Max pov
Meine arme kleine Bell. Wie kann man nur so grausam sein. Ich sinke auf einem Stuhl zusammen und starre Eric an. Ich warte immer noch auf eine Antwort von ihm. Allerdings sieht er auch leicht mitgenommen aus. Er sagt nun:" Bell wollte joggen gehn und sie musste unbedingt raus. Ich mein du hast gesehen wie fertig sie war und dann sind wir los gegangen. Wir sind angegriffen worden und ja das Ende ist sie hat ein Messer in der Schulter und die Angreifer sind geflohen. Ich weiß ich hab versagt, sie zu beschützen."
Ich merke das Eric sich die Schuld gibt, aber im Grunde ist es meine. Ich hätte ihm von dem zweiten Drohbrief erzählen müssen. Ich seh ihn an und in seinen sonst so kalten Augen spiegelt sich Verzweiflung ein Gefühl, welches ich Eric nicht zu getraut hätte. Ich räuspere mich und sage etwas betrübt:" Es ist nicht deine Schuld. Ich hab dir verschwiegen, dass ich einen weiteren Drohbrief erhalten habe. Sie haben damit gedroht, dass sie einen Unfall hat , weil ich auf keine Forderung eigangem bin."
Eric sieht mich wütend an und sagt:" Verdammt das hätte ich wissen müssen. Ich wäre so niemals mit ihr raus gegangen. Hast du eine Ahnung wie fertig Jess ist."
Ich seh betrübt auf dem Boden. Ich weiß, dass er Recht hat. Ich bin Schuld daran, dass sie solche Schmerzen hat. Dieses Ereignis wird sie an unsere Eltern erinnern. Es wird sie kaputt machen ,wie damals. Verzweifelt seh ich Eric an und sage:" Du musst für sie da sein. Ich weiß nicht ob ich die Kraft habe ihr vorzuspielen, dass alles gut wird. Eric ich brauche jetzt wirklich deine Hilfe. Bell wird komplett am Ende sein."
Eric sieht mich an und sagt zu mir:" Max ich werde für sie da sein und versuchen ihr zu helfen. Du solltest mal entspannen, du siehst aus wie ein Wrack. "
Ich weiß, dass er recht hat, aber Bell ist das einzige was ich noch habe. Sie bedeutet mir alles. Sie ist meine Familie. Ich seh Eric an und sage:" Ich geh nochmal kurz zu ihr."
Eric nickt nur. Leise öffne ich die Tür von ihrem Zimmer. Da liegt sie, ihre gebräunte Haut wirkt blass und ihre dunklen Haare verteilen sich wirr um ihren Kopf. Ihr Atem geht flach, aber gleichmäßig. Der dicke Verband um ihre Schulte hat eine leichte rosa Färbung. Scheinbar blutet die Wunde stark. Sie wirkt so wie sie da liegt noch viel zerbrechlicher. Langsam und vorsichtig setze ich mich auf das Bett und streiche ihr die Haare zur Seite. Sie sieht aus wie unsere Mutter mit ihrer hgebräunten Haut und ihrer zierlichen und kleinen Statur. Ihren sonst so lebhaften grünen Augen, die jetzt wahrscheinlich abgestumpft sind. Nur ihre Haarfarbe die meinen so ähnlich sind hat sie von meinem Vater so wie ich. Ich hauche ihr einen Kuss auf die Stirn und flüstere: "Pass auf dich auf. Ich hab dich lieb."
Ich hoffe so sehr, dass sie das alles verkraften tut. Ein letzter Blick zu ihr sagt mir, dass sie noch immer schläft. Leise schleiche ich mich aus dem Zimmer. Eric sieht mich fragend an, ich sage nur:" Sie schläft noch."
Mit diesem Worten verschwinde ich aus Erics Wohnung. Noch immer bin ich mit den Gedanken bei meiner armen kleinen Bell. Völlig fertig schließe ich mein Tür auf und mein Blick fällt auf einen Brief neben dem Türschlitz. Seufzend heb ich den Brief auf und öffne ihn. Mein Atem stockt als ich lese was dort drin steht.Ich hoffe der Unfall von Bell mit dem Messer, hat dir gezeigt, dass wir keine leeren Worte sagen.
Hört mit der Zusammenarbeit mit den Ken auf und bringt Bell ans Riesenrad und lasst sie dort allein zurück. Wir wollen doch nicht, dass der kleinen Bell noch mehr passiert oder das das nächste Messer ihr Herz trifft.Warum wollen diese Typen unbedingt meine kleine Bell haben. Lass ich mich erpressen und geh zumindest auf die eine Forderung ein oder nicht. Ich bin unbestechlich eigentlich, aber ich muss mich um Bell kümmern. Ihre Sicherheit geht vor oder ? So viele Fragen auf die ich im Moment keine Antwort weiß. Mein Kopf raucht vor Anstrengung. Ich warte erstmal ab. Aber ich kann doch nicht das Leben meiner kleinen Schwester aufs Spiel setzen. Wer könnte mir drohen? Wer hat den Mut dazu ? Aus welcher Fraktion kommt die Person ?
Es sind einfach zu viele offene Fragen. Genervt und wütend über meine Hilflosigkeit schlag ich gegen die Wand. Meine Haut reißt sofort an meiner Hand auf, aber es ist egal. Der Schmerz tut mir gerade gut. Er lenkt mich ab. Ich seufze auf und geh dann ins Bad und mach mich Bett fertig. Meine verbinde ich schnell. Danach falle ich müde ins Bett. Ich liege noch lange wach in meinem Kopf kreist sich alles um Bell und der Frage wer wohl hinter den Drohungen steckt.