~ fourth chapter ~

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Jetzt wurde mir klar, dass Louis niemals aus meinem Leben verschwinden wird. Alles wird mich an ihn erinnern - ob es ein Skaterpark ist, eine Schule oder die Narben, die meine Hüfte zieren.
Ich rief Lara an, um sie zu fragen ob sie kommen und mich irgendwie ablenken könnte. Schon früher hatte sie immer Zeit für mich, wenn ich sie brauchte..
Wie wir uns aus den Augen verlieren konnten? Keine Ahnung, aber jetzt sind wir wieder für einander da, es ist als wären wir nie getrennt gewesen.
Vom Kopf her sind wir Schwestern, so stellten wir uns früher auch immer anderen vor, viele denken wahrscheinlich immer noch wir wären wirklich verwandt.

Als sie endlich kam umarmten wir uns einfach. Wir standen für gefühlte 10 Minuten einfach nur im Skaterpark, eng umschlungen, so als könnte uns niemand trennen.
Irgendwann lösten wir uns aus der Umarmung, aber keiner sagte ein Wort - es war auch nicht nötig. Um nicht über Louis nachdenken zu müssen erzählte ich ihr auf dem Weg zu Starbucks, dass ich unbedingt noch einen Job brauche, sonst kann ich gleich wieder aus meiner neuen Wohnung ausziehen.
"Wie wär's, wenn du im Starbucks fragst? Die könnten bestimmt etwas Hilfe brauchen, das dauert nämlich immer etwas länger hier bis du deinen Kaffee bekommst". Als sie lacht kommen ihre strahlend weißen Zähne zum Vorschein. Ich muss direkt mit ihr lachen - ihr Lachen war schon immer mega ansteckend.

"Einen Versuch ist es wert." Ich grinse dabei nur. Starbucks war schon immer mein Lieblingscafe. Lara und ich sind nach der Schule immer dort hin gegangen um unsere Hausaufgaben gemeinsam zu erledigen. Sie scheint immer noch ab und zu hinzugehen, ich dagegen war kurz bevor ich von hier weggezogen bin das letzte mal im Starbucks - mit ihr.

Und schon viel mir ein neuer Satz ein, den ich an die Wand hängen könnte;
"good things take time"

Als wir ins Cafe gingen, dachte ich, ich spürte endlich wieder das Gefühl von Heimat. Nirgendwo anders konnte ich Tomlinson so schnell vergessen wie hier. Aber vergessen ist hier das falsche Wort, denn ich merkte schnell, dass er sich doch noch in meinem Gedankengang herumschlich. Auch die Frage "Warum?" ging mir immer wieder durch den Kopf.

Ich konnte mich plötzlich kaum mehr auf Lara konzentrieren. Ich hörte nicht mehr was sie sagte, denn ich hörte in diesem Moment nur seine Stimme. Ich roch den frischen Kaffee nicht mehr, denn mir dran nur der Geruch von Louis in die Nase - eine Mischung aus beißendem Zigarettenrauch und frischem Aftershave.
Dieses Gefühl, welches ich früher immer hatte, wenn er mich ansah, lies mich plötzlich erzittern.

Ich schluckte und sah mich um. Es war als würde er neben mir stehen und mich mit seinen eiskalten blauen Augen anstarren - so nah, dass ich ihn schon riechen kann.
Doch als ich mit meinem Blick das Cafe nach dem Teufel absuchte, konnte ich ihn nirgends entdecken.

Und doch wusste ich dass er hier ist.

~ Bad Angel ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt