Zum nun schon vierten Mal klingelte der Wecker und wieder schlug ich mit der flachen Hand auf ihn ein bis er seine Klappe hielt. Erste Schultage, wie ich sie hasste. Obwohl ich mich dieses Jahr sogar ein wenig freute; endlich weg von der assolzialen Klasse, die ich für 10 Semester ertragen musste. Kein Wunder, mein altes Schulhaus war ein reines Kiffhaus. Das änderte sich jetzt aber, denn ich hatte es geschafft die Prüfung für die Highschool zu bestehen. Das hiess im Klartext, dass ich mit meinen 16 Jahren endlich mit hoffentlich netteren Leuten in eine Klasse gesteckt wurde.
Mit viel Mühe richtete ich mich nach dem fünften Klingeln auf und schleifte mich ins Badezimmer, wo ich schnell duschte und mir danach die Zähne putzte. Frisch abgetrocknet warf ich mich in mein Lieblingsoutfit: ein weisses bauchfreies Top mit dem roten Aufdruck #Food und ein dunkle Hotpant. Dazu ein rot-schwarz kariertes Flannelhemd und braune Stiefel mit ein wenig Absatz.
Ich rannte nach unten, während ich meine dunklen Haare kämmte. In der Küche stand schon ein Teller mit einem Croissant und einem Kakao. Lecker. Daneben lag ein Zettel auf dem, wie jeden Morgen, etwas in der Handschrift meiner Mutter geschrieben stand.
Guten Morgen Mäuschen, ich werde um 22 Uhr wieder zu Hause sein... Bestell dir doch was zu essen heute Abend. Sofie kommt ein bisschen früher, dass du nicht alleine sein musst. Bis dann, Mama
Sofie war meine grosse Schwester, die in einem kleinen Café arbeitete, in dem ich öfter mal herumhing um einen oder zwei Cappuccino gratis zu bekommen. Und eigentlich wäre ich auch nicht alleine zu Hause, wenn mein Bruder Matt nicht immer auf irgendwelche Partys gehen würde. Das war nicht mein Ding. Ich blieb lieber daheim und sah mir irgendwelche Serien an, während ich die Charakterpärchen shippte und Chips in mich reinstopfte. Und obwohl ich so viel ass, war ich nicht dick, eher schlank. Das waren die Gene meines Vaters.
Das einzige was wir von ihm hatten, meine Geschwister und ich. Sonst sahen wir aus wie meine Mutter; dunkle Haare, fast schwarz und dazu stechende blaue Augen. Eigentlich eine ganz hübsche Kombination, die mich nach meinem Frühstück aus dem Spiegel angrinste. Im Radio, den ich ganz laut aufgedreht hatte um Matt zu wecken, lief gerade mein Lieblingslied. Airplanes von B.o.B und Hayley Williams. Wunderschön.
Ich hörte ein Fluchen und ein lautes Poltern aus dem Zimmer meines Bruders, welches jedoch in der Musik unterging. Wenige Sekunden ging hinter mir im Flur eine Tür auf und ein verschlafener Matt mit verwuschelten Haaren kam heraus. Er war ein Jahr älter als ich, also 17, weshalb ihm schon ein leichter Bart wuchs, den er aber regelmässig rasierte. Er sah mich flehend an und nuschelte etwas, was ich kaum verstand. „Was?", fragte ich und drehte die Musik leiser. „Muss das sein?!", sagte er nun etwas lauter und hob die Hände vorwurfsvoll. Ich grinste und machte wieder lauter, was ihm als Antwort genügte.
Er ging seufzend zurück in sein Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Ich lachte in mich hinein und genoss die letzten 20 Sekunden des Liedes, bis auch diese vorbei waren. Ich packte schnell meine Sachen zusammen und nahm mir noch einen Schokobrownie aus dem Schränkchen mit den leckersten Sachen. Nach zwanzig Minuten kam auch Matt die Treppe runter und öffnete die Tür des Schränkchens. Dabei fiel sein Blick auf mich und seine Augen weiteten sich. „Sky! Das war der letzte Brownie!" Ich lächelte verschmitzt: „Ich weiss. Können wir gehen, ich komm sonst zu spät." Da Matt schon Auto fahren durfte, musste er mich mitnehmen. Denn seit genau heute ging ich auf seine Schule, eine Klasse unter ihm. Er seufzte. „Na gut, aber du schuldest mir ein Mittagessen.", sagte er und schnappte sich seine Schlüssel. Ich sprang von der Arbeitsplattform in der Küche und lief hinter ihm her bis zu seinem Wagen.
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Sie
RomanceAchtung, GirlxGirl, also wer sowas nicht für völlig normal hält und gut findet, kann ja was anderes lesen :) . . Sky ist jung und unerfahren, hat keine wirkliche Ahnung vom Leben und den Problemen, die auf sie zu kommen, als sie auf die Schule ihres...