20. Kapitel - Musiker

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- POV iBlali -

Schüsse dringen an mein Ohr. Das muss also heißen, dass unsere Freunde in der Nähe sind und ein paar Probleme haben. Ich will gerade meinen Begleitern vorschlagen unseren Freunden zu helfen, als Valentin an uns vorbei humpelt mit einem leise geknurrten Traitors. Er hebt seine Pistole und beginnt zu schießen. Überrascht folge ich mit meinem Blick den Lauf seiner Pistole, welcher auf zwei flüchtende Personen schießt. Es erinnert stark an die Szene, wo Andy und ich auf Robin, Sarazar und Gronkh gestoßen sind.

Nur diesmal geht kein Lochi zu Boden, sondern eine Person mit lockigen, längeren Haaren. Dessen Begleiter bekommt sofort mit, dass die andere Person zu Boden gegangen ist, weil sie sofort stoppt und zur anderen Person zurückkehrt. Ich erkenne ihn. Es ist Vincent, Vincent Lee. Erschrocken weiche ich zurück. Die andere Person ist dann wahrscheinlich aequitaS und sie wurde angeschossen, wenn nicht sogar erschossen.

Mein Blick fällt wieder auf Sarazar, welcher weiterhin schießt. Ich renne los und reiße seinen Arm zur Seite.

,,Was zur Hölle soll das, Vik?!", herrscht dieser mich bedrohlich an, ,,Sie könnten Erik getötet haben! Sie sind verdammte Traitor!"

,,Falsch!", antworte ich lauter als beabsichtigt, ,,Vincent ist ein Freund von mir!"

Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter und vernehm Steves leise und bedrückte Stimme:,,Lass' ihn schießen... Wir müssen hier schließlich irgendwann raus und wenn er schon so wütend ist..."

,,Es ist okay, Viktor", Vincents Stimme ist nicht mehr als ein Hauch. Sanft zieht Steve mich von Valentin weg und nimmt mich auch direkt in den Arm.

Valentin zieht mir direkt in die Augen. ,,Tut mir Leid..." Dann hebt er seinen Arm erneut. Doch diesmal schließt er seine Augen, als er schießt. Er scheint verstanden zu haben, dass sie nicht nur Traitor sind sondern auch meine Freunde.

,,Was ist mit aequitaS?", frage ich leise.

,,Tot", antwortet Valentin und seufzt tief. Ich mag gar nicht zu den beiden rüber schauen.

,,Könnt ihr bitte kurz gehen? Ich will kurz mit ihnen alleine sein." Ich sehe meine lebenden Bekannten an.

Valle schüttelt schon den Kopf, doch Maudado legt ihm nur eine Hand auf die Schulter und meint verständnisvoll:,,Natürlich. Wir gehen schonmal zurück zur Halle, okay?" Ich nicke und die anderen machen sich auf Maudados Kopfnicken hin auf den Weg außer Andy. Er bleibt mit Besorgnis in den Augen zurück.

,,Kann ich vielleicht um die Häuserecke warten? Falls was passiert", fragt er und vergräbt die Hände in seinen Hosentaschen. Ich gebe meine Zustimmung und bedanke mich noch, dann macht auch er sich auf den Weg. Als er um die Ecke biegt, gehe ich zu den beiden gerade Verstorbenen.

Ich knie mich neben Vincent Lees Körper und schiebe meine Arme unter ihn, damit ich ihn vorsichtig hochheben kann. Kurz sehe ich mich um, dann entscheide ich mich dafür die Leichen ins Haus zu tragen. So wie sie gerade noch lagen, kann ich sie einfach nicht zurück lassen.

Im Haus finde ich ein großes Doppelbett, in welches ich erst Vincent lege und dann aequitaS. Das Laken hatte ich zuvor beiseite gezogen, sodass ich sie jetzt den beiden Körpern bis zu den Schultern hochziehen kann. Seufzend betrachte ich die beiden.

,,Es tut mir Leid", flüstere ich, ,,Warum musstet ihr nur unbedingt auf unsere Gruppe treffen? Wäre Sarazar nicht in unserer Gruppe, wäre es wahrscheinlich besser verlaufen... Das soll nichts gegen Sarazar sein. Er hat schließlich seinen besten Freund verloren und eigentlich ist er ein total lieber Kerl." Ich lege eine kurze Pause ein. ,,Ich habe echt Angst vor den anderen beiden Traitors. Nicht, weil ich um mein Leben bange. Eher habe ich Angst davor, wer sie sind. Was ist, wenn es Ju und Cheng sind? Das wäre besonders scheiße für Ardy und Simon. Klar, ich würde das auch echt scheiße finden, aber die beiden haben ja schon einige Leute mehr verloren als ich." Erneut entfährt mich ein tiefer Seufzer meiner Kehle. ,,Ich habe echt die Nase voll... Ich will nur noch in mein Bett." Ich zucke mit den Schultern. Ich habe absolut keine Ahnung, wie ich mich jetzt von ihnen verabschieden soll. ,,Wir sehen uns..." Das ist wahrscheinlich das schlechteste, was ich hätte sagen können, aber irgendwann wird es doch stimmen.

Langsam trotte ich aus dem Haus und auf dem Weg zu Cookiebreed mache ich einen großen Bogen um die Stelle, wo die beiden Musiker gestorben sind.

Andy sitzt an die Häuserwand gelehnt auf dem Boden und hat eine Hand in seinem Haar vergraben.

Ich halte ihm meine Hand hin. ,,Wollen wir zu den anderen?" Überrascht sieht er mich an, dann nickt er jedoch, ergreift meine Hand und lässt sich von mir hochziehen. Auf dem Weg schweigen wir bloß. Was könnte man jetzt auch sagen? Nichts passt meiner Meinung nach am besten.

Ehrlich gesagt habe ich gerade absolut keine Lust gleich auf Applewar und Ardy zu treffen. Sie werden bestimmt trauern und das möchte ich eher ungerne sehen, auch wenn es jetzt scheiße klingt. Ich mag die Drei wirklich sehr gerne, aber mit Trauer kann ich nicht so gut umgehen.

Ein paar Minuten später kommen wir schon bei der Halle der Gruppe Eins an. Wir machen das vereinbarte Klopfzeichen und kurz darauf wird uns die Tür von Zombey geöffnet. Fragend ziehe ich eine Augenbraue hoch. Was macht er schon hier?

Er scheint meine unausgesprochene Frage zu verstehen, da er antwortet:,,Eure Gruppe hat uns auf den Weg aufgegabelt. Wir sind alle schon reichlich ausgelaugt." Zimbel macht uns Platz, damit wir eintreten können, und schließt hinter uns die Tür.

,,Wieso? Ist was passiert?", fragt Andy besorgt nach.

,,Jemand hatte eine Rauchgranate zu Taddl geworfen und Ardy hat die Person verfolgt...", erzählt der LetsPlayer.

Alamiert sehe ich mich nach Ardy um. ,,Ihm geht's gut, oder?"

,,Ja, ihm schon. Chan und Tense sind direkt zu ihm, damit ihm nichts passiert", er seufzt, ,,Aber er hat Mr Trashpack getötet."

,,Scheiße", entfährt es mir entgeistert, ,,Habt ihr schon unsere Neui-" Zombey unterbricht mich mit seinem traurigen Nicken. Ich lasse meinen Blick über unsere Gruppe schweifen. Taddl und Manu kümmern sich um Ardy, Delay und Maudado sitzen bei den Apfelkriegern und versuchen sie irgendwie aufzuheitern. Seufzend begebe ich mich zu ihnen und lege meinen Arm um Chan, um ihm zu signalisieren, dass ich für ihn da bin.

Mir kommt plötzlich ein Gedanke. Es lebt nur noch ein Traitor. Bald sind wir hier raus!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 24, 2017 ⏰

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