Kapitel 13

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Chaya: Hey du.

Nur diese zwei Wörter. Mehr brauchte es nicht, um mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Vielleicht war es auch eher ein echt creepy Grinsen als ein Lächeln. Naja jedenfalls schlug mir mein Herz bis zum Hals und ich konnte nicht mehr still sitzen.

Sky: Hey du.

Unglaublich kreativ, Ich weiss. Mir war einfach nichts anderes eingefallen und ehrlich gesagt war ich noch zu überwältigt von irgendwelchen Schmetterlingen, die in meinem Bauch herum flatterten. Die Antwort kam schneller, als erwartet.

Chaya: Was machst du so?

Na was machte ich denn? Ich konnte ihr doch schlecht sagen, dass ich nur hier rumhockte, mitten auf dem Teppich im Wohnzimmer.

Sky: Bin gerade heimgekommen. Und du?

Chaya: Darum hast du nicht zurück geschrieben, dachte schon du hast mich vergessen. :(

Wie könnte ich. Aber das wollte ich ihr nicht schreiben. Das würde viel zu anhänglich rüberkommen. Oder? Schnell schrieb ich etwas um die Stimmung aufzulockern.

Sky: Haha, schön wärs. Also, was machst du?

Ok Mission fehlgeschlagen. Jetzt hatte sie das Gefühl, dass ich pausenlos an sie dachte. Na gut, das stimmte auch, aber das sollte sie doch nicht wissen. Mist.

Chaya: Du bist süss. Öhm ja was mach ich? Nicht viel, ehrlich gesagt.

Du bist süss. Das hatte sie wirklich geschrieben. So ganz nebenbei, als wäre nichts, dabei hatte mein Herz gerade das Gefühl es müsste einen auf Schlagzeug machen. Was hatte dieses Mädchen mit mir angestellt?

Wir schrieben noch eine ganze Weile, bis wir beide im Bett lagen und schon fast schliefen. Wir sagten uns gute Nacht und ich steckte mein Handy ein. Der Schlaf hatte mich beinahe überrollt, bis mir dann noch die Hausaufgaben einfielen, die ich noch nicht fertig hatte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass schon halb 1 war.

~~~

Es waren noch 3 Minuten bis zum Klingeln der Schulglocke, als ich mich erschöpft auf meinen Stuhl fallen liess. Meine Haare waren nur halbherzig gekämmt und ich war auch nur noch rechtzeitig gekommen, weil Matt mich mitgenommen hatte.

Die ganze letzte Nacht hatte ich mit den Hausaufgaben beschäftigt und kein Auge zugemacht. Das war alles Chayas Schuld. Aber wie hätte ich wütend auf die Hundeaugen sein können, die mich gerade von der Seite musterten.

"Na, noch lang wach geblieben?", fragte sie, als sie sah, dass ich ihren Blick bemerkt hatte. Dann lachte sie ihr schönes Lachen und stützte ihren Kopf auf die Handfläche ihrer rechten Hand. "Ha. Ha. Ist echt nicht witzig.", antwortete ich trocken und drehte mich weg um meine Tasche auszupacken. Doch sobald ich wieder ihr Lachen hörte zog es mich mit rein und wir lachten bis Mr. Edison die Stunde begann.

~~~

Im Gegenteil zu sonst verflog der Tag wie im Flug und mir ging es blendend. Chaya hatte zwar mit Lilly und Emma zu Mittag gegessen, aber trotzdem warf sie mir immer wieder verstohlene Blicke durch den Raum zu. Die anderen beiden bestätigten nur mal wieder meine Vermutung, dass sie nicht wirklich was in der Birne hatten, da wirklich jeder gemerkt hätte, dass da was nicht stimmte. Oder es stimmte echt viel bei uns.

Als ich nach der letzten Stunde Englisch, die Chaya geschwänzt hatte, aus der Schule trat, fand ich das eben erwähnte Mädchen auf einer eher tiefen Mauer sitzend vor. Sie hatte ein Stück Lakritze im Mund und kaute genüsslich darauf herum, während sie ihren Schatten beobachtete, der immer länger zu werden schien.

Die Sonne war schon tief am Himmel, der sich langsam aber sicher orange oder blassrosa färbte.

Als ihre Augen meine trafen grinste sie und sprang von der Mauer. "Na, wie war Englisch? Egal interessiert mich eh nicht. Kann ich noch mit zu dir?", fragte sie ohne mir auch nur einen Schritt entgegen zu kommen.

Ich konnte nicht anders als zu lachen und nickte dann. "Natürlich kannst du."

Und so gingen wir nebeneinander her und redeten darüber wie gerne Chaya mal reisen würde und warum ich keine Lakritze mochte.

Bei mir zu Hause angekommen schloss ich die Tür auf und wurde, sobald wir drinnen standen und die Tür wieder geschlossen war von Chayas Hand leicht am Kinn gepackt. Ihre Lippen schmeckten noch immer nach der schwarzen Süssigkeit, doch ich sah darüber hinweg. Sie lachte in den Kuss hinein, als wüsste sie genau, dass ich ihr nicht widerstehen konnte.  Ich wandte mich grinsend von ihr ab und drehte mich um, was wohl der grösste Fehler meines Lebens war. Ich hätte lieber rennen sollen.

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Dieses Kapitel ist eher kurz, also sehr kurz, ich weiss.

Aber das liegt daran, dass ich einfach hier aufhören musste, da wo's am spannendsten ist, um jemanden zu ärgern. :D

Hoffe es hat euch gefallen ☆♡

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