Kapitel 37

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Metthew wird bei meiner Oma im Restaurant sein. Und dort gehe ich jetzt auch hin. Dank des Taschengeldes meiner Mutter, kann ich mir ein Taxi rufen, welches mich daraufhin dort hinfährt. Da ich in Eile bin, drücke ich den Fahrer wahrscheinlich viel zu viel Geld in die Hand, aber darum kümmere ich mich nicht weiter, als ich durch die Tür brettere und den Raum nach Metthew durchsuche.

Er zieht gerade seine Schürzte ab und läuft in den Aufenthaltsraum, wahrscheinlich hat er jetzt Pause. Oder Feierabend, aber das ist mir sowas von egal. Ich gehe ihm hinterher und als ich in den Raum trete und er mich erblickt, fängt er breit an zu grinsen.

Es gilt jetzt nicht, ihn auszufragen, sondern zu tricksen. Denn er würde es natürlich nicht zugeben, dass er gelogen hat. Ich weiß einfach, dass es so ist.

"Spar dir dein dummes Grinsen. Ich weiß was du getan hast, du mieses Arschloch !" ich laufe auf ihn zu und drücke ihn an die Wand. Zum Glück ist sonst keiner hier, das wäre peinlich.

"Wovon redest du ?"

"Von Harrison, deinen besten Freund" das beste Freund setze ich in Anführungszeichen, dabei schaue ich ihn wütend an.

"Ich weiß nicht, was du meinst" bilde ich es mir ein, oder schluckt er gerade schwer und sieht auf den Boden ? Nein, allerdings nicht. Kleiner Lügner, sag ichs doch.

"Oh doch das weißt du. Brauchst du einen Hinweis ? Ich rede von dem Tag, an dem du Harrison in die Anstalt verfrachtet hast und das ohne Grund" meine ich und ziehe eine Augenbraue hoch, mal sehen, was er jetzt dazu sagt. Eigentlich kann er gar nichts mehr leugnen. Es sei denn, er hat nun mal wirklich heulend zugesehen, wie Harrison unter Drogen das Haus angezündet hat.

"Tz. Was weißt du schon davon" meint er nun eingebildet und verschränkt die Arme vor der Brust. Also habe ich jetzt recht ?

"Ich weiß nicht viel, aber was ich weiß, ist dass nicht Harrison das Haus angezündet hat, hör mal, es gibt keinen Grund zu lügen, denn ich weiß es bereits und der Artikel in der Zeitung verrät mir einiges. Nämlich das du gelogen hast. Oder ist es einfach Zufall, dass er vor deinem Anruf noch mit einem Lächeln vor dem Haus stand und als die Polizei kam, er schon das Bewusstsein verloren hatte ?" natürlich kann es Zufall gewesen sein, aber das spielt jetzt keine Rolle, ich will die Wahrheit wissen, auch wenn ich dafür die Sachen ein wenig verdrehen muss.

Für eine Zeit lang ist alles ruhig. Ich höre zwar den Lärm von nebenan und die Stadtgeräusche durch das Fenster, aber er selbst ist super Still. Und seine Wangen sind gerötet. Ist er wütend ? Ist es ihm peinlich, wie schlecht er lügen kann, sodass es ein kleines Mädchen wie ich herausfinde ? Oder ist er rot, weil er weiß, dass er am Arsch ist ?

"Vielleicht hast sogar du das Feuer gelegt ? Seine Familie verbrannt, während er wahrscheinlich unter Drogen stand, welche du ihm gegeben hast ? Was stand in der Akte hm ? Wurden die Drogen bewiesen ? " das interessiert mich jetzt echt.

"Gott verdammt ! Wieso musstest du unbedingt einen Rasenmäher benutzen und das Gras, was über die Sachen gewachsen ist, wegmähen ?! Du bist zum Kotzen Mädchen ! Ja ich habe ihm Drogen gegeben ! Ja ich habe das Haus abgefackelt ! Ja ich habe ihm alles genommen, was ihm lieb war, na und ?! Er hat mir auch alles genommen, was mir lieb ist ! Er ist ein kleiner hinterhältiger Wichser, das ist alles ! Ich wollte doch nur ein schönes Leben mit Susanne und er muss mir alles zerstören !" schreit er nun durch den ganzen Raum und ich bin durch seine Abruptheit völlig weggerissen.

"Du mieses Arschloch" zische ich. Wegen ihm ist Harrison durch die Hölle gegangen. Wieso ist die Polizei so bescheuert und hinterfragt dem ganzen nicht ? Soweit ich weiß, ist das Bullshit, was sie da veranstaltet haben. Es ist doch nicht das erste mal, das die besten Freunde die übeltäter sind.

"Du blödes, verdammtes, hinterhältiges Arschloch !" schreie ich nun und werde durch einen Schlag seinerseits unterbrochen, durch welchen ich auf dem Boden lande.

"Du kannst mir gar nichts" flucht er und läuft los.

"Wohin zum Teufel willst du ?! Jetzt bleib stehen und erkläre mir diese Scheiße !" ich bin blöd. Wahrscheinlich bleibt er jetzt stehen und redet mit mir, ja wahrscheinlich !

"Ich gehe deinen Freund jetzt die Hölle heiß machen" ich drehe mich auf den Bauch und sehe zu, wie er geht. Dabei kommt meine Oma in den Raum gestürmt und hilft mir hoch.

"Oh Gott Liebes, geht es dir gut ? Ich hab gehört, was er da geschrien hat, worum ging es da ? Meine Güte, du blutest ja" sie kramt in ihrer Jackentasche und hält mir ein Taschentuch an die Nase.

"Du hast alles gehört ? Das ist großartig. Komm mit. Wir müssen ihn finden"

Als wir aus den Raum gehen, begegnen wir einer irritierten Claudine. Die zweite Kellnerin.

"Wo ist er hin ?" fragt Oktavia.

"In sein Auto. Keine Ahnung"

"Er ist wahrscheinlich auf den Weg in die Anstalt, wohin sonst, wenn er meinen Freund die Hölle heiß machen will"

Meine Oma nickt, nimmt meine Hand und zieht mich zu ihren Wagen nach draußen. Der Weg von ihr 1zum Lennox House ist nicht weit, also wird er gleich !!!! schon dort sein. Oh bitte, lass nichts schlimmes passieren.....

***

Aber als wir ankommen ist es bereits zu spät. Da wir Nebenstraßen benutzen mussten, da die Hauptstraße verstopft ist. Woran das jetzt wohl liegt ?

Man hört lauter gebrülle, aber ich kann nicht zuordnen, von wo die kommen. Dann sehe ich, wie viele Krankenschwestern und Ärzte in eine Richtung rennen, also renne ich ohne nachzudenken hinterher. Als ich am Zimmer ankomme, wird Metthew, welcher ein blaues Auge hat, bon zwei Ärzten gewaltsam rausgezerrt und ich höre Gewimmer. Ich weiß sofort, wer es ist und will mich durch die Krankenschwestern drücken, aber dann bemerkt mich Dr. Desire.

"Lasst das Mädchen nicht durch !" ruft er und ich fühle mich hintergangen, wieso tut er das ??

"Nein, lasst mich. Ich muss zu Harrison. Ihm geht es nicht gut !" rufe ich aufgebracht und versuche es erneut, aber da kommt auch schon ein....äh Krankenbruder ? Eine Männliche Krankneschwester zu mir und nimmt mich im festen Griff und schiebt mich fort.

"Das sehen wir selbst, aber wir können dich jetzt nicht gebrauchen, kleines Mädchen" wieso zum Teufel nennen mich alle kleines Mädchen ?! Ich bin 19 !!

Als ich weit genug weg bin, wird eine Liege durch den Raum geschoben, darauf ein weinender Harrison, der versucht sein Gesicht zu verdecken, aber ich sehe es. Der Anblick zerstört mich innerlich. Es schmerzt fürchterlich in meiner Brust.

The Boy From The Loony BinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt