Trouble In Terrorist Town

13. Kapitel - Abschluss

- POV Taddl -

,,Ardy, Tom ist tot", Chans Stimme zittert ein wenig. Danach herrscht Stille. Es bewegt sich auch niemand. Es ist absolut schrecklich.

Mit Bedacht gehe ich zu Ardy und lege ihm eine Hand auf die Schulter:,,Bruder?" Das scheint ihn aus seiner Starre zu holen. Als er zusammenbricht, kann ich ihn noch gerade festhalten bevor er auf dem Boden aufkommt. Ich ziehe ihn hoch und schlinge meine Arme um ihn. Auch Simon kommt zu uns, um Ardy zu trösten. Dabei wirft er mir einen fragenden Blick zu. ,,Mir geht's gut", murmel ich, ,,Kümmern wir uns um Ardy." Er gibt seine Zustimmung.

,,Ich will zu ihm", wimmert Ardy gerade, als wir uns in die Richtung der Betten bewegen wollen, ,,Jetzt."

,,Jetzt ist aber absolut keine gute Idee", entgegnet Simon vorsichtig, ,,Das ist viel gefährlicher als tagsüber."

Ardy reißt sich aus meinen Armen, greift sich eine Waffe und geht Richtung Tür. ,,Das ist mir egal! Ich will zu ihm!" Er packt Chan am Arm. ,,Wo ist Tom?"

Verdutzt sieht Chan ihn an. ,,Ich kann dir das morgen zeigen."

,,Tense?", wendet sich mein Brudi an das andere AWP-Mitglied.

Dieser schüttelt den Kopf. ,,Beruhig' dich erstmal."

,,Dann sagt mir wenigstens, wo er ist!", langsam wird er wütend. Das ist mehr als offensichtlich und da niemand ihn provozieren will, bleiben wir leise, doch leider weiß ich, dass Ardy ein wahrer Sturkopf ist. Er schlägt mit seiner Faust gegen die Wand und seine Stimme wird lauter. ,,Sagt mir verdammt nochmal, wo er ist!"

Ich greife nach einer Waffe und lege ihm eine Hand auf die Schulter. ,,Wenn sie es uns nicht sagen, suchen wir ihn." Ich weiß, dass es absolut gefährlich ist, schließlich ist es nachts und dunkel und wir werden wahrscheinlich niemanden sehen. Doch ich kann verstehen, warum Ardy zu Tommy will.

Verdattert sieht Simon mich an. ,,Sag mal, spinnst du jetzt auch?"

,,Es ist eine Art von Abschluss", erkläre ich, ,,Vielleicht hilft es ihm."

,,Okay", kommt es von Chan, ,,Ich bringe euch hin."

Zombey greift direkt nach seiner Waffe. ,,Ich komme mit."

,,Euch kann ich nicht alleine lassen", mit diesen Worten nimmt Manuel seine Shotgun in die Hand.

,,Die anderen bleiben hier", bestimme ich und bekomme von Delay eine Taschenlampe in die Hand gedrückt.

,,Wir haben zwar nicht viele", erklärt er, ,,Eigentlich nur drei, deswegen könnt ihr zwei mitnehmen. Die dritte bleibt hier." Mir sind die Taschenlampen abends nie aufgefallen. Die zweite Taschenlampe drückt er Chan in die Hand. Wir nicken ihm dankbar zu, dann machen wir uns auf den Weg. Es beruhigt mich wirklich sehr, dass Ardy direkt neben mir läuft. So mache ich mir nicht so große Sorgen um ihn.

Es dauert ein wenig bis Chan stehen bleibt, doch dort liegt nicht Tom.

,,Das ist... ApeCrime", stelle ich geschockt fest, ,,Wer hat sie getötet?"

Schuld breitet sich auf Chans Gesicht aus:,,Wir."

,,Was ist passiert?", als ich zu ihm leuchte, erkenne ich Mitleid in seinen Augen. Da Chan direkt neben Manu steht, erkenne ich auch, dass er weiterläuft. Wir folgen ihm und betrübt beginnt er zu erzählen, wie es Tommy ging und wie es zu den Toden der Affenbande führte. Schweigend hören wir ihm zu. Man merkt, dass es ihm schwer fällt, es zu erzählen, schließlich ist es nicht gerade unauffällig, dass wir gut mit ihnen konnten. Kurz darauf kommen wir auch bei Tom an.

Sie haben ihn in ein Zimmer gebracht und dort auf's Bett gelegt. Es sieht aus, als würde er schlafen. Ardy geht direkt zu ihm und zieht ihn in seine Arme. Zombey schließt die Tür hinter uns und bleibt dort auch angriffsbereit stehen, währendessen bezieht Manu beim Fenster Stellung. Es ist leise bis auf Ardys unterdrücktes Schluchzen. Es bricht mir das Herz meinen besten Freund so zu sehen.

,,Ardy?", kommt es leise vom Applewar-Mitglied. Mit tränennassen Gesicht sieht mein Bruder ihn an. ,,Tommy wollte sich so unbedingt mit dir versöhnen. Ich weiß, ihr seid im Streit auseinander, aber er war dir nicht mehr böse. Er meinte, egal, welcher Gruppe du angehörst, niemand darf dich töten." Mehr Tränen bahnen sich ihre Wege über Ardians Gesicht. Normalerweise würde ich zu ihm gehen, aber jetzt passt das überhaupt nicht. Das ist ein Moment zwischen jetzigen und ehemaligen AWP-Mitgliedern und ich will mich nicht zwischen Ardy und Tommy drängen oder mich meinem Mitbewohner gar aufdrängen.

,,Wie ist er gestorben?", fragt er nach einiger Zeit. Mit einem schweren Seufzen beginnt der Mann mit der blonden Strähne zu erzählen. Als er zu dem Punkt kommt mit Felix und Izzi, setze ich mich erstmal und schließe die Augen. Izzi und Dner haben Tom getötet. Unser süßer Dnerboy und unser hübscher Idoppelzi sollen jemanden getötet haben? Simon soll sie angegriffen haben? Das hier kann doch nicht mehr die Realität sein. Sie sind doch Freunde! Sie sind doch viel zu lieb zum töten! Auch Delay ist zu lieb zum töten.

Scheiße... Dario hat Shorty getötet. Dario sagte, Shorty wäre Traitor!

Als Chan seine Erzählung beendet, frage ich nebenbei:,,Wo ist eigentlich Shorty?"

Verwirrung ziert Chans Gesicht:,,Shorty?"

,,Ist er nicht in eurer Gruppe?"

,,Nein, da sind Tense, Viktor, die SpaceFrogs, Cookiebreed und ich."

,,Die SpaceFrogs?", kommt es von Zombey, ,,Aber die haben Simons Freundin getötet!"

Chan nickt nachdenklich. ,,Davon haben sie erzählt. Sie wurden aus dem Hinterhalt angegriffen von Mr Trashpack und Caty. Rick wäre fast getötet worden, hätte Steve ihn nicht gewarnt."

Ungläubig sehe ich ihn an:,,Caty hat Rick angegriffen?"

,,Ja", antwortet er knapp.

,,Das ist gar nicht mal so abwegig", bemerkt Zombey ruhig, ,,Vielleicht dachte sie, dass Simon Zuhause auf sie wartet und sie wollte einfach nur schnell wieder zu ihm?" Tatsächlich das klingt logisch.

,,Weißt du auch, wie Rick gestorben ist?", fragt Manu interessiert nach.

Daraufhin schüttelt der Älteste den Kopf:,,Nein, das ist wahrscheinlich erst heute passiert." Verstehend nickt Manu. Wir bleiben noch ein wenig bei Tommy und während Ardy Tom im Arm hält, denke ich ein wenig über die Gruppen nach. Irgendwann sagt uns Ardy, dass wir wieder zurück gehen können. Ich freue mich schon richtig auf diese Matratzen, denn meine Kraft ist beinahe bis an ihre Grenzen ausgeschöpft.