~ thirteenth chapter ~

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Als ich gegangen bin, habe ich nicht bedacht, dass ich weder wusste, wo ich bin, noch wusste ich, wie ich wieder nachhause komme.
Das stellte sich als Problem dar, denn mein Orientierungssinn glich dem eines Fisches, der immer wieder gegen die Glaswand eines Aquariums schwamm. Ich konnte mir Wege nur merken, wenn ich sie immer wieder laufen muss.

Nach einer halben Stunde verzweifeltem hin und her laufen beschloss ich, jemanden zu fragen, wo die Bar lag, denn von dort aus wusste ich den Weg nach Hause einigermaßen. Doch ich tat mich schwer jemanden zu finden, bei dem ich mich zu fragen traute. Weitere zehn Minuten später hatte ich endlich einen nett aussehenden Opa gefragt, wie ich zur Bar komm. Erst sah er mich komisch an. Verständlich - es war morgens, ich sah schrecklich aus, und ich wollte zu einer Bar. Es war mir unangenehm, deshalb versuchte ich ihm zu erklären, dass ich eigentlich nachhause will und nicht in die Bar. Aber es schien ihn nicht wirklich zu interessieren, denn ohne eine weitere Anmerkung beschrieb er den Weg.
Die Straße runter, dann rechts und Sie sind schon da.

Ich dachte ich wäre extrem lange von der Bar entfernt, weil ich diese Umgebung gar nicht kannte.
Nachdem ich mich bedankt habe, folgte ich seiner Beschreibung und fand dann endlich Nachhause. Ich sollte mir mal vorher über sowas Gedanken machen.

Zuhause angekommen nahm ich direkt ein leeres Blatt zur Hand und schrieb darauf »don't listen to what people say, but watch what they do«
Mir kam plötzlich wieder Drake in den Sinn, und was er mit mir anstellen wollte. Doch es war nicht so, wie ich es aus dem Fernsehen kannte. Ich fühlte mich zwar schrecklich und ekelhaft berührt, aber Angstzustände habe ich nicht. Vielleicht war ich abgehärtet, vielleicht war ich aber auch einfach zu "erwachsen". Mir kam das nicht so schlimm vor, wie das was Louis früher mit mir gemacht hatte.

Aber ich hatte jetzt keine sonderliche Lust mehr darüber nachzudenken. Also hing ich schnell das beschriebene Blatt auf und beschloss dann, mir eine Pizza zu gönnen. Natürlich eine tiefgefrorene Pizza. Ich schob sie also in den Backofen und ging danach schnell duschen.
Mein Handy klingelte etliche Male, doch es interessierte mich nicht.

Fertig geduscht und angezogen lief ich in die Küche und holte meine mittlerweile fertige Pizza aus dem Ofen. Dann machte ich mir einen Dutt und pflanzte mich auf meine heiß geliebte Couch. Während ich anfing zu essen, leuchtete der Bildschirm meines Handys auf. Genervt nahm ich es und entsperrte den Lockscreen.

6 verpasste Anrufe von Lara
2 ungelesene Nachrichten in 1 Chat.

Lara. Nach einem Augenverdrehen meinerseits las ich ihre Nachrichten. Naja, ich überflog sie eher. Da stand irgendwas von ich mache mir sorgen bla bla und wo warst du? Louis hat mir geschrieben was passiert ist bla geh endlich ran.

Ich schrieb einfach es sei alles ok und schaltete mein Handy dann auf stumm. Denn alles was ich an diesem Tag noch wollte war meine Ruhe.

Authorsnote:
Ist eher kurz - i knooww
Nächstes wird wieder länger ❤ promise

~ Bad Angel ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt