Lieblingsplatz

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Pitschnass und zittert stehe ich nun in unserem Flur. Ich bin froh das meine Schwester noch nicht Zuhause ist die würde bestimmt sofort blicken das ich schwänze und mich verpetzten. Meine Eltern verstehen was Schule angeht keinen Spaß. Ich sollte duschen, wobei wenn ich die nassen Sachen anlasse ist die Wahrscheinlichkeit das ich krank werde höher. 3 Tage nicht in die schule zu müssen würden mir reichen. Ich setze mich auf die Fliesen uns starre gegen unseren Holzschrank in dem wir unsere Jacken lagern. Ich will auch nicht Zuhause sein. Ich will einfach weg sein. Am besten an einem Ort an dem kein Mensch ist nur ich, ich ganz alleine. An einem Ort wo ich alleine mit meiner Musik sein kann. Ich will in meiner Trauer woher sie auch kommen mag versinken. Um an diesen Ort zu kommen sollte ich mich beeilen bevor ich meiner Schwester oder Mutter noch begegne. Die beiden haben mir grade noch gefehlt. Ich ziehe schnell meine Schuhe aus und hole meinen Ipod mit Kopfhörern. Mein Handy schmeiße ich achtlos auf mein Bett. Im Flur wische ich alle vermeintlichen Spuren meiner Anwesenheit weg.

Ich befinde mich in einem Wald. Es ist der sich der sich in der Nähe meines Zuhauses befindet. Hier ist eigentlich nie jemand weil man sich die schlimmsten Gruselgeschichten über ihn erzählt. Ich denke es sind nur Geschichten die Eltern ihren Kinder erzählt haben das sie nicht alleine in den Wald rennen und in dem Fluss an dem ich sitze ertrinken. Für mich ist es gut das hier niemand ist. Ich liebe diesen Ort. Immer wenn ich nachdenken muss oder alleine sein will komme ich hier her. Hier findet mich niemand. Das fließende Wasser beruhigt mich genau wie der Geruch nach Moos und feuchter Erde. Ich könnte Wochenlang auf dem Waldboden sitzen und in den Fluss starren. Jedes Mal stelle ich mir vor wie meine Probleme Sorgen und Gefühle einfach von der Strömung mitgerissen werden. So lange ich hier bin ist es auch so. Doch sobald ich meinen Lieblingsplatz verlasse ist alles wieder da. Doch nun würde ich hier fürs erste bleiben zumindest bis heute Abend. Ich schalte meine Musik aus lasse mich nach hinten fallen und schließe die Augen um die Geräusche der Natur zu genießen. Ich Atme die Waldluft ein und fühle mich wohl.

Der Junge mit den brauen Augen (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt