Goths are Non-Conformists

Too much Information for one Day...

Raven

13.30

Unruhig beiße ich auf meiner Lippe herum, während mein Blick immer wieder zur Uhr schnellt. Ich sollte mir mal abgewöhnen, so ungeduldig zu sein, das wird mir bestimmt mal irgendwann zum Verhängnis.

"Stan...?"

Irritiert ziehe ich eine Augenbraue hoch und drehe meinen Kopf zu Butters, welcher sichtlich unwohl mit seinen Fingern rumfuchtelt. "Was ist?", murmele ich und reibe mir leicht über die Wange. Mal sehen, was Butters von mir will, sonst spricht er mich nie an, außer, er fragt mich nach einem Stift, was aber nur selten vorkommt.

"Stimmt es,... dass einer deiner Freunde... naja... von einem der Vampkids... gebissen.. wurde?", während er das sagt, schaut er mich aus großen, angstgeweiteten Augen an und ich ziehe nun auch die zweite Augenbraue hoch. Das macht also schon die Runde? "Woher weißt du das?", frage ich ihn und drehe mich etwas zu dem Blonden, um seine Reaktion besser sehen zu können. Irgendwer musste das ja vorhin mitbekommen haben. "Eric hat es mir erzählt... Er meinte, die Beiden wären voll die Schwuchteln und so... ", er stockt leicht und sieht mich unsicher an, "Wird dein Freund jetzt nicht auch... zum Vampir?"

Meine Augen weiten sich in Unglauben und ich starre Butters wahrscheinlich gerade an, als wäre er ein dreiköpfiger Hund, welcher gerade versucht, seinen Schwanz zu jagen, Chutuhlu sei Dank, dass er das nicht wirklich war.

"Butters, du denkst nicht wirklich, dass Pete ein Vampir wird, oder?", frage ich noch immer ungläubig und bemerke, wie der Blonde sich unwohl umsieht. "Naja... das funktioniert doch so, oder?" Leicht schüttele ich den Kopf und er wird rot wie eine Tomate. "Butters, es gibt keine Vampire", versuche ich ihm verständlich zu machen, jedoch scheint er mir nicht zu glauben. "Aber die Vampkids sind doch Vampire!"

"Die Vampkids tun nur so, als wären sie Vampire, Butters", seufze ich und werfe einen Blick auf die Uhr

13.45

"W-Was?"

Nun sieht Butters mich an, als wäre ich verrückt. Der Junge glaubte doch wirklich alles, oder? Er ist schon naiv... Er räuspert sich und reibt sich leicht verlegen über den Nacken. "Bleibt das unter uns, Stan?"

Leicht nicke ich und sehe nach vorne, da Mr. Mkay gerade den Raum betritt.

"Mr. Johnson ist krank, also habt ihr jetzt frei, da wir keine Vertretungskraft haben, die euch betreuen kann. Also, geht jetzt und macht irgendwas, Mkay!"

Genervt seufze ich und beobachte, wie Mr. Mkay wieder verschwindet.

Mit einer schnellen Bewegung pfeffere ich mein Zeug in meine Umhängetasche und stehe auf, ohne auf irgendwen zu warten. Auf wen den auch? Henrietta ist nicht in meiner Klasse, Pete und Michael sind noch immer auf der Krankenstation, von Firkle will ich gar nicht erst anfangen, schließlich ist er erst auf der Middle School. Die Tasche schulternd mache ich mich auf den Weg aus dem Raum, als mich jemand am Arm packt und fest hält. Wird das hier zur Gewohnheit mich fest zu halten? Genervt drehe ich mich um und stocke. Vor mir steht Wendy. Irgendwie habe ich gerade das unbändige Verlangen, mich zu verpissen und sofort zu Starks Pond zu flüchten.

"Stan?"

Fast schon angewidert verziehe ich das Gesicht, als ich höre, wie ekelhaft lang sie meinen Namen zieht. Was will Wendy denn jetzt schon wieder von mir? Während sie wieder anfängt zu reden, lasse ich meinen Blick über sie gleiten. Ihre schwarzen, leicht lockigen Haare trägt sie offen, ihre Beine werden von einem kurzen, violetten Rock geziert und sie hat ihre violette Weste an.

"Stan, da wir ja jetzt frei haben, dachte ich mir, wir könnten doch bestimmt in dieses kleine französische Café gehen?", sie klippert mit den Wimpern und ich ziehe, schon wieder, eine Augenbraue hoch. "Hör mal, Wendy...", beginne ich, werde jedoch von jemandem unterbrochen. "Stan wollte schon mit mir was machen, tut mir leid, Wendy!"