Kapitel 11

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Vor mir stand ein riesiges Wesen mit gefletschten Zähnen. Es war ein Werwolf. Ich hatte Todesangst. Ich wüntschte mir, ich hätte auf Sirius gehört.

Ich hörte ein Bellen, aus dem hinteren Teil des Hauses. Der Werwolf drehte sich kurz um, dann richtete er seinen Blick wieder auf mich. Er kam langsam auf mich zu.

Dann tauchte hinter ihm ein großer schwarzer Hund auf. Er weitete seine Augen, als er mich sah. Seine Augen... Sie waren genauso mysteriös und tiefschwarz, wie Sirius'. Mir war klar, dass auch er ein Animagus war, doch helfen würde er mir nicht viel.

Der Werwolf hatte ganz leichte strukturen eines Menschen. Wenn ich nicht so schlau gewesen wäre und eins und eins zusammen gezählt hätte, hätte ich nicht erkannt, dass ich Remus in Werwolfgestalt vor mir stehen hatte.

Remus hatte bei Sirius' auftauchen kurz inne gehalten. Die beiden starrten sich in die Augen. Ein kurzes winseln kam aus Sirius' Rachen, doch Remus fletschte nur die Zähne und richtete seinen hungrigen Blick wieder auf mich. Er setzte zum Sprung an, doch zu meinem erstaunen stürzte sich Sirius auf ihn. Remus fauchte und heulte ohrenbetäubend laut auf, als Sirius ihm seine Zähne in den Bauch rammt. Mit einem Tritt seiner Hinterbeine schleuderte Remus Sirius gegen die gegenüberliegende Wand. Dann sprang er mit einem Satz zu mir. Ich prallte hart auf den Boden und lag halb auf der morschen Treppe. Remus Pfoten krallten sich in meinen Bauch und meinen Arm. Er will mich gerade beißen, als Sirius sich wieder aufgerichtet hatte und ihn von mir schubst. Kurz begegneten sich unsere Blicke, doch dann stürzt sich Remus auf ihn. Er wimmert auf, doch schaffte es irgendwie, sich unter Remus zu befreien. Ich stand auch wieder und bewegte mich zurück Richtung Falltür. Bei jedem Schritt krümmte ich mich vor Schmerz. Hinter mir hörte ich ein Jaulen. Remus würde Sirius umbringen! Wildentschlossen drehte ich mich um und zückte meinen Zauberstab. Remus ließ von Sirius ab, der sich mit einer Blutspur in die Ecke schleifte.

"STUPOR!",brüllte ich, doch Remus stolperte nur einen Schritt zurück und fletschte mich an. Langsam kam er auf mich zu und ich lief rückwärts aus dem Raum.

"Sirius, verlass den Raum!", rief ich dem vor schmerz gekrümmten Sirius zu, der wieder in Menschengestalt war. Er schleppte sich aus einer Tür, während Remus mir immer näher kam.

"BOMBADA MAXIMA!", schrie ich und mit einem lauten Knall stürzte der Raum ein. Staub und Splitter wirbelten mir entgegen, und ich musste husten. Ich hörte Remus aufjaulen. Dann lief ich durch das Haus und begegnete erst einem Hirsch mit großem Gewei, den ich als James abstempelte und dann Sirius, der hustend am Boden lag und sich vor Schmerz krümmte. Auf seinem einen Bei lag ein schwerer Balken, den ich mit einem Schlenker meines Zauberstabs zur Seite hob. Dann beugte ich mich zu ihm runter. Er hatte viele offene Wunden und er verlor viel Blut. Das Bein, auf dem der Balken gelegen hatte war gebrochen.

Aber alles was er rausbekam war:

"Geht es dir gut, Helena?"

Ich lächelte.

"Ja. Sirius, du musst so schnell es geht in den Krankenflügel!"

"Ich liebe dich!"

"Ich dich auch."

Ich war selber sehr erschöpft und alle Körperteile schmerzten. Ich könnte nicht den ganzen Weg durch den Geheimgang in begleitung von Sirius gehen. Aber wie sollten wir in den Krankenflügel kommen!? Sirius war scheinbar in ohnmacht gefallen, denn er rührte sich nicht mehr. Panik erfüllte mich.

"Du darfst nicht sterben! Nicht jetzt! Bleib stark! Ich liebe dich Sirius! Bleib bei mir!", redete ich auf ihn ein. Tränen tropften auf ihn.

Als ich ein lautes Geräusch aus dem nächsten Raum hörte, zuckte ich zusammen.

Der Remus-Werwolf hatte sich befreit! Was jetzt!?

Mir fiel etwas ein, aber das wäre... Riesig! Ich wusste nicht, ob ich es schaffen würde.

Das apperieren hatten wir erst seit drei Wochen im Unterricht, und ich war zwar sehr begabt, doch was, wenn Sirius zersprinkeln würde!?

Aus dem Raum nebenan hörte ich wieder ein lautes Poltern und jetzt Zähne fletschen.

Ich hatte keine andere Wahl! Ich umklammerte Sirius So fest es ging und dann...

PÄNG

Ich wusste, dass man nicht auf das Schulgelände apperieren konnte, darum hatte ich an eine Straße in Hogesmead gedacht.

Ich hatte meine Augen geschlossen, doch ich spürte festen Boden unter meinen Füßen und ich roch frische Luft.

Langsam öffnete ich meine Augen. Sirius lag vor mir und regte sich nicht. Ich sah mich auf der Straße um.

Okay, es war Hogesmead. Und wir befanden uns vor den drei Besen.

Ich war vollkommen entkräftet. Sirius musste in den Krankenflügel! Und ich auch.

"HILFE!!!", war das letzte, was ich rausbekam, bevor alles Schwarz wurde.

Harry Potter - The Marauders Time <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt