~ twentieth chapter ~

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Louis' sight:

Ich hatte gestern Abend beschlossen erstmal nicht mehr weiter zu lesen. Nicht nur weil mich ein mega schlechtes Gewissen plagte, sondern auch weil ich irgendwie Angst vor ihren Worten hatte.

Ich? Angst? - Ja.

Wisst ihr wie es ist zu lesen, wie sehr man jemanden zerstört hat? Schrecklich. Wirklich schrecklich...

Es war gerade Mitternacht und ich saß auf meinem Balkon. Gemütlich in Boxershort mit einem Bier in der Hand. Das mache ich öfter wenn ich nachdenken muss. Jetzt schwirrten meine Gedanken nur um Kylie und das Tagebuch.

Ich bin nicht wirklich so, wie ich es immer vorgebe. Stark, beliebt und respektiert - ja so wollte ich sein und ich habe es auch geschafft zu erreichen, dass mich alle so sehen. Aber trotzdem war ich nicht so. Alleine schon, dass ich vorspielen muss Stark zu sein macht mich Schwach.

Das erinnert mich immer an meinen Vater.

Wie er da im Sessel saß mit der Zeitung in der Hand. Ich vor ihm stand und schuldig auf den Boden sah. Seine Brille lag tief auf seiner Nasenspitze, so tief dass die Brille schon fast unnötig schien, da er sowieso darüber schaute. Er war schon immer streng gewesen, dass ließ er sich durch seinen Gesichtsausdruck auch anmerken. Wenn ich als Kind etwas ausgefressen hatte "bestrafte" er mich immer mit den selben Worten.

"Louis William Tomlinson. So heisst du doch nicht war? Ja. Du trägst meinen Namen. Und unter diesem Namen steht ein großer Ruf , den du mit deinen Spielerreien verschindelst. Du solltest lieber lernen, statt mit Sand zu werfen!
In dieser Welt muss man sich durchkämpfen. Du hast schon verloren, wenn du auch nur den kleinsten Anschein von Schwäche zeigst. Merk es dir. Und jetzt geh auf dein Zimmer."

Seine Worte die er immer und immer wiederholte konnte ich nicht vergessen.
Und trotz dass er streng und überheblich war - er hatte recht.

Kylie's view:
Da für mich heute ein guter Tag war beschloss ich mich endlich mal nach einem Job umzusehen. Schon als ich aus dem Bett stiegt war ich ganz euphorisch und glücklich. Ich weiß nicht warum, aber ich genoss es und von mir aus könnte so jeder Tag beginnen.

Ich hatte schon einen Plan wo ich als erstes hingehen würde.
Also zog ich mich an und frühstückte erstmal gemütlich. Irgendetwas war anders, aber was wusste ich nicht.

Fertig gefrühstückt zog ich mir meine Schuhe an und packte die Bewerbungspapiere welche ich schon vor Wochen geschrieben hatte in meine Tasche.

Und mein Weg führte mich zum Kindergarten, der schon am anderen Ende meiner Straße lag. Schon als ich reinging fühlte ich mich wohl.

Ich liebe Kinder, und das nicht nur weil sie süß und knuffig sind, sondern vor allem weil sie noch nie richtigen Schmerz spüren mussten. Und ich wollte dafür sorgen, dass das auch so bleibt. Außerdem sind Kinder ehrlich, was ungefähr 60% der Erwachsenenwelt nicht sind.

Ich musste mich nur kurz vorstellen und meine Bewerbungspapiere abgeben und schon hatte ich einen Probetag.
Ich wusste heute würde ein guter Tag werden.

Die Kinder waren alle nett und ich hatte sie sofort in mein Herz geschlossen. Als die Abholzeit kam fragten mich viele, ob ich morgen wieder da sein würde. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, deswegen habe ich einfach gesagt, dass ich schauen muss ob ich morgen Zeit hab..

Als letzter war nur noch der kleine Jamie da. Er war 2 Jahre alt und "der Coole" unter den Kids. Ich habe von Ms. Walter erfahren, dass er gerne Unsinn macht um zu zeigen, dass er alles kann. Heute hat er Glitzer aus dem Bastelkasten genommen und ihn einfach gegessen.

Das musste ich irgendwie seiner Mutter beibringen. Die Tür des Kindergartens ging auf, es konnten nur Jamie's Eltern sein. Doch als ich sah, wer das wirklich war sprudelte in mir die Wut hoch.

Louis kam mit einer recht hübschen Blondine in seinem Alter durch die Tür. Sein Blick traf genau zur selben Zeit auf mich wie meiner auf ihn.

"Das ist jetzt nicht dein Ernst oder? Kommst du sogar schon hierher um mich fertig zu machen?" Ich war so unendlich glücklich darüber, keine Angst mehr vor Louis zu haben.

Er sagte nichts, sah mich nur mit einem Ausdruck an, den ich nicht deuten konnte. Jamie saß noch auf meinem Schoß, doch als er Louis und seine Blondine sah sprang er auf.
Er rannte - so gut es ging - auf die beiden zu. Bei der Blondine angekommen, konnte ich aus Jamie's hysterischem Plappern nur das Wort "Mama" heraushören.

Jamie gehörte also zu der Blondine, die auch zu Louis gehörte. Hieß das...

Louis hat einen Sohn?

~ Bad Angel ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt