- Foto von Brook Austin -
Vor der Tür erwartete mich Brook bereits. Sie hatte wie immer einen Hauch von Nichts an und ihr Gesicht war fast völlig unter dem Make-up verschwunden. In ihrer Hand befand sich ein Joint und aus ihrer Tasche guckten zwei Flaschen Alkohol heraus.
"Charlieeeee! Heiß siehst du aus - nicht. Wo ist dein Kleid und deine Pumps? Wir gehen nicht zu McDonalds, wir gehen feiern. Ich wette die lassen dich so noch nicht mal rein!", lallte sie und nahm mich in den Arm. Brook ist der einzige Mensch, der mich Charlie nannte. Sie sagte mal, dass Paige sich viel zu brav anhören würde und so entstand mein neuer Spitzname. Ich erwiderte die Umarmung halbherzig und sah an mir herunter.
"Mir doch scheiß egal, dann bleibe ich halt draußen. Ich ziehe mir ganz bestimmt kein Kleid an, nur weil die das wollen.", sagte ich verärgert, aber Brook hörte mir gar nicht mehr richtig zu.
Ich folgte ihrem Blick und sah Chris an der offenen Tür stehen. Ich wusste, das Brook auf Chris stand. Jedes Mädchen das ich kannte stand auf ihn. Vor Dads Tod hatte er jedes Wochenende eine Neue und auch Brook war, zu meiner Verärgerung, eine davon gewesen. Sie kam nie so richtig darüber hinweg, während Chris sich einen Druck darum kümmerte, was seine Eroberungen für ihn empfanden. Für ihn zählte nur Sex. Nun hatte er seit längerem wieder Kontakt zu Shannon, einer alten Freundin von ihm die ich wirklich sehr mochte. Allerdings schien dort auch nicht alles rund zu laufen.
Vom Alkohol geleitet torkelte Brook auf meinen Bruder zu und schlang ihre Arme um seinen nackten Oberkörper.
"Ich weiß das du mich fickn wills Chris, ich weiß esss", lallte sie ihn an und Chris drückte sie mit angewidertem Gesichtsausdruck von sich.
"Ich weiß nur das du mich anwiderst Brook, verpiss dich lieber.", sagte er kalt und sah zu mir.
Ich beobachtete das Spektakel eine Zeit lang und die Wut auf Brook kam zurück. Sie hätte sich jeden nehmen können, wieso meinen Bruder? Ich kniff die Augen zusammen und räusperte mich auffällig.
"Brook wir müssen los, Steffen wartet sicher schon." Mit den Worten schnappte ich mir eine Flasche des Alkohols aus ihrer Tasche und ging in Richtung Bus.
"Jajaaaa. Bis dann Chrissi, man sieht sich", flötete sie dahin, wollte ihn küssen aber er knallte die Haustür vor ihr zu.
Während Brook torkelnd auf ihren High Heels versuchte mit mir schritt zu halten, bekam ich eine SMS.
Finde es ehrlich gesagt ziemlich scheiße, dass du mit der rumhängst. Das hast du nicht nötig P. Trotzdem schönen Abend, denk dran mir zu schreiben ok? Chris x
Ich antwortete genervt mit einem kurzen 'ok' und machte mein Handy dann aus.
Im Bus erzählte mir Brook alles, was ich über den Club wissen musste. Er lag im Herzen Londons und war hauptsächlich mit gehobener Gesellschaft besetzt. Normalerweise würden wir in so einen Club überhaupt nicht reinkommen, aber wir hatten Steffen. Er ist ein guter Freund von Brook, der so gut wie jeden in London kannte. Er besorgte uns Gästeliste Plätze für alle Clubs der Stadt und im Gegenzug durfte er Brook ab und zu vögeln. Er hat es auch noch einmal bei mir probiert, aber der Typ widerte mich an.
Nach ca 20 Minuten Fahrt waren wir angekommen und beide Flaschen Alkohol waren geleert. Schwankend erhob ich mich von meinem Platz, klammerte mich an eine Haltestange und ging langsam nach draußen. Hinter mir versuchte die inzwischen ziemlich besoffene Brook ihr Gleichgewicht auf den Schuhen zu halten und ich war froh über die Wahl meines Outfits. Die Haltestelle war ziemlich nah am Club und man hörte jetzt schon die lauten Bässe und das Gelächter betrunkener Menschen. Ein zusätzliches Rauschen in meinem Ohr verursachte ein Schwindelgefühl und ich stützte mich an Brooks Schultern ab. Gerade als wir losgehen wollten, kam uns ein großer, breit gebauter Typ mit schulterlangen, aschblonden Haaren entgegen und grinste uns schäbig an.
"Heyyy Ladies, scheiße seht ihr heiß aus", rief Steffen uns entgegen macht undeutliche Gesten mit seinen Händen. Sein Blick fiel auf mein Outfit und er runzelte die Stirn.
"Paige, Süße, das ist ein Club, kein verdammtes Rockkonzert," lachte er und ich funkelte ihn böse an. Der Wichser konnte mich mal, ich hatte sowieso kein Bock mehr auf Party. In mir drehte sich alles und das eigenständige Stehen bereitete mir ernsthafte Schwierigkeiten.
"Halt die Fresse, wir bekommen sie schon da rein. Ihr Gesicht reißt Gott sei dank vieles wieder raus und notfalls bläst sie dem Türsteher einen", lallte Brook, löste sich aus meinem Griff und klammerte sich an Steffen. Ich wollte ihr für diesen Kommentar einen Klaps auf den Hinterkopf geben, schwankte jedoch gefährlich und stützte mich schnell auf Steffens Schulter ab. Das konnte ja heiter werden.
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TOO DEAD TO DIE
Fanfiction"Du fehlst mir so sehr. Ein Tag ohne Dich ist wie ein Tag ohne Sonnenlicht, ohne Wärme, ohne Luft zum Atmen. Niemand hier versteht mich, ich bin allein auf dieser Welt, verlassen von all dem Menschlichen, das ich jemals besessen habe. Keine Nacht ve...