36. Kapitel

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Ich wachte früh auf und merkte sofort, das Leon nicht neben mir lag. Wo war er so früh? Und warum war er wach?
Ich rappelte mich auf und schlich auf zehenspitzen durch den Flur, um die anderen nicht zu wecken. Den ich denke, um halb sieben Uhr morgens wollten alle noch schlafen und würden mich umbringen, wenn ich durch die Flure renne würde.

Ich fand ihn schlussendlich auf der Terasse. Er saß gedankenverloren auf den Stufen, die zum kleinen Garten führten. Ich vernahm nun, wie er sich unter den Augen wischte. Heilige scheiße, weinte er etwa? Ich hatte ihn noch nie weinen gesehen!

Ich schob die Glastür auf, die das Wohnzimmer und die frische Luft trennte. "Leon?", fragte ich sanft, nachdem ich ein paar Schritte nach draußen getreten war. Er antworte mir nicht, weshalb ich langsam auf ihn zuging.

"Hey.. Was ist los?", fragte ich nun, als ich mich neben ihm auf die Stufen herab ließ. "Nichts- es ist nichts", gab er zurück, was mich auf seuftzen ließ. "Leon. Es kann nicht nichts sein, wenn du weinst. Jetzt sag mir endlich was los ist!", drängte ich nun liebevoll. Er konnte es mir doch erzählen.. Er kann mir alles sagen. Nun war er es, der seuftzte. "Es ist wegen vielem. Nachdem du mir gestern davon erzählt hast und danach eingeschlafen bist, hab ich mir den Kopf darüber zerbrochen. Außerdem hast du Sue verloren und Kevin. Du musstest vieles in letzter Zeit durch machen und ich war nicht immer die größte Hilfe. Es ist einfach so viel passiert, seid dem ich da bin. Ich war davor zwar noch nicht da, aber ich denke nicht, dass dein Leben schon davor so dramatisch war. Du hast deinen Freund betrogen, Freunde von dir waren in Krankenhaus und weiteres.. Ich weiß einfach nicht, ob ich dir gut tue oder ob ich unser erstes Mal versauen werde. Ich-", ich unterbrach ihn.

"Leon. Hör auf! Ich will das nicht hören. Ich liebe dich und natürlich ist viel passiert, aber das war es mir wert. Und ja, ich hab Sue verloren, aber das war ganz sicher nicht deine Schuld. Und jetzt hör auf, so schlecht über dich zu denken", entgegnete ich.
Er sollte sich nicht so viele Gedanken machen und ganz besonders wegen soetwas nicht weinen.

Ich nahm seine Hand in meine und lächelte: "Außerdem denke ich, dass unser erstes Mal etwas ganz besonders wird. Hab keine Angst, dafür bin ich doch eigentlich zu ständig." Er grinste leicht und legte seinen Kopf schief. "Ich liebe dich auch", erwiederte er und presste seine Lippen auf meine. Dieser Kuss war sanft, leicht und gefühlvoll. Er war nicht fordernt oder grob, sondern voller Liebe. Ich genoss es..

Nachdem wir uns gelöst hatten und danach abermals unsere Lippen auf einander legten, diesmal wesentlich leidenschaftlicher, wurde hinter uns geräuspert. Wir trennten uns sofort und ich schaute zurück, wo ich Mason erblickte, der grinsend, mit den den Händen in Hüften gestemmt, in der Tür stand und uns ansah. "Na ihr beiden. Früh auf den Beinen, was?" "Könnte ich auch sagen", brummte Leon, sichtlich genervt, weil er unseren intimen Moment zerstört hatte. Mason lachte nur, während Leon nach drinnen verschwand. Mason setzte sich nun neben mich und lächelte mich leicht an. "Warum bist du schon wach?", fragte ich und lehnte mich mit dem Rücken gegen das Geländer der Treppe. Er zuckte bloß die Schultern. "Wollte eigentlich Joggen gehen, aber dann hab ich euch gesehen", grinste er.

Ich nickte nur und starrte vor mich hin. Mir ging es immer noch nicht aus dem Kopf, das es Leon so fertig machte, was in der Vergangenheit passiert war. Es machte mich etwas traurig. Außerdem hatte er alle verdränkten Gedanken wieder aufgewirbelt. "Warum wart ihr so früh draußen?", ergriff nun Mason nach einer Weile das Wort. Ich seuftzte. "Er war früh aufgestanden, wann genau weiß ich auch nicht. Aufjedenfall bin ich dann auch irgendwann aufgewacht und als ich bemerkt habe, dass er nicht neben mir lag, bin ich aufgestanden, um ihn zu suchen. Dann hab ich ihn hier gefunden. Wir haben äh- etwas geredet und dann kamst du. Ende der Story.", teilte ich ihm mit. Er runzelte die Stirn: "Geredet also?" Ich nickte schwach. Ich wollte Mason jetzt nicht alles erklären, was er auch bemerkte.

Wir wechselten noch ein paar Worte, bevor er aus dem Haus ging, um am Strand joggen zugehen und ich wieder nach oben ins Zimmer ging, wo Leon im Bett lag und mit seinem Handy spielte.
Ich legte mich zu ihm und kuschelte mich an seine Brust, während er mit einem Arm weiterhin sein Handy festhielt, mit dem anderen aber meinen Körper näher zu sich zog. Ich lächelte leicht und entspannte einfach. Einschlafen konnte ich jetzt sicher nicht mehr.

Einige Stunden später standen wir dann gemeinsam auf, um für die anderen Frühstück zu machen. Kyle, Zac und Tyler schauten gerade irgendeine Serie im Tv, während Mason glaube ich noch unter der Dusche stand. Kyle teilte uns mit, dass die Mädels ebenfalls noch im Bad waren und sich fertig machten.
Leon und ich verschwanden in der Küche. Nach kurzem hin und her entschlossen wir uns, Pfannkuchen zu machen. Wir gaben alle Zutaten zusammen und während ich noch alles mit dem Mixer rührte, holte Leon schon zwei Pfannen herraus. Nachdem wir beide fertig waren, machte ich mich daran, den Tisch zu decken. Leon überließ ich das Pfannkuchen machen.

Nach ein paar Minuten war alles gedeckt und einige Pfannkuchen waren ebenfalls schon fertig.
Als ich jetzt ins Wohnzimmer ging, saß dort die ganze Mannschaft. Ich musste lächeln. Es machte mich einfach glücklich, hier Zeit mit meinen Freunden zu verbringen. "Hey, aufstehen! Frühstück ist fertig", rief ich und ging anschließend wieder zurück. "Noch fünf Minuten", rief Joel. "Dann ist die Folge zuende", fügte Zoey hinzu. Ich lachte und als ich in der Küche ankam, drehte sich Leon zu mir um. "Keiner will meine pancakes", jammerte er. "Aww, doch natürlich", erwiederte ich. Er drehte sich um, um einen fertigen aus der Pfanne zu nehmen und danach einen neuen zu machen. Ich ging lächelnd auf ihn zu und umarmte ihn von hinten. Ich schlang meine Arme um ihn und schmiegte meine Wange an seinen warmen Rücken. "Die kommen doch gleich und jeder wird sie lieben", nuschelte ich, schloss meine Augen und zog genussvoll seinen Geruch ein. Etwas müde war ich ja doch noch irgendwie..

Ich löste mich aber bald wieder von ihm und setzte mich auf einen der Stühle.
Wenige Minuten später stießen auch die anderen dazu und wie ich sagte, jeder freute sie über die Pfannkuchen. Leon stopfte lächelnd seine Pfannkuchen in den Mund und grinste in die Runde.

"Wie wäre es, wenn wir heute Abend los gehen? In irgendeine Disco?", fragte Leon alle anwesenden.
Alle sahen sich an und die meisten nickten. Nachdem Mason sein essen runtergeschluckt hatte, ergriff er das Wort: "Ich hab eine bessere Idee" "Und die wäre?", schmatzte Joel mit vollem Mund, vobei sie sich aber verschluckte und Tyler ihr netter Weise auf den Rücken klopfte, sodass sie wenige Sekunden später wieder frei atmen konnte.
"Also, meine Idee war eigentlich, dass wir heute Abend zum Strand ein paar Orte weiter fahren, da dort irgendwas wie eine Strand Party statt finden soll.", erklärte er. "Hab heute morgen beim Joggen ein Plakat entdeckt.", ergänzte er. "Ja, cool. Warum nicht?", sagte Jay. Auch die anderen waren mit dem Plan mehr als zufrieden. "Okay, dann seid bitte um zwanzig Uhr fertig", teilte Mason uns zuletzt mit, bevor er sein letztes Stück Pfannkuchen in den Mund schob, um mit Kyle den Raum zu verlassen. "Geht ihr eine rauchen?", fragte Leon. "Jup" "Dann kom ich mit", meinte er und nahm ebenfalls das letzte Stück seines Frühstücks in den Mund. "Was ist mit dir?", fragte Kyle Jayden. "Komme gleich nach", lächelte dieser und schmierte sich etwas Kirschmarmelade auf seinen Pfannkuchen. Kyle nickte und ging mit den anderen zwei nach draußen, Jay folgte ihnen nach wenige Minuten.

"Ich übernehme heute das abdecken", verkündete Zoey, woraufhin alle nickten. Jeder war froh, wenn er mal nicht dran war.

Der restliche Vormittag und Nachmittag verflog eigentlich ziemlich schnell und um Punkt zwanzig Uhr standen wir alle parat an der Haustür. Und auf wen warteten wir? Natürlich, auf Mason. Der, der uns gesagt hatte, wir sollten pünktlich sein!
Nach wenigen Minuten konnten wir dann los. Jetzt konnten wir noch mit dem Bus fahren, aber ich bin echt gespannt, was sich Mason überlegt hatte, wie wir zurück kamen.

Etwa eine halbe Stunde später waren wir da und die Party war schon mächtig am laufen. Na dann los!
Von der Bushalte zur Party waren es nur wenige Minuten und man konnte sie schon meterweit hören.

Mich hatten an diesem Abend mehrere Typen angetanzt, aber sie haben alle einen Korb bekommen, was Leon immer breit zum grinsen brachte. Mason und auch Tyler verschwanden etwas früher mit irgendwelchen Mädchen.
Im Fazit war es ein echt gelungender Abend. Es war warm, gute Musik und die richtigen Leute waren da.
Um ungefähr halb zwei machten ich mich mit Leon, Jay und Caro mit einem Taxi auf die Rückfahrt. Zac, Kyle, Joel und Zoey wollten noch etwas länger bleiben. Sie liebten einfach Partys.
Zuhause schmiss ich mich, nachdem ich meine Zähne geputz hatte und mein Gesicht gewaschen hatte, ins Bett und schlief in Leon's Armen relativ schnell ein.
Einfach toll, einen Urlaub mit Freunden im Sommer!

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