~ seventeenth chapter ~

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Jetzt wusste er also wie ich über ihn dachte. Jetzt war es endlich raus. Ich hätte es ihm nie bewusst ins Gesicht sagen können, aber ich glaube er konnte es sich sowieso schon denken. Denn er wirkte keineswegs überrascht.

"Ich glaube.. Ich muss dann auch wieder gehen."

Meine Stimme zitterte wieder, während sein Grinsen breiter wurde. Er wirkte irgendwie unheimlich, wie er mich so nichtssagend angrinste.

Doch als ich an ihm vorbeigehen wollte, raus aus der Hölle, umfasste er mein Handgelenk mit seiner kalten, großen Hand und brachte mich so dazu stehen zu bleiben.

Ich war dicht neben ihm, schaute starr gerade aus. Ich spürte, wie er sich leicht zu mir runterbeugte. Sein Atem prallte heiß an meinem Hals ab als er anfing zu reden.

"Das glaube ich nicht."

Diesmal klang seine Stimme gefährlich und mich lies das Gefühl nicht los, dass Louis etwas mit mir vor hatte.

Er lies den Satz nach einer Anweisung klingen, sodass ich unmöglich etwas dagegen sagen konnte.

Doch zu meiner Überraschung ließ er mein Handgelenk wieder los, drehte mich dann aber so um, dass ich ihm ins Gesicht schauen musste.

Seine Aktionen liessen mich wieder wie früher fühlen.
Und ich spürte schon wieder die aufsteigenden Tränen, auch wenn er noch nichts gemacht hat, ich wusste er hatte sich nicht geändert.

Louis schien zu merken, dass ich kurz davor war in Tränen auszubrechen, doch das brachte mich nur noch mehr dazu die heiße, salzige Flüssigkeit zurückzuhalten.

Er legte seine immer noch kalte Hand an meine Wange und streichelte sie mit seinem Daumen zärtlich. "Lass es raus Babe." Leicht beugte er sich nach vorne und berührte mit seinen Lippen meine Stirn. Nachdem er einen Kuss auf meiner Stirn hinterlassen hat, stellte er sich wieder aufrecht hin.

Ich war wie eingefroren, konnte mich weder bewegen, noch klar denken. Was sollte das?!
Ohne groß darüber nachzudenken platzten meine Gedanken einfach aus mir raus.
"Lass mich in Ruhe du Psycho!!" Die Angst, die in mir immer größer wurde, wandelte sich jetzt blitzschnell in Reflex um und ich rannte aus dem Zimmer raus.

Doch ich hatte nicht mal die Hälfte des Flures hinter mir, als starke Arme mich zurückzogen.

Louis' sight:
Sie wusste wahrscheinlich genauso gut wie ich, dass sie keine Chance hatte, denn ich war um einiges schneller als sie.
Und so musste ich mir nicht mal viel Mühe geben, packte sie einfach nur mit festem Griff an ihrem Oberarm und zog sie zurück zu mir.

Als ich sie zu mir drehte, und sie mit warnendem Blick ansah, flossen die Tränen schon über ihre Wangen. Ich wollte nicht, dass sie litt, doch ich brauchte sie.

Ich schob sie zum Bett und drückte sie fest, aber darauf achtend ihr nicht weh zu tun, auf die Bettkante. Sie wehrte sich nicht. Als sie sich endlich gesetzt hatte ging ich in die Küche um ihr Taschentücher zu holen. Wie sie da so saß und ganz klein und gebrechlich aussah tat sie mir ein wenig leid. Aber es musste sein, ob sie es wollte oder nicht.

Ich ging wieder zu ihr und hielt ihr die Packung mit den Taschentüchern hin, doch sie schaute mich nicht einmal an. Ich schüttelte ungeduldig den Kopf und zog ein Tempo für sie raus und hielt es ihr wieder vors Gesicht. Doch als sie wieder keine Anstalten machte, es zu nehmen wurde ich langsam sauer.

"Jetzt nimm es!"

Ich sagte es lauter und strenger als ich eigentlich wollte. Sie zuckte kurz zusammen und nahm mir dann endlich das Tuch aus der Hand.
Für einen kurzen Moment konnte ich ihre Augen sehen, gerötet vom weinen.

Ich setzte mich auf dem Stuhl der neben meinem Bett stand. So saß ich genau vor ihr.

Mir kamen diese Striche an ihrem Oberschenkel wieder in den Sinn. Kylie war noch nie sehr aufgeschlossen gewesen, aber ich wollte wissen was das war. Ich konnte es mir schon denken, hoffte aber dass ich Unrecht hatte.

Mittlerweile hatte sie sich auch ein wenig beruhigt. Ich musterte sie eindringlich.

"Kylie?"

Sie schaute mich an. Die Rötung in ihren Augen hatte nachgelassen und so schauten mich nun stechend Grüne Augen an.

Ich wartete kurz, doch worauf weiß ich nicht. Vielleicht darauf, dass sie irgendwas sagte, doch sie machte keinen Anschein danach.

Und dann sprach ich einfach aus, was mir schon so lange auf der Zunge lag.

"Was ist mit deinem Oberschenkel passiert?"

Authorsnote:
Uuuund?

Übrigens sind wir bei über 200 Reads *-*
(Ich schreibe schon vor, also kann es sein dass sich die Zahl schon geändert hat!! <3)

DANKE dafür ❤

~ Bad Angel ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt