Let me kiss you!

185 8 0
                                    

Schon den ganzen Tag über lächelte ich dumm vor mich hin. Britney fragte mich inzwischen schon zum zehnten Mal ob ich ihr irgendetwas verschwieg. Ach, wenn die wüsste, was in meinem Kopf vorging. Alles voller Schmetterlinge, Herzchen und vor allem viel Louis! So schnell ging es also, dass ich mich tatsächlich in einen Lehrer verliebte. Ob ich überhaupt richtig in ihn verliebt war oder nur für ihn schwärmte? Beides lief mehr oder weniger aufs Gleiche hinaus. Supermotiviert absolvierte ich Stunde für Stunde, bis auch endlich die letzte vorbei war.

„Mit dir stimmt doch echt etwas nicht…ich hab dich noch nie so motiviert in der Schule gesehen. Wenn du irgendwas nimmst, dann will ich auch etwas von diesem Zeug, das könnte ich nämlich sehr gut für diesen scheiß Ort der sich Schule statt eigentlich Gefängnis nennt, gebrauchen!“

„Mein Gott Britney du interpretierst echt in alles zu viel hinein! Ich bin nur gut gelaunt. Das ist alles.“

„Emma du machst mir Angst.“, fügte Britney hinzu.

„Ich glaube es liegt an Louis. Du triffst dich doch jetzt mit ihm, oder?“, meldete Zayn sich hinter uns beiden. Niall lachte leise. Ich hatte den vieren in der Pause davon erzählt, dass ich mich nach der Schule kurz mit ihm traf, damit Niall sich nicht wieder fragte wo ich blieb. Niall meinte jedoch er würde zu Zayn fahren.

„Achsoo jetzt wird mir so einiges klar.“ Britney sah mich durchdringend an. Vielleicht dachte sie, sie kann so etwas aus mir rausbekommen. Doch Fehlanzeige. Sie brauchte schon mehr als einen Blick, um mich zum Sprechen zu bringen.

„Naja ok Leute. Das wird mir hier jetzt echt zu blöd mit euch. Ich geh dann. Bis morgen!“ Ich drückte alle kurz an mich und verabschiedete mich mit einem Lächeln von ihnen.

„Ich glaube sie ist von einem Geist besessen worden. Anders kann man ihr Verhalten nicht erklären.“, flüsterte Niall Britney und Zayn ins Ohr. „Doch, kann man. Amors Pfeil hat sie mitten ins Herz getroffen.“

„Naja eigentlich schießt Amor doch den Pfeil immer auf den Hintern.“, bemerkte Britney.

„Ja dann halt mitten in ihren Hintern! Ihr wisst doch was ich meine.“ Sie lachten. Ich konnte natürlich nicht das Gespräch mitanhören, denn ich stand schon längst vor E01.

Ich atmete nochmal tief ein, bevor ich die Türklinke runterdrückte und hineinging. Louis saß auf einem der Stühle in der vordersten Reihe. Er las sich etwas durch, während er auf seinem Kugelschreiber kaute. Anscheinend hatte er mich nicht hereinkommen hören.

„Hallo, Louis. Ich bins Emma.“ Seine Augen wandten sich an mich. Er lächelte mir freundlich zu.

„Dich habe ich erwartet.“ Er winkte mich zu sich. Ich hatte gerade ein Déjà vu. Bei ihm angekommen, holte er aus der Tasche, die neben ihm stand einen Stapel Blätter raus, die er mir in die Hände drückte, als er aufgestanden war und seinen Kugelschreiber aus dem Mund genommen hatte.

„Hier das sind die Skripte. Ich habe bereits die Rollen verteilt. Die Namen stehen ganz oben. Könntest du die bitte morgen an alle in unserer Gruppe austeilen. Die Theateraufführung findet zwar erst viel, viel später statt, aber ich möchte, dass ihr jetzt schon anfangt euch mit eurer Rolle zu identifizieren und sich in sie hineinzuversetzen, aber das werde ich nochmal am Freitag sagen.“

Wir standen uns direkt gegenüber. Bedrohlich nah. Ich konnte sein Parfum riechen. Ich kannte diesen Duft zu gut. Ich liebte dieses Parfum an Männern. Es war von Jean Paul Gaultier, Le Male hieß es. Dieses Parfum ließ eine männliche Person auf besondere Art und Weise gut duften, empfand ich zumindest. Erwartungsvoll schaute er mich an. Hatte er gerade etwas gesagt? Ich nickte bloß zaghaft. In der Hoffnung es war keine Frage, die er mir gestellt hatte. Ich packte die schweren Skripte in meine Tasche. Ich hörte das Ticken der Uhr, welche an der Wand hing. Sekunden verstrichen. Peinliche Stille. Ich wusste nicht was ich hätte sagen sollen. Louis setzte an:

„Du hast da was im Haar.“ Vorsichtig zupfte er mit seiner rechten Hand an meinen Haaren rum. Mein Körper erstarrte, als er mich anfasste. Ich schaute ihn mit großen Augen an. Ich wollte ihn. Er nahm seine Hand nicht zurück, als der Fussel schon längst weg war. Seelenruhig blickte er mir lächelnd ins Gesicht.

Wie in Trance näherten sich unsere Gesichter. Sein Atem roch frisch. Wir schauten uns in die Augen. Langsam schlossen wir sie. Er zog mein Gesicht noch näher an seins, bis sich endlich unsere Münder zu einem verschmolzen hatten. Mein Herz pochte wie verrückt. Ich legte meine Arme auf seine Schulter. Er fuhr mir durch die Haare. Unzählige Male küssten wir uns, bis sich unsere Münder leicht öffneten und ich spürte wie sich seine Zunge in meinen Mund schob. Mich durchfuhr ein elektrisierendes Gefühl als sich unsere Zungenspitzen berührten. Ich genoss es richtig seine Lippen auf meinen zu spüren. Ich fühlte mich wie in dem Traum, den ich schon zwei Mal geträumt hatte. Frei, wild und mit Glück erfüllt.

Am liebsten hätte ich ihn noch weiter geküsst, doch irgendetwas in meinem Gehirn rief mir ein klares, lautes „STOPP!“ zu, was mich dazu brachte wieder klar zu denken. Ich drückte ihn leicht, außer Atem geraten, von mir weg. Verwirrt von unserer Kuss Aktion schauten wir uns beide an. An seinen Augen sah ich seine Zuneigung und Verwirrung, aber auch Freude. Mein Gesichtsausdruck entsprach wohl auch seinem. Ich schlug mir die Hand vor den Mund und kicherte. Ja ich kicherte wie ein kleines Kind. Meine andere Hand lag noch immer auf seiner Brust. Ich schaute in sein Gesicht. Seine Mundwinkel zuckten leicht. Oh mein Gott, ich hatte gerade eben tatsächlich den heißen Geschichts- und Theaterlehrer geküsst… Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und ging schnell aus dem Raum. Außerhalb des Raumes fing ich an zu meinem Auto zu rennen.

Forbidden Love - a Fanfiction Love Story with One DirectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt