Let's play and talk to me at midnight

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Raven

Schweigend sitze ich auf meinem Bett und halte den XBox Controller in der Hand, welchen ich gerade am liebsten gegen die Wand schmeißen würde. So sehr ich Kyle auch liebe und ihn am liebsten auf der Stelle nehmen würde, was er jedoch niemals wissen soll, er soll sofort auf hören, mich bei Call of Duty zu schlagen! Fest beiße ich die Zähne zusammen und hämmere auf den Controller ein, während Kyle leise lachend vor mir auf dem Boden sitzt und mich ein ums andere mal tötet. Fast schon knurrend pausiere ich das Spiel und Kyle dreht sich zu mir um, guckt aus seinen grünen Welpen Augen zu mir hoch. "Was ist los?", fragt er mich leise und legt seinen Controller neben sich auf den Boden. "Was los ist? Verdammt! Du hast mich bei allen acht Spielen geschlagen! Wie lange zockst du zu Hause bitte schön?!"
Grinsend dreht er sich ganz zu mir um, lehnt seine Ellenbogen auf die Matratze und stützt sein Kinn auf seine Hände. "Ich zocke fast gar nicht, ich kann auch nichts dafür, dass du zu abgelenkt bist", lächelt er mich an und mit leicht geröteten Wangen setze ich mich so vor ihn, dass meine Beine neben seinem Körper sind und er zwischen ihnen kniet. Nur schwer kann ich mich davon abhalten, meine Hand in seine Haare fahren zu lassen und lege sie stattdessen auf mein Knie. "Stan?", seine Stimme ist leise und augenblicklich schaue ich ihn an. "Ja?", frage ich ihn leise und streiche ihm eine Stähne aus seinem schönen Gesicht. "Als du mir damals gesagt hast, dass Red mich nur verarscht... Woher hast du das gewusst?"
Er will das jetzt nicht wirklich wissen, oder? Er will nicht wirklich wissen, warum ich wusste, dass Red ihn nur verarscht hat? Bei aller Liebe... aber.. "Ich wusste es einfach, Kylie", seufze ich und lächele leicht gequält. Er seufzt leicht und dreht sich wieder um, nimmt den Controller in die Hand. "Spielen wir noch eine Runde?" Schnell nicke ich und setzte das Spiel fort, welches ich vorhin pausiert hatte. Grinsend nehme ich Kyles Kopf zum dritten mal ins Visir und ehe ich einen Piep von mir geben kann, habe ich auch schon RT gedrückt und fange an zu lachen.
Kyle grinst mich nur an und schlägt mir gegens Knie, während ich mich auf den Rücken fallen lasse und gedanklich einen Freudentanz aufführe. Ich weiß, nichts besonderes, aber es freut mich halt.

Mit geschlossenen Augen liege ich da und fahre mit der Hand leicht über eines meiner Kissen. Auf einmal kitzeln weiche Haare meine Wange und ich reiße irritert die Augen auf. "Was machst du da, Kyle?", frage ich ihn leise und ziehe eine Augenbraue hoch, als er anfängt zu grinsen. Der kleine Rotschopf blinzelt mich amüsiert an und stützt sich mit seinen Händen neben meinem Kopf ab, seine Knie neben meiner Hüfte und sein perfekter Hintern auf meinem Unterleib. Ein leichter Rotschimmer legt sich auf meine Wangen und fest beiße ich die Zähne zusammen.
"Nichts", grinst mein Lockenkopf und setzt sich aufrecht hin, verlagert sein Gewicht und ich keuche leise auf. "Mir ist langweilig, Stan...", brummt Kyle leise und lehnt sich leicht gegen meine angewinkelten Beine, missbraucht sie als Lehne. Ich will gerade anfangen zu reden, als plötzlich "America" von Motionless in White durch mein Zimmer schallt. Leicht grinse ich den Juden an und greife nach meinem Handy, welches ungefähr einen halben Meter von mir entfernt auf der Matratze liegt.

Michael

Mit hochgezogener Augenbraue nehme ich den Anruf an und halte mir das Handy ans Ohr. "Hallo?", frage ich ihn leise und mein Blick schnellt zu Kyle, welcher mich leicht angrinst und meine Beine weiterhin missbraucht.
"Raven? Hast du Pete gesehen?" Michaels Stimme klang gehetzt und ich runzele irritiert die Stirn. "Warum? Was ist passiert?"
"Graf Schwuchtula ist in die Krankenstation gestürtzt und hat Pete mit sich gezogen. Ich wollte ihnen zwar hinterher, aber diese Bitch von Krankenschwester hat mich aufgehalten. Als ich danach versucht hab, sie zu finden, waren sie weg. Einfach verschwunden...", meint Michael tonlos und ich seufze, während Kyle von mir runter steigt und sich neben mich setzt. "Die Beiden werden schon auftauchen, Michael. Pete weiß schon, wie er sich wehren kann", erwidere ich und drehe den Kopf zu Kyle, welcher anscheinend unser Bild gefunden hat und es in die Hand nimmt. Leicht lächele ich und setze mich aufrecht hin.
"So wie Pete ausgesehen hat, glaub ich nich, das er stark genug ist, sich zu wehren, wenn Graf Schwuchtula ihn mit sich schleppt...", brummt der Goth am anderen Ende der Leitung.
"Mach dir nicht so viele Sorgen, Michael. Mike wird ihn schon nicht auffressen", seufze ich und verdrehe leicht die Augen. Irritiert höre ich ein leiches Lachen von Kyle und wieder schnellt mein Blick zu ihm. Der Jude schüttelt nur leicht den Kopf und setzt sich in den Schneidersitz vor mich, ehe er sich zu mir rüber beugt und mir das Handy aus der Hand nimmt. "Ihm geht's bestimmt gut", grinst er hinein und legt auf. Ungläubig sehe ich den Lockenkopf an. Er hat jetzt nicht einfach aufgelegt, oder?

Goths are Non-ConformistsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt