7. über das Eingesperrt- Sein

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Tony setzte sich neben Ziva an die Wand. Er atmete tief aus. "Alles klar?", fragte Ziva ihn besorgt. Tony sah zu ihr. "Nein? Meine Brust brennt und meine Knochen fühlen sich an, als würden sie platzen! Ich kann einfach nicht eingesperrt sein!" Er atmete zwanghaft tief ein und aus. Ziva spürte das auch. Das Brennen in den Adern, die Knochen, die spannten, der Innere Wolf, der tobte. " Lass... lass mich mal sehen.", meinte sie dann. Tony sah sie kurz an, dann drehte er sich, sodass Ziva seine Brust sehen konnte. "Gott, Tony!", brachte Ziva nur hervor. Lauter Kratzer zierten seine Brust, und eine lange tiefe Wunde zog sich von seiner rechten Schulter bis links unterhalb seiner Rippen. An manchen Stellen hatte Ducky den Riesenkratzer genäht, an anderen hatte er nur gesäubert. Ziva strich mit der Hand vorsichtig diese Narbe entlang. Tony verkrampfte sich kurz, sagte aber nichts. Sofort zog Ziva ihre Hand zurück. "Tony, das, das tut mir Leid! Ich... ich.., hätte ich dich mit McGee und Gibbs mitgenommen, dann hättest du das jetzt nicht! Du hättest da nicht bleiben sollen und sie uns vom Leib halten, es tut mir Leid!" Tony sah sie entgeistert an. "Sag sowas nicht! Das ist nicht deine Schuld! Überhaupt, ist alles halb so wild." Ziva sah Tony eine Weile lang an. Dann fragte sie, ohne ihre Miene zu ändern, : "Wieso machst du das?" Tony lächelte leicht und lehnte sich wieder an die Wand. "Weil ich dich beschützen will. Muss! Ich... konnte nicht mit euch kommen, weil ich wusste, dass sie uns nachkommen würden und dann hätte das ganze nochmal von vorne angefangen." "Das hab ich nicht gemeint, Tony." Jetzt sah Tony wieder zu Ziva. "Was hast du dann... oh. Weil ich nicht will dass du dir Sorgen und Vorwürfe machst!" Ziva sah ihn an, ihr Kopf brummte, ob vom eingesperrt- sein oder von der Gehirnerschütterung, das wusste sie nicht. Vermutlich beides. Stöhnend lehnte sie sich an die Wand und schloss die Augen. "Was ist?", fragte Tony. "Kopfschmerzen. ", gab Ziva zurück. Dann drehte sie ihren Kopf an der Wand und sah Tony an. "Wieso beschützt du mich immer? Ich... ich kann auch allein kämpfen!" "Daran zweifle ich nicht! Ich will bloß nicht, dass du in Gefahr bist. Ich... ich muss dich beschützen, ich kann nicht anders."
"Wieso-" "Ziva! Hör auf mit den ganzen wieso Fragen!" Ziva sah ihn an und schmunzelte. "Warum ist das bei mir nicht anders? " Sie wurde wieder ernst. " Was?"
Tony verstand nicht so ganz, was sie meinte. "Wenn wir im selben Raum sind, will ich immer in deiner Nähe sein. Wenn du in Gefahr bist, will ich dich beschützen. Aber das kann ich nicht, wenn du immer mich beschützt." Es wurde still. Sowohl Ziva als auch Tony hatten gerade stark mit ihrem inneren Wolf zu kämpfen um hier nicht alles zu verwüsten. Tony biss die Zähne zusammen. Sein Atem wurde schneller. Sein innerer Wolf war stärker. Ziva bemerkte wie Tony mit sich zu kämpfen hatte und sah erschrocken zu ihm rüber. Plötzlich sah Tony zu ihr, seine Augen funkelten tierisch und wild. "Es tut mir Leid...", brachte er hervor, bervor ihn sein innerer Wolf überwältigte und ihn unkontrollierbar machte. Er wurde zu einem Wolf und sah sich hektisch in dem Raum um. Ziva sprang auf. Tony war immer für sie da gewesen, wenn sie die Kontrolle verloren hatte, jetzt musste sie für ihn da sein. Sie beobachtete, wie der Wolf immer mehr von der Panik gepackt wurde. Tony knurrte und streunte vorsichtig in der Pathologie herum. Zu allem Überfluss hörte Ziva in diesem Moment den Fahrstuhl kommen. Sie hastete hin, bevor Tony ihn erreichen konnte. Das Licht ging an und Tony bellte. Er begann, langsam aber sicher den Raum zu verwüsten. Als die Fahrstuhltüren sich öffneten stand Ziva davor und sagte zu Gibbs und Ducky: "Äh, fahrt wieder hoch. Schnell!" "Was? Wieso?", fragte Gibbs. Ein metallener Tisch fiel um. "Erklären wir euch später! Ähm, ich muss los..." Sie drückte auf den Knopf (↑) "... kommt in 'ner viertel Stunde wieder, ja?" Die Türen schlossen sich, Gibbs trommelte kurz dagegen, dann war der Fahrstuhl weg. Ziva ging zurück zu Tony, der immernoch am Durchdrehen war. "Tony! Tony!", schrie Ziva ihn an und kam langsam näher. Tony sah sie, unruhig hin und her tänzelnd, an. "Beruhig dich.", sagte sie, so ruhig es eben ging, wenn sie sich nebenbei noch selbst beruhigen musste. Ihr innerer Wolf war ebenfalls kurz davor, die Macht über sie zu gewinnen. "Tony, beruhig dich, alles ist gut. Gibbs und Ducky kommen gleich, also... bitte, Tony. Du schaffst das!" Tony sah sie nun still an. Sein Atem beruhigte sich und man sah deutlich, wie Tony wieder die Kontrolle erlangte. Er richtete sich zum Menschen auf und kniff die Augen zusammen. "Entschuldigung. Ich... bin ein wenig fertig mit den Nerven.", meinte er.Zivas Atmung ging nun auch schneller, aber sie klammerte sich an ihre Kontrolle und gab sie nicht her. Tony bemerkte ihren inneren Kampf und lächelte sie an. "Danke. Mein kleiner Wolf. Und was das mit der Nähe angeht, mir geht es nicht anders! Bist du mit mir in eibem Raum, will ich immer in deiner Nähe sein. Und ich glaube, gerade bin ich... viel zu weit von dir entfernt." Ziva kam einen Schritt näher.
Besser?
, fragte sie schmunzelnd.
Noch lange nicht!
, gab Tony zurück, stellte sich direkt vor sie, sagte "Besser." und küsste sie. Ziva musste über Tony grinsen, aber genoss das Gefühl von seinen Lippen auf ihren. Als sie sich lösten meinte Ziva: "Du hattest Recht. Viel zu weit weg."

Auf leisen Pfoten~ TivaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt