Training

3.6K 220 34
                                    

"Weiter Frieé!",der Winter Soldier deutet mit einem Kopfnicken auf den Boxsack, vor dem eine völlig durch geschwitzte Leánce steht. Er hällt in seinem nächsten Schlag inne und sieht mich durchdringed an.

Ich stehe schwer atmend vor ihm, komplett nass und will nur noch unter eine kalte Dusche.

In den letzten drei Tagen, ist bis jetzt kein Tag vergangenen, an dem ich Nachmittags, nicht völlig fertig aus dem Saal gewankt bin. Er blickt mich weiter an und fährt fort. "Machen sie das gleiche wie ich, aber mit ihrer Gabe."
Erstaunt blicke ich ihn an, wie soll ich das anstellen?

Er spannt die Muskeln in seinem Arm an und
wölbt seinen Metalarm gefährlich durch, doch seine schläge sind gezielt und wirksam. Zwei mal fest und dann leicht, trotzdem zittert der Boxsack unter der gewaltigen Wucht, die einem Menschen sicherlich die Knochen zertrümmert hätte.

Ich betrachte genau seine Bewegungen, wie seine Körperspannung, wenn er mit gezielten Bewegungen  den Boxsack bearbeitet,  welcher darauf hin mit solcher Wucht von der Stangr gerissen wird, dass er gegen die Wand plallt.

Ich atme tief ein und konzentriere mich auf meine Kraft. Der darauf folgende Windstoß kommt so heftig, sodass der Sack beinahe aus von der Stange gerissen wird und diese gleich mit, an der er befestigt war.
"Zielen sie auf einen Punkt", er holt zum nächsten Schlag aus, auf . "Bündeln Sie die Kraft, es muss wie ein Faustschlag sein nicht wie eine ausserkontrolle geratene Windböe." Es erstaunt mich, wie gut er Anweisungen geben kann, seine Stimme ist hart und doch hatte sie etwas weiches, ja, gar ein freundlichen Unterton.

Ich reise mich von seinen atemberaubenden  Augen los, versuche  mich erneut zu konzentrieren und balle meine Hände zu Fäusten.

Den Wind bündeln.

Ich rufe all meine Erinnerungen, all das was ich über meine Gabe weiß auf, als ich lernte meine Emotionen zu kontrollieren, die Wutausbrüche, wie ich die Wohnung meines Freundes zerstört hatte. Konzentriert fixiere ich mich auf einen Punkt auf den Boxsack.

Wie ein Faustschlag und nicht wie eine außer Kontrolle geratene Windböe.

Langsam trete ich einpaar Schritte zurück, sodass ich eine ausreichende Entfernung zum Boxsack habe.

Einatmen...

Fixieren.

Ausatmen.

Ich handle instinktiv.
Blitzschnell, hebe ich meine Hände vor mein Gesicht, die Handflächen auf einander zeigend, sofort reise ich diese mit einem Aufallschritt runter und meine rechte Faust stößt nach forne.
Alles scheint danach wie in Zeitlupe abzulaufen. Meine Faust durchstößt eine große Luftkugel, welche sich gerade gebildet hat, und ein zu einem Kegel geformter Luftwirbel schießt mit einer kaum vorzustellbarer Geschwindigkeit nach vorne auf den Boxsack zu.

Es trifft den Punkt auf den ich mich fixiert hatte, doch mit dem Ausmaß hatte ich nicht gerechnet.  Eine große Druckwelle prallt auf uns zurück und wir werden durch die  Halle geschleudert, ich bereite mich auf ein unerträglichen Schmerz und auf das Geräusch von brechenden Knochen vor, doch ich fühle wie sich etwas festes um mein T-shird schließt,  mich dann zurück reist und  somit vor dem schmerzhaften Aufprall bewahrt. In der nächsten Sekunde sehe ich wie Alexej mich am Arm hebt und mit einem süßen Lächeln auf seinen bezaubernden  Lippen lächelnd in eine Umarmung zieht.  "Alles Gut?", flüstert er leise. Langsam nähern sich unsere Köpfe und alle Härchen auf meinen Körper stellen sich auf, alles sehnt sich nach diesem Kuss und die Welt außen verschwimmt.

Doch bevor seine Lippen, sanft auf meine treffen, wird Alexej plötzlich weggeschubst und der Winter Sodier steht neben mir. "Sie haben zu fest gezielt,  kontrollieren Sie Ihre schläge zwischen hart und leicht!", brummt dieser und wendet sich ab. Verdutzt blicke ich ihm hinter her. Warum hat er micb daran gehindert ihn zu küssen? Alexej, der mittlerweile wieder auf die Beine gekommen ist, starrt mich mit großen Augen an. "Das glaub ich jetzt nicht! Er hat ja doch Gefühle", grinst Alexej. "Halt bloß die Klappe", zische ich ihn grinsend an, drehe mich um und geh zurück zu meinem Trainer, welcher darauf hin Stumm anfängt erneut auf seinen Boxsack einzudräschen.

Ich erinnere mich an seine Worte. Fest, fest, leicht.

Mit der Kraft ist es nicht anders als nur mit Fäusten.  Holt man zu einem harten Schlag aus,  so, strifft man diesen mit einer gewaltigen Kraft.

Ich konzentriere mich erneut und versuche meine Kraft zu bündeln,  aber dieses mal setzte ich präziser und überlegter zum Schlag an.

Fest, fest, leicht.  Langsam passe ich mich diesem Rhythmus an, und die Wirbel werden immer kontrollierter,  immer präziser immer wirksamer. Wir hören schließlich auf, erreichtert und nach Luft schnappend stehe ich da und zittere vor Anstrengung.
Er erteilt mit die Erlaubnis zu gehen und langsam wanke ich in mein Zimmer. Wieder total ausgepowert.
~~

Seufzend drehe ich das kühle, wohltuende Wasser ab und steige aus der Dusche.
Die ganze Zeit waren meine Gedanken,  zwischen Alexej und dem Soldaten hin und her gerissen. Was empfindet Alexej für mich? Er scheint der richtige zu sein. Hilfsbereit, Mutig und doch warm, freundlich.  Doch was ist mit dem Sodier passiert,  dass er so emotionslos wurde, so Gefühlslos, so hart und verschlossen.  Doch seine Augen, seine wunderbaren Augen, strahlen Wärme aus. Sie sind nicht wie er. Sie betteln, sie schreien, sie rufen nach Hilfe.
~~

Ich bin bereits Angezogen und habe meine Haare getrocknet als es an der Tür klopft. Es ist Pjötr persönlich.  "Mr. Iwanowisch", ich stocke und trete zurück. 

Ich merke wie er mich freundlich anlächelt und hineinkommt und hinter ihm, mein Herz setzt für Sekunden aus, tritt der Winter Soldier ebenfalls hinein. Was ist passiert?  Er kommt zu stehen und und blickt sich um.
Mein Herz klopft wild und nervös trete ich von einem Fuß auf den anderen. Was wollen sie? Habe ich meine Sache nicht gut gemacht?  Töten sie jetzt meine Familie?   "Leánce!", Pjötr lächelt mich zufrieden an. "Der Winter Soldier hat mir Auskunft über ihre Trainigsfortschritte  gegeben, und ich muss sagen, ich bin sehr zufrieden mit ihnen!" Ein strahlendes Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus als ich merke dass meine Nervosität nicht nötig gewesen war.
"Ich bin sehr zufrieden mit ihnen und wenn es so weiter geht, werden sie bald an ihrem ersten Auftrag teilnehmen." "Danke",  nicke ich beinahe schon glücklich und blicke den Winter Soldier an, der mich bereits die ganze Zeit angesehen hat. Nun blickt er mir direkt in die Augen.

Er blickt mich an emotionslos, starr an, als hätte man ihm das Gehirn ausgetauscht.  Doch seine Augen verraten mehr als 1000 Worte.

Who the hell is BuckyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt