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Eine Woche vergeht und ich habe bisher niemandem von dem Gespräch erzählt. Ich getraue mich nicht, jemand preiszugeben, was ich Letztens gehört habe. Was ist, wenn diese Person, dem ich es erzähle, auch beim Gespräch dabei gewesen ist? Ich weiss ja nicht wie viele Personen sich im Raum befanden. Ich kann niemandem mehr trauen, nicht einmal bei meiner beste Freundin wage ich das Geheimnis preiszugeben. Ich habe dabei ein ungutes Gefühl. Ihr erzählte nur ich, dass ich mit Elias Schluss gemacht habe oder er mit mir. War mir nicht sicher, wer wirklich zuerst gewesen war.
Immer wenn ich Elias sehe, steigt sich die Angst in mir hoch und ich versuche den grösstmöglichen Abstand zwischen uns zu haben. Bisher rätsle ich immer noch, wer die zweite Person sein könnte, die im mysteriösen Gespräch erwähnt wurde.
Ich bin extrem erleichtert, dass mir oder hoffentlich der zweite Person bisher nichts geschah. Also wir wurden nicht ausgeschaltet oder in dieser Art.
Jetzt spazieren ich mit Courtney, Linnéa und ihre kleine Kollegin Damarae durch den Rosenpark. Es ist der einzige angelegte Park unter der Erde, den wir besuchen dürfen. Ich bin nicht oft hier, da ich meistens andere Dinge um meine Ohren habe, doch heute tut es gut ein wenig im Grünen zu sein. Die Blumen sind wunderschön und im Park duftet es köstlich nach ihnen.
„Die Rosen waren vor langer Zeit so entwickelt, so dass sie ohne Licht überleben können. Zwar sind ihre Farben nicht mehr so kräftig, wie am Anfang, dennoch sehen sie atemberaubend aus", schwärmt Courtney und berührt sanft eine gelbliche Rose an der Kletterwand.
Ich stelle mir vor, was für ein spektakuläres Farbepracht hier wäre, wenn die Rosen eine kräftigere Farbe hätte. Es wäre bestimmt unfassbar schön.
Wir gelangen in der Mitte des Parks, wo ein Springbrunnen fröhlich sein Wasser in die Höhe schiesst. Linnéa und Damarae spielen mit anderen Kindern im Park Fangen und ich setze mich mit Courtney auf einen Bank in der Nähe hin.
Einen Moment lang sitzen wir einfach schweigend da und bewundern die Pflanzen rund um uns. Ebenfalls faszinieren mich die Skulpturen beim Springbrunnen. Sie sehen so mächtig aus und doch sind sie es irgendwie nicht.
„Oh schau dort hinten hat es noch andere Blumenarten", sagt Courtney überglücklich und zeigt mit ihrem Finger in einer Richtung. „Gehen wir dort hin?"
Bevor ich ihr antworten kann, ist sie schon aufgesprungen und eilt zu den neuen Blumen. Ich kann ihr nur noch mit Mühe auf den Trab halten.
Plötzlich bleibt sie stehen und beinahe wäre ich in sie hineingerannt.
„Was ist los?", frage ich sie.
„Schau, Tulpen, Riesen-Zierlauch und hier Leberblümchen", sie deutet auf ein Büschelchen blaue, winzige Blümchen. „Ich wusste gar nicht, dass diese Blumen nun auch hier leben können. Ist das nicht fantastisch?" Sie schaut mich mit ihren funkelnden, blauen Augen vor Begeisterung an.
„Äh, ja doch", gebe ich etwas unsicher zu. Ich kenne keinen einzigen Blumenart, den sie aufgezählt hat. Mir ist das auch nicht wichtig. Für Courtney ist das hochinteressant, weswegen sie den Schwerpunktfach Botanik hat.
„Wow, ist diese Lilie wunderschön", staunt sie und will gerade eine lilafarbene Blume anfassen, als ein Schrillen ertönt. Erschrocken zieht sie ihre Hand zurück und blickt wütend zu den Wächtern, die einige Meter abseits von uns stehen.
Die Wächter patrouillieren durch die ganze Unterwelt und halten Ausschau nach Personen, die nicht nach den Regeln halten oder nach Personen, die ihre Hilfe brauchen.
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REVELATION | Wenn die Wahrheit ans Licht kommt...
Science FictionDer Atomkrieg hat nahezu jegliches Leben auf der Erde ausgelöscht. Die Erdoberfläche ist unbewohnbar und mit radioaktiven Strahlen verseucht. Die Überlebenden konnten sich in den sicheren Bunkern retten und dort ihre Unterwelt aufbauen. Mehrere Gene...