Trouble In Terrorist Town

19. Kapitel - Rauch

Zimbel und ich hatten den Tag eigentlich sehr gut überstanden, aber das lag wahrscheinlich nur daran, dass wir auch den ganzen Tag nur in einem sicheren Raum blieben. Ab und an kamen Manu und Simon und Maudado und Delay vorbei. Ardy und die Apfelkrieger hatte ich tagsüber nur am Morgen, als wir aufbrachen gesehen, dementsprechend Angst hatte ich um meinen besten Freund. Am Abend war ich dann umso erleichtert, als ich ihn vollkommen heile vor mir stehen hatte.

Die Nacht verlief größtenteils ruhig. Alle konnten irgendwie einschlafen, nur irgendwann bin ich aufgewacht, weil ich ein leises Schluchzen gehört habe. Ich war mir sicher, dass es von Sarazar kam. Eigentlich hätte ich hingehen und ihn trösten sollen, aber ich hatte es nicht getan, weil mir auch einfiel, wie wenig ich es selbst mag getröstet zu werden. Ich brauche zu solchen Zeitpunkten einfach meine Ruhe und Valle wirkt wie eine Person, die das ebenfalls braucht. Deswegen ließ ich ihn in Ruhe. Kurz nach diesen Gedanken war Ardian aufgewacht und hat sich auf den Weg zu Valentin gemacht, um ihn zu trösten.

Tja, Ardy ist eben besser als ich.

Am nächsten Morgen wollte Ardy wieder mit mir unterwegs sein sowie auch Manu. Gleichzeitig wollte Ardy aber auch weiterhin mit den Apfelkriegerm umher stapfen, weswegen wir eine große Gruppe bildeten, welche auch noch Zimbel und Simon mit aufnahm, da wir den grandiosen Einfall hatten, einfach in zwei großen Gruppen die Gegend zu erkunden.

Das mag jetzt sarkastisch geklungen haben, aber es ist mein Ernst. Wir sind jetzt schon etwas länger unterwegs und ich fühle mich fast so sicher wie in der Halle. Jeder schaut sich um. Jeder kann uns verteidigen. Niemandem entgeht etwas.

An unserer Spitze laufen die Apfelkriegern, denen Zimbel und Manu folgen und Simon, Ardy und ich laufen am Ende.

Es ist irgendwie ungewohnt Chan und Tense so ernst zu sehen. Bei Zimbel ist es nicht ungewohnt und Manu... Manu versucht ein paar Witze zu machen, weswegen er meinte, er wolle auf ein Fass schießen. Würden wir jetzt am PC spielen, wäre das so viel lustiger. Aber es ist lieb von Manu, dass er es versucht.

,,Ich glaube, das erste, was ich mache, wenn ich Zuhause bin, ist duschen", murmelt Zombey und verzieht sein Gesicht, nachdem er an seinem Oberteil gerochen hat.

,,Ich darf wahrscheinlich erstmal meine Meerschweinchen füttern und Einkaufen gehen, weil meine Freunde alles aufgegessen haben", beschwerrt sich Chan und sieht dabei vorwurfsvoll Tense an, aber er wird wahrscheinlich nicht Ernst genommen, da ein kleines Lächeln auf seinen Lippen liegt. Ich weiß noch, als ich Chan für ein paar Tage besucht habe, waren wir Einkaufen und nach zwei Tagen gab es schon nichts richtiges zu essen mehr.

,,Ich werde erstmal zu Jenny gehen, um mich mit ihr zu versöhnen", ein Lächeln liegt ebenfalls auf Tense Lippen, wahrscheinlich wegen den Gedanken an seine Ex-Freundin.
Simon seufzt leise:,,Ich werde Zuhause erstmal Catys Eltern anrufen..." Tränen glänzen in seinen Augen, weswegen ich meinen Arm um ihn lege und ihn tröstend an mich drücke.

,,Und dann werden mal Ardy und ich dich richtig bekochen. Zudem noch so mega vegan und alles", versuche ich ihm aufzuheitern.

Schwach lächelt er mich an:,,Das klingt echt schön."

,,Natürlich wird das alles erst passieren, nachdem ich richtig ausführlich geduscht habe", bemerkt Ardy, ,,Ich stinke wahrscheinlich."

,,Dann lass mich aber zu erst duschen. Ich brauch nicht so lange wie du", bitte ich grinsend. Empörung zeichnet sich auf seinen Zügen ab, woraufhin wir restlichen anfangen zu lächeln, manche grinsen sogar leicht. Der gar nicht mal so abwegige Gedanke an eine Rückkehr nach Hause scheint uns wirklich gut zu tun. Wenn ich ehrlich bin, freue ich mich am meisten darauf, mal wieder ein wenig Zeit für mich zu haben und nachzudenken, ohne dass Angst meine Gedanken beherrscht. Ich vermisse sowas wirklich, auch wenn ich meine Begleiter wirklich gern habe.

,,Wisst ihr, was ich erstmal nicht mehr spielen werde?", fragt Manu und zumindest für mich ist die Antwort mehr als offensichtlich.

,,Das hier wahrscheinlich", kommt es direkt von Ardy.

Tense seuft:,,Ich werde wahrscheinlich erstmal eine Pause von Videos drehen machen."

,,Ich nicht", erwidere ich daraufhin, ,,Ein Video aufnehmen ist wahrscheinlich genau das, was ich machen werde, nachdem wir mit Simon gegessen haben." Von mehreren Seiten werde ich überrascht angesehen auch von meinem besten Freund. Ich zucke mit den Schultern und setze zu einer Erklärung an. ,,Naja... Falls die Leute wollen, dass ich aufhöre Videos zu machen, ist ein Video aufzunehmen praktisch eine kleine Ansage. Im Sinne von »Ihr könnt mir nicht nehmen, was ich liebe, ich lasse mich nicht brechen«."

,,Das ist eine schöne Ansage", bemerkt Zombey, ,,Darf ich mich der Aktion anschließen?" Lächelnd bekommt er meine Zustimmung und nach und nach fragen auch die anderen, ob sie sich auch der Aktion anschließen können. Mich macht das echt glücklich, da Aussage hinter der Aktion meiner Meinung nochmal viel deutlicher rüberkommt, und die Fans kriegen so auch schnell ein Entschuldigungsvideo, wobei ich es mir nicht gefallen lassen werde, wenn sie meckern oder gar mit Beleidigungen ankommen.

,,Erzähl doch später noch den anderen davon, dann können sie auch noch mitmachen", schlägt Simon vor.

Bevor ich antworten kann, mischt sich schon Manuel ein:,,Wenn du das nicht machst, dann werd' ich ihnen davon erzählen!"

Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. ,,Wenn ich's nicht vergessen, erzähle ich ihnen davon, ok?" Damit geben sie sich zufrieden.

Irgendwie macht sich ein wunderschönes Gefühl in mir breit, wenn ich plane, was ich Zuhause mache. Es ist so.. warm.

Wir laufen noch eine Stunde planlos durch die Gegend bis wir uns im Schutz zweier Häuser niederlassen. Auf dem Weg haben wir uns ein paar Pizzen und eine Wassermelone geschnappt, um sie zu verzehren. Die Wassermelone haben wir extra für unseren vegangen Simon durch die Gegend geschleppt, beziehungsweise er hat sie für sich geschleppt. Zombey hat sie ihm irgendwann abgenommen. Er ist und bleibt immer der freundliche Zimbelmann.

Nach dem Essen hat sich leider meine Blase zu Wort gemeldet, weswegen ich mir erstmal Erleichterung verschaffen muss. Mein Weg führt mich hinter einen Baum in der Nähe, wo ich meinen Bedürfnissen nachkomme. Ohne weitere Umwege mache ich mich auf den Rückweg zu meinen Freunden.

Doch bevor ich einen größeren Weg zurück legen konnte, höre ich hinter mir ein dumpfes Geräusch. Ich drehe mich um und lasse meine Blick über die Gegend schweifen, aber mir fallen keine Personen auf, weswegen ich meinen Weg einfach fortsetze.

Plötzlich werde ich von einer Druckwelle nach vorne geworfen und lande auf Händen und Knien, deswegen bekomme ich auch nicht sofort mit, dass ich komplett in Rauch gehüllt bin. Hustend richte ich mich auf und stolper durch den Rauch ohne zu wissen, wohin ich gerade laufe. Nachdem ich gehustet habe, hole ich reflexartig Luft, welche aber alles andere als wohltuend ist.

,,TADDL!", vernehme ich Ardian laut. Langsam ebbt der Rauch ab, dennoch muss ich mich daran orientieren aus welcher Richtung Ardys Stimme kommt. Als der Rauch komplett verschwunden ist, komme ich auch gerade bei meiner geschockten Gruppe an. Ich krümme mich vor Husten, woraufhin ich sofort von Zombey gestützt werde. Nach meiner Hustenattacke spüre ich ein leichtes Schwindelgefühl, welches ich aber einfach nur versuche zu überspielen.

Manu stellt sich vor mich und packt mich mit besorgten Blick an den Schultern. ,,Geht's dir gut?"

Ich nicke, woraufhin der Schwindel zunimmt und ich den Kopf schüttel. ,,Mir ist schwindelig."

,,Ich komme gleich wieder", Ardy klopft mir kurz auf die Schulter und entfernt sich dann mit einem Sprint von unserer Gruppe. Verwirrt schaue ich ihm hinterher.

,,Wir folgen ihm, damit ihm nichts passiert", kommt es sogleich von Chan, welcher sich dann mit Tense auf den Weg macht.

Nun meldet sich auch Zombey wieder zu Wort:,,Lass' uns erstmal zurück gehen, da kannst du dich ein wenig ausruhen." Mehrere Schüsse lassen mich ängstlich zusammenfahren und mein Blick schnellt zurück zur Richtung, in die Ardy verschwunden ist. Sorge macht sich in mir breit sowie der Drang, meinem besten Freund hinterher zu laufen und mich zu vergewissern, dass er am leben ist... falls er noch lebt.