Teil 1: -Kapitel 6-

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Stöhnend versuchte ich mich zu bewegen,aber irgendwas drückte mich zu Boden. Stück für Stück spürte ich meinen Körper wieder und wünschte mir augenblicklich er wäre doch noch taub. Keuchend schnappte ich nach Luft und versuchte meine Augen zu öffnen. Mein kompletter Körper brannte vor Schmerzen. War der Sturz doch kein Traum gewesen? Ich blickte um mich und erkannte nur unscharfe Konturen. Ein riesiges rot-orangenes Licht wackelte hin und her. Es hatte nicht die Form eines Kreises oder einer gewöhnlichen Lampe. Es war wie eine meterhohe lebendige rauchende Wand. Um mich herum schwebten graue Punkte zu Boden und irgendetwas rauchte. Dort wo ich die Treppe vermutete waren nur noch zwei zerbrochene Holzbalken und selbst die Wände im Erdgeschoss waren Ruinen. Panisch versuchte ich aufzustehen,als mir klar wurde,dass es brannte. Die leuchtende Wand waren eigentlich heiße Flammen und versperrten mir den einzigsten Ausgang. Die Punkte waren Asche der Dachbalken über meinem Kopf. Sie könnten jeden Moment einstürzen und mich unter ihrem Gewicht vergraben. Ich hatte also drei Wege offen wie ich sterben konnte und an keiner fand ich Gefallen. Entweder würde ich am lebendigen Leibe gegrillt oder von dem Hais vergraben. Die Schönste wäre mir doch wenn ich am Rauch ersticke. Es heißt man würde langsam das Bewusstsein verlieren und am Sauerstoffverlust sterben. Aber so dringend wollte ich es doch nicht testen. "Da liegt jemand!" Erschrocken rutschte ich an die Wand und machte mich kleiner. Was war,wenn das unsere Angreifer waren? "Onkel,lass uns gehen. Er ist nicht hier." sagte eine andere männliche Stimme. Wer war nicht hier? "Wer auch immer das ist,wird sterben." wand die erste Stimme wieder ein. Wahrscheinlich der Onkel. "Wir haben aber nicht viel Zeit!" Der andere Mann murmelte irgendetwas von Sturkopf und war hörbar aufgebracht. "Komm jetzt!" Rief die zweite Stimme wieder. Ängstlich starrte ich auf den Schatten auf der anderen Seite der Flammenwand. Ich musste so schnell wie möglich von hier fort. Aber wohin nur? Ich schaute mich nach einem anderen Ausgang um und erblickte erleichtert ein Fenster. Wenn ich schnell genung war,konnte ich es sogar schaffen. Allerdings war die Decke dort bereits zum Teil eingestürzt und würde auch noch komplett. Man musste nicht klug sein um das erkennen zu können. "Onkel!" Ich zuckte zusammen und blickte zum Fenster. Konnte ich mich solange auf meinen Beinen halten? Musste ich wohl. So ruhig wie es ging atmete ich ein und aus. Du schaffst das. Spornte ich mich selber an. Entschlossen drückte ich mich mit Schwund hoch. Hustend lehnte ich mich an die Wand und sah alles für kurze Zeit verschwommen. Die Luft wurde hier immer knapper. Die Holzbalken über meinem Kopf ächzten und knackten. Das Feuer fraß sich zu mir durch. Mittlerweile waren die Flammen nur noch zwei knappe Meter von mir entfernt. Ich konnte ihre Hitze spüren und wurde dadurch noch entschlossener. "Zuko! Da ist wirklich jemand!" Eine zweite Gestalt gesellte sich zu der anderen. Links von mir krachte der Rest der Decke ein und versperrte mir meinen letzten Ausgang. Ein Balken knallte mit einem lauten Krachen senkrecht auf dem Boden und kippte gefährlich zu mir. Mit großen Augen ließ ich mich fallen und krabbelte hastig zurück. Schreiend hielt ich mir meine Hände vor meinem Gesicht um es zu schützen. Der Boden bebte vor meinen Füßen,aber ich spürte keine Schmerzen. Verwirrt senkte ich meine Hände und zog scharf die Luft ein. Der Balken hatte mich nur um wenige Zentimeter verfehlt. Die Gestalten hinter der Wand bewegten sich synchron und die Flammen um mich herum schrumpften zusammen. Feuerbändiger. Es gab sie wirklich? Wir Kinder waren keine Ausnahmen? Eine rundliche kleinere Gestalt huschte zu dem Balken und untersuchte es stirnrunzelnd. Ee sah alt aus,aber war es normal,dass ich ihn sympathisch fand? Bestimmt nicht,oder? Scheinbar hatten sie mich wegen des Balkens noch nicht erkannt. So leise und wie möglich wich ich zurück. Plötzlich hörte ich ein Kreischen wie das von Metall. Sofort drehte ich mich um. Die Tür zum Schlafzimmer meiner Eltern kippte in meine Richtung. Wie vom Blitz getroffen stand ich auf und sprang über den Balken. Jetzt bemerkte mich die schlankere und wollte mir den Weg versperren. Wütend blieb ich stehen. Ich konnte nicht verstehen warum ich es war. In mir brodelte alles. Mit meinen Fäusten und meinen Füßen machte ich ein paar Bewegungen,wie ich es auf einer Schriftrolle gesehen hatte. Ein riesiger Schwall von Flammen raste auf ihn zu. Der Junge reagierte ziemlich schnell. Während er abgelenkt war rannte ich los und wollte an ihm vorbei,aber er hielt mich an meiner Schulter fest. "Wer bist du?" Interessiert schaute er mich an. In mir brodelte eine so unermäßliche Wut. Es machte mir Angst,aber ich fühlte mich gleichzeitig auch so unglaublich mächtig. "Das geht dich nichts an." Sein Griff um meine Schultern verstärkte sich und er drückte mich an eine noch heiße Wand. "Ich bin Prinz Zuko Sohn von Ozai." Ich gab ihm eine Ohrfeige und trat mein Knie ihn in seine Bauchgegend. Stöhnend sackte er zusammen. Solange ich noch Zeit hatte,flüchtete ich aus meinem Haus und erstarrte als ich draußen im kalten Schnee stand. Überall war Rauch und die Häuser waren nur noch qualmende und brennende Ruinen. Verzweifelt drehte ich mich um mich selbst. Als mein Blick an meinem Heim hängen blieb,sah ich Zuko,wie er mich mit einem unergründlichen Blick musterte. "Was habt ihr getan,ihr Barbaren!" Mir kamen Tränen. Wo waren meine Eltern. Ich rannte los. So schnell wie mich meine Beine eben tragen konnten. Auf einmal verlor ich unter mir den Boden und landete im plattgetrampelten Schnee. Schnell rappelte ich mich wieder auf und stellte mich kampfbereit zu Zuko. Aus der Richtung aus der ich kam,war eine schwarze Fläche. "Sag mal spinnst du? Du hättest mich töten können!" Der Jungs grinste mich frech an. Wütend zog ich meine Brauen zusammen. Ich ahmte die selbe Bewegung wie zuvor nach. Mit Leichtigkeit löste er die Flammen auf und schleuderte zwei zu mir zurück. Ich konnte ihnen zwar stolpernd ausweichen,aber er lacht mich aus. "Gib's auf. Du hast so gut wie verloren." brüllte ich ihn an und könnte mich dafür ohrfeigen. Ich konnte mich nichtmal wehren und forderte einen waschechten Feuerbändiger zu einem Kampf heraus. Zwar war ich die Mächtigste unter uns Kindern,aber gegen ihn hatte ich keine Chance. Was war mit mir los? "Wir machen eine Wette!" rief er mir zurück und grinste mich gerissen an. Der rundliche grauhaarige Mann eilte aus meinem Haus. "Sprich schon weiter!" "Wenn ich gewinne kommst du mit auf unser Schiff." Mit seinem Kopf deutete er nach links zur Klippe. Ohne ihn aus den Augen zu lassen lief ich dorthin und guckte runter. Viele riesige graue Schiffe hielte in unserem Hafen und luden Menschen unserers Volkes auf das Schiff. "Als Gefangene!?" schrie ich ihn wutentbrannt an und griff ihn mit einem riesigen Feuerschwall an und wie ich feststellte,war es meine größte die ich je eschaffen hatte. Mein Gegenüber mit der Narbe löste sie in einer Kreisbewegung auf. "Wenn du gewinnst darfst du frei herumlaufen." Mitleidig schaute der grauhaarige Mann zu mir und schüttelte warnend seinen Kopf. "Na gut..." sagte ich. "Aber..." Er stellte sich bereits in Stellung. "Wer ist der Schiedsrichter?" Der dickliche Mann hastete zu uns. Mit einer Handbewegung bedeutete er mir,dass ich näher zu ihnen kommen soll. Kurz verschwamm mir die Sicht und ich ging fast in die Knie,aber ich war nicht so schwach und zeigte es ihnen deshalb nicht. Einige schaulustige feindliche Krieget stellten sich in einem Kreis um uns. "Ich hatte noch nie einen Wettkampf." beichtete ich dem dicken Mann. "Zuko..." fing er an,aber dieser hob nur seine Hand und schenkte ihm einen giftigen Blick. "Kannst du dich verteidigen?" fragte mich der Schiedsrichter besorgt. Kopfschüttelnd wich ich einer Feuerkugel aus. "Schau." Der Mann machte in meinem Augenwinkel eine Bewegung die ich mir sicherheitshalber einprägte. "Onkel!" Zuko kam auf mich zu und griff mich an,aber ohne Feuer. Siegessicher sprang ich über seinem Kopf und trat ihm in den Rücken. Ich landete wackelig auf meinen Füßen und viel dann Vorwärts auf meine Knie. Schnell sprang ich wieder auf und musste mich hinter einem kleinen Eisberg ducken. Ich spürte wie das Eis schmolz. Rechtzeitig hörte er mit den Flammen auf. Ich sprang aus der Deckung und wollte ihn angreifen. Etwas heißes traf mich und ich krachte gegen einen Wachen. Benommen klammerte ich mich an ihm fest. Meine Beine versagten mir den Dienst und ich landete unsanft auf dem kalten Schnee. Zuko schritt mit einem kalten Blick auf mich zu. "Bringt sie an Bord." Dann wurde alles schwarz um mich herum.

Avatar Der Herr der Elemente ~ Ein Spirit auf der FluchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt