Telefonterror

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"Immer die Wahrheit sagen bringt einem wahrscheinlich nicht viele Freunde, aber dafür die Richtigen."

-John Lennon

Nicht unterstützt durch Produktplatzierung xD

Heimlich holte ich mein Smartphone aus dem Rucksack (Handys sind auf schulischen Ausflügen normalerweise nicht erlaubt.) Neugierig blickte ich auf den Bildschirm und schraubte dabei die Bildschirmhelligkeit etwas runter, war unauffälliger.

4 Nachrichten in 2 Chats

Schien sehr wichtig zu sein.

Die erste Nachricht war von meiner Mutter. Sie wollte wissen, wann wir ungefähr ankommen werden.

Die anderen drei waren von meinem Kumpel Jannik, der mal wieder nervte. Ich begann zu lesen. Währenddessen lief das Lied im Hintergrund in Dauerschleife.

》Ey《
》Komm Skype so《
》Schnell《

Ich überlegte mir eine gute Antwort, mit der ich erklären könnte, dass ich momentan nicht skypen konnte.

》Nee《

Das Einzige, was dabei herauskam.
Jannik schrieb zurück:

》Du kannst《
》Warum?!《

》Kein Netz. Ich sitze im Bus nach Hause《

》Doch《
》Komm, bitte《
》Bitte :)《

Jannik ignorierte immer alle Aspekte, die ihn von etwas abbrachten oder ihm nicht in den Kram passten.

》Warum?《

》Ich will mit dir reden《

》Weswegen《

》Komm einfach.《
》Bitte!《

Auch wenn er nicht verstehen wollte; war es anscheinend von äußerster Wichtigkeit.

》Ist ja gut. Wenn ich zu Hause bin《

》Vielen Dank! Du bist die Beste :)《

》Schleimen brauchst du jz auch nicht. Recht hast du. Bis später :-)《

Ich legte mein Handy wieder weg und schaute in Sofies angespannte Augen.

"Wer war das?", wollte sie wissen.

"Nur meine Mutter."

"Okay. Aber so wie du gegrinst hast, sah mir das eher nach Junge aus."

"Jannik wollte skypen. Im Bus ist das halt nicht so einfach", beendete ich das Gespräch.

Sie kannte seine Geschichten. Zwar hatt sie ihn noch nie persönlich getroffen, aber ich erzählte genug von ihm. Sein Leben ist auch um einiges spannender als meins.

Den Rest der Fahrt überlegte ich, was ich heute Nachmittag unternehmen würde. Sofie hat einen Impftermin, sie fiel also weg. Klara war schon seit mehreren Tagen krank. Lucas hat sicherlich Zeit. Sollte ich ihn fragen?
Warum nicht.

》Hey. Hast du heute Zeit. Vielleicht können wir ja in die Stadt?《

Der Himmel war die letzte halbe Stunde verhältnismäßig aufgeklart. Einzelne Sonnenstrahlen bahnten sich den Weg auf meine Wange, die ich auf meine rechte Hand stützte, damit sie nicht das verschmierte Busfenster berührte.

"Noch zehn Minuten", verkündete der junge Busfahrer durch sein Mikrofon.

Erleichterung machte sich in mir breit. Endlich raus hier und einen schönen Nachmittag mit Lucas verbringen.

warten auf das Happy End #Wattys2015 #SchreibeseinfachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt