Teil1 -Kapitel 4-

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Müde streckte ich mich und ging auf direktem Weg zu unserem Putzraum. Dort nahm ich einen Kamm und kämmte nachdenklich durch meine zotteligen Locken. Mich wundert es noch immer ein wenig,was ich in letzter Zeit träumte. Wenn Großmutter noch am Leben wäre,könnte sie mir bestimmt den Sinn der Träume nennen können. "Okay,ganz ruhig Elvina. Du hast einfach nur zu viele Geschichten von Großmutter im Kopf." sagte ich meinem grübelnden Spiegelbild im Wasser und versuchte es mit einem kleinen Lächeln. Die Worte wirkten,wenn auch nur gering. Wobei,an sich war der Traum nicht so schlimm gewesen. Es war einfach nur die Art des Traumes gewesen. Alles in ihm war einfach real. Das Merkwürdige an diesem Traum war doch nur,dass dort einer meiner Namen vorkam. Ich denke aber eher daran,dass es auch ein doofer Zufall gewesen sein kann. Denn ich besitze nicht nur zwei oder drei Namen. Nein,gleich komplett übertriebene elf Namen! Und daran waren alle meine Geschwister Schuld, die vor meiner Geburt sterben oder verschwinden mussten. Deshalb habe ich von meinen Brüdern und Schwestern,deren Namen vererbt. Die kleine Uhr zu meiner linken tickte leise vor sich hin und erregte meine Aufmerksamkeit. Das ist das wertvollste Geschenk von meinem Großvater,der oft in anderen Orten außer hier in diesem schneeweißen Dorf gewesen war. In diese Uhr waren die Symbole aller vier Elemente eingraviert. Sehnsüchtig blickte ich auf die Uhr und überlegte weiter während ich mein Haar kämmte. Es war schon die hälfte des Tages vergangen und wir wollten uns schon bald wieder treffen um über unsere Beute zu sprechen. "Verfluchter Langschläfer." murmelte ich grinsend und blickte abwesend in das kalte Licht eines Sonnenstrahls. Sofort legte ich den hölzernen Kamm zur Seite und rannte zu einer dicken Gardine und riss sie zur Seite. Draußen weißen Straßen wie leergefegt und erst in Richtung Markt,entdeckte ich viele spielende Kinder. Ach ja,ihr wisst doch noch nichts genaues über mich. Wo soll ich denn da bloß nur anfangen? Nun ja,mein sehr komplizierter Name lautet: Elvina Tamsin Kajihi Kagami Kadrye Kahija Sagara Asiza Palila Avani Ennja. Zu meinen acht verstorbenen Geschwistern: Kahija und Kagami waren Zwillinge. Sie wurden demnach am selben Tag zur Welt gebracht. Kagami war allerdings ein Junge der ein Jahr vor meiner Geburt in einem Hinterhalt,fremder Krieger zu Opfer fiel. Kahija überlebte die Geburt nicht und lag schon in ihren ersten Sekunden leblos in den Armen meiner Mutter. Kadrye war ebenfalls ein Junge,welcher laut Großmutter das komplette Gegenteil von mir sein sollte. Er war durchsetzungsfähiger, kräftiger,stärker,mutiger und selbstbewusster als ich. Meine Eltern konnten mir nicht genau sagen was mit ihm geschehen ist. Sie behaupten immer,er sei verreist und nie wieder zurückgekehrt. Als Ältester von meinen ganzen Geschwischtern verschwand er dann genau zwei Tage vor meiner Geburt. Ein Jahr nach der Geburt der Zwillinge gebar meine Mutter eine Tochter namens Sagara. Vom Aussehen solle sie mir ähneln. Kein dunkles Haar umrahmte ihr Gesicht,wie es alle besitzen. Sondern hellbraunes Haar. Man konnte es mit ausgetrockneter Erde vergleichen. Sie verstarb merkwürdigerweise im gleichen Jahr wie auch Kagami. Ates,Daiki und Avani wurden in den darauffolgenden Jahren,als Drillinge geboren. Sie lebten aber nur drei Monate lang nach ihrer Geburt. Ates und Daiki sind die männlichen Namen meiner zwei Namen: Ennja und Palina. Avani war das einzigste Mädchen unter den Drillingen. Da bleiben mir also nur noch die drei Namen, Elvina Tamsin und Kajihi. Mama wollte dass ich Tamsin genannt werde,wegen meiner Schwester Sagara und Avani. Schon bei meiner Geburt sah sie wie ich ihnen ähnelte. Der Name bedeutet Zwilling. Und jetzt zu der unglaublichen Sache: Man nannte mich Elvina wegen einer Art Vision von meiner Großmutter und Kajihi... weil ich die letzte Hoffnung meiner Eltern bin. Nun atme ich seit vollen vierzehn Jahren. In drei Jahren bin ich dann genauso alt wie mein ältester toter Bruder. Wir sind ein wohlhabendes Volk,welches an der Grenze der südlichen Eisinseln lebt. Meine Großmutter hatte immer erzählt,es gäbe noch ein weiteres Volk was hier in der eisigen Gegend lebte. Sie erzählt immer,dass dieses Volk einige Wasserbändiger besitzt die uns immer die sogesagten Nichtbändiger nennen. Wenn es sie wirklich gäbe. Ich riss meinen Blcik ruckartig von der zugefrorenen Straße und ging aus dem Raum. Während ich die Treppe hinab ging summte ich ein altes Lied,was ich oft auf dem Fest hörte. In der Backstube unseres Hauses nahm ich mir etwas zum Essen. Dabei fand ich einen Zettel,den jemand wohl dahingelegt hatte. Kauend laß ich den Inhalt.

An Elvina,
Wenn deine Mutter dir diesen Zettel gegeben hat,bin ich wahrscheinlich schon lange weg. Ich weiß nicht was los ist,aber die Erwachsenen sind alle unruhig! Es ist für alle,dass beste diesen Instinkten zu folgen,sagt mein Papa.Ich finde dass alles lästig und dass wir uns nicht treffen dürfen ist natürlich doof,aber was solls...
~Liana,Nurio und co.

Avatar Der Herr der Elemente ~ Ein Spirit auf der FluchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt