich dachte er wäre ein guter Freund"

"Ich weis, ich verzeihe dir. Aber wie kann es sein dass du noch Polizist bist ? Nimms mir nicht böse, aber hm ?"

Wenn ein Polizist falsch Aussagt ist der doch eigentlich am Arsch oder nicht ?

"Ja...ich bin für 5 Wochen suspendiert, echt kacke, aber ich verstehe das. Ich darf deinen Fall noch zuende bringen und dann Ende Gelände."

"Geschieht dir recht" ich grinse und sehe wie er nickt.

"Wird mein Vater verhaftet ?"

"Ja, ich hab mich richtig dafür eingesetzt, heute wir jemand bei ihm vorbeischauen. Der Gerichtstermin findet in 3 Tagen statt. Bis dahin darfst du bei deiner Mutter bleiben, mit der haben wir auch schon gesprochen."

Ich könnte vor Glück aufschreien. Ich habe das Gefühl die ganze Zeit lachen zu wollen, es ist wunderbar.

"Aber heute darf ich noch hier bleiben ?" Ich hab noch eine Verabredung mit Harri.

"Willst du das denn ?"

"Ja, aufjedenfall !"

"Dann, bleib eben hier. Deine Mutter holt dich morgen ab, ich sag ihr Bescheid"

"Danke"

"Machs gut"

"Du auch" und schon dreht er sich um und geht. Super, ich fühle mich gut. Ich freue mich schon darauf ihn den Stinkefinger zu zeigen, wenn er da wie ein Idiot sitzt.

Ich erhebe mich vom, richte meine Klamotten und gehe raus. Dort treffe ich Dr. Desire.

"Samantha, möchtest du nach Hause ?"

"Nein..uhm ich wollte noch etwas hier bleiben" Dr. Icehower taucht auf und gibt mir ein klarwissendes Grinsen.

"Du kannst"

"Danke" ich drehe mich zum Gang der zu Harrison führt und halte vor seiner Tür. Mit einem lauten Klopfen meinerseits, öffnet er die Tür und grinst mich an.

"Bereit gegen mich zu verlieren ?"

"Wir werden sehen"

The Boy From The Loony BinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt