Und dann war sie da.

Feierabend

> Emma <

"Okay, ich muss dann mal weiter", sagte ich, weil mir wieder einfiel, dass ich ja eigentlich schon längst weiterlernen müsste. "Vielleicht sieht man sich ja mal wieder." Ich eilte davon ohne ihm wirklich Zeit für einen Antwort zu lassen, ich war schon wieder viel zu viel mit dem Studium beschäftigt. Ich setzte mich mit meinen Büchern in einen Lesesaal der Universitätsbibliothek und vertiefte mich in den Stoff. Ich hatte morgen ein Testat in Anatomie über den Kopf und musste deshalb nochmal alles wiederholen. Eigentlich hatte ich schon alles gut gelernt, aber ich wollte einfach nichts dem Zufall überlassen.

Zwanzig Minuten später merkte ich, dass ich mich einfach nicht konzentrieren konnte. Meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Genauer gesagt zu Luke. Ich war wirklich nicht sonderlich nett zu ihm gewesen. Und dass ich ihn wirklich mal wieder sehen würde, bezweifelte ich sehr stark, die Uni in Köln ist schließlich ziemlich groß. Aber süß war er ja schon irgendwie.

Ich saß noch zehn Minuten vor den aufgeschlagenen Büchern ohne wirklich etwas zu Stande zu bringen und beschloss dann Feierabend zu machen. Morgen war ja schließlich die letzte Prüfung und ich konnte den Stoff ja eigentlich. Aber bevor ich nach Hause fahren würde, wollte ich noch einen Kaffee trinken gehen, das hatte ich mir dann doch verdient.

Ich verließ die Bib und machte noch einen Abstecher beim Spind, um meine Bücher loszuwerden. Dann machte ich mich auf den Weg in Richtung Cafeteria. Es war mittlerweile schon später Nachmittag und zu dieser Zeit leerte sich die Uni meistens ziemlich. So war es auch heute. Alle Studenten waren entweder in ihren Vorlesungen oder sonnten sich draußen, das Wetter war für Ende Juni nämlich extrem angenehm. In der Cafeteria holte ich mir einen Kaffee und setzte mich an einen Tisch mit Blick aus einem Fenster. Ich war schon wieder komplett in Gedanken versunken, als mich eine Stimme zurück in die Realität brachte.